Der Bildungsstand hängt unmittelbar mit Erwerbstätigkeit beziehungsweise Erwerbslosigkeit zusammen. Je höher der Bildungsstand, desto geringer das Risiko, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Dies gilt laut Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung auch in Europa: EU-weit waren im Jahr 2017 lediglich 4,5 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung mit hohem Bildungsstand arbeitslos. Bei der erwerbsfähigen Bevölkerung mit niedrigem Bildungsstand waren es hingegen 14,8 Prozent. Aufgrund dieses Zusammenhangs ist die Frage besonders interessant, wo in Europa die meisten Hochschulabschlüsse absolviert werden. In welchem europäischen Land leben die meisten Akademikerinnen und Akademiker? Ein Überblick.

Welches Land in Europa hat den höchsten Bildungsstand?

Der Anteil der 25- bis 34-Jährigen, die einen tertiären Bildungsgang erfolgreich abgeschlossen haben, also beispielsweise eine Universität oder Fachhochschule besucht haben, variiert in Europa von Land zu Land. Das europäische Land, in dem die meisten 25- bis 34-Jährigen einen tertiären Bildungsgang erfolgreich abgeschlossen haben, ist laut den aktuellsten Eurostat-Daten Irland. 62,3 Prozent aller 25- bis 34-Jährigen Iren haben erfolgreich ein Studium absolviert. Auch in Luxemburg und Zypern leben mit 61,0 Prozent beziehungsweise 59,2 Prozent der 25- bis 34-Jährigen mit erfolgreich absolviertem Hochschulabschluss besonders viele Akademikerinnen und Akademiker. Das sind die aktuellsten Daten aus dem Jahr 2022 im Überblick:
  • Irland: 65,3 Prozent (Frauen), 59,1 Prozent (Männer)
  • Luxemburg: 64,8 Prozent (Frauen), 57,4 Prozent (Männer)
  • Zypern: 67,1 Prozent (Frauen), 50,7 Prozent (Männer)
  • Litauen: 67,1 Prozent (Frauen), 49,5 Prozent (Männer)
  • Niederlande: 60,6 Prozent (Frauen), 52,3 Prozent (Männer)
  • Norwegen: 65,2 Prozent (Frauen), 46,5 Prozent (Männer)
  • Schweden: 60,9 Prozent (Frauen), 44,2 Prozent (Männer)
  • Belgien: 58,6 Prozent (Frauen), 44,1 Prozent (Männer)
  • Schweiz: 53,1 Prozent (Frauen), 49,5 Prozent (Männer)
  • Spanien: 57,0 Prozent (Frauen), 44,1 Prozent (Männer)
  • Frankreich: 54,0 Prozent (Frauen), 46,6 Prozent (Männer)
  • Dänemark: 58,3 Prozent (Frauen), 40,0 Prozent (Männer)
  • Slowenien: 60,2 Prozent (Frauen), 36,4 Prozent (Männer)
  • Lettland: 57,1 Prozent (Frauen), 35,2 Prozent (Männer)
  • Griechenland: 51,8 Prozent (Frauen), 39,1 Prozent (Männer)
  • Portugal: 51,9 Prozent (Frauen), 36,9 Prozent (Männer)
  • Estland: 54,8 Prozent (Frauen), 34,0 Prozent (Männer)
  • Österreich: 47,9 Prozent (Frauen), 38,7 Prozent (Männer)
  • Malta: 48,3 Prozent (Frauen), 37,8 Prozent (Männer)
  • Finnland: 46,9 Prozent (Frauen), 34,9 Prozent (Männer)
  • Polen: 50,1 Prozent (Frauen), 31,2 Prozent (Männer)
  • Island: 53,7 Prozent (Frauen), 28,3 Prozent (Männer)
  • Slowakei: 50,7 Prozent (Frauen), 27,9 Prozent (Männer)
  • Deutschland: 39,5 Prozent (Frauen), 34,9 Prozent (Männer)
  • Kroatien: 45,6 Prozent (Frauen), 25,5 Prozent (Männer)
  • Tschechien: 42,9 Prozent (Frauen), 26,6 Prozent (Männer)
  • Bulgarien: 40,3 Prozent (Frauen), 27,7 Prozent (Männer)
  • Serbien: 40,0 Prozent (Frauen), 27,0 Prozent (Männer)
  • Ungarn: 37,4 Prozent (Frauen), 26,7 Prozent (Männer)
  • Italien: 35,5 Prozent (Frauen), 23,1 Prozent (Männer)
  • Rumänien: 28,4 Prozent (Frauen), 21,2 Prozent (Männer)

In welchem europäischen Land leben am wenigsten Akademiker?

Das europäische Land, in dem die wenigsten Menschen zwischen 25 und 34 Jahren mit einem erfolgreich absolvierten Hochschulabschluss leben, ist Rumänien. Dort haben lediglich 24.7 Prozent der untersuchten Gruppe einen tertiären Bildungsgang erfolgreich abgeschlossen. Auch in Italien (29,2 Prozent) und Ungarn (31,9 Prozent) leben besonders wenige Akademikerinnen und Akademiker.

Wie viele Akademiker leben in Deutschland?

Der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit erfolgreich absolviertem tertiären Bildungsgang betrug im Jahr 2022 in Deutschland 37,1 Prozent. Damit liegt der Anteil der Akademikerinnen und Akademiker in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 42,0 Prozent.

Der große Europa-Vergleich

Lebenserwartung, Durchschnittseinkommen, Geburtenrate, Anzahl der Ferientage, Sex-Häufigkeit: Wir vergleichen in unserer Reihe die einzelnen Länder in Europa miteinander. Hier sind die bislang erschienen Beiträge des großen Europa-Vergleichs: