Kurz nach der Zusage der Bundesregierung, den Leopard 2 an die Ukraine zu liefern, wurde übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch die Ausfuhrgenehmigung für den Leopard 1 erteilt.
Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung dem osteuropäischen Land bereits Waffen im Wert von über zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Gleich zu Beginn des neuen Jahres wurde weiter aufgestockt: Frankreich und Deutschland schicken die ersten modernen Panzer in die Ukraine, den Spähpanzer AMX-10 RC, und den Marder. Lange war unklar, ob auch Leoparden geschickt werden sollen. Neben dem Leopard 2 kann jetzt also auch der Leopard 1 in die Ukraine geliefert werden.

Bundesregierung erteilt Ausfuhrgenehmigung für den Leopard 1

Die Bundesregierung hat eine Exportgenehmigung für Kampfpanzer des Typs Leopard 1 in die Ukraine erteilt. Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach dpa-Informationen am Freitag in Berlin, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Die „Süddeutschen Zeitung“ berichtet, Rheinmetall und die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) wollen Dutzende Panzer vom Typ Leopard 1 für den Export in die Ukraine aufbereiten. Dem Bericht zufolge gibt es bisher allerdings Probleme bei der Beschaffung von Munition.
Hebestreit wollte sich zur Lieferung nicht weiter äußern. „Viel mehr möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, das wird sich dann in den nächsten Tagen und Wochen konkretisieren.“

Das ist der Leopard 1: Bewaffnung, Besatzung und Munition

Der Leopard 1 ist ein deutscher Kampfpanzer und der Erste, der nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde. Durch kontinuierliche Kampfwertsteigerungen ist er auch im 21. Jahrhundert in einigen Armeen zu finden. Bei der Bundeswehr wurde der Leopard 1 2003 außer Dienst gestellt.
Die Hauptbewaffnung besteht aus der deutschen Lizenzproduktion L7A3 der weit verbreiteten britischen Hochleistungskanone Royal Ordnance L7 - die Kanone ist bei einem Kaliber von 105 mm 51 Kaliber lang. Für die Führung des Panzers bedarf es einer Besatzung von 4 Personen: Kommandant, Fahrer und Richtschütze.
Durch die Verwendung einer Zugrohrkanone kann der Leopard 1 eine Reihe von Munitionsarten verschießen: panzerbrechende Wuchtgeschosse (APDS-Munition), APDSFS-T (Armor Piercing, Discarding Sabot, Fin-Stabilized-Tracer), Sprengmunition und noch einige mehr. Der Munitionsvorrat der deutschen Kampfpanzer betrug 60 Patronen, später 55 Patronen, für die Hauptwaffe sowie 5000 Schuss für die Sekundärbewaffnung.
10.01.2012: Ein Soldat läuft auf dem Gelände der Graf-Stauffenberg-Kaserne an einem ausgestellten Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A4 vorbei. Die Bundesregierung hat eine Exportgenehmigung für Kampfpanzer des Typs Leopard 1 in die Ukraine erteilt.
10.01.2012: Ein Soldat läuft auf dem Gelände der Graf-Stauffenberg-Kaserne an einem ausgestellten Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A4 vorbei. Die Bundesregierung hat eine Exportgenehmigung für Kampfpanzer des Typs Leopard 1 in die Ukraine erteilt.
© Foto: picture alliance/dpa /Tobias Kleinschmid

Leopard 1 Panzer Bestand: Wie viele hat die Bundeswehr?

Seit 1965 wurde der LEOPARD 1 in einer Gesamtstückzahl von über 4.700 gefertigt und ist in neun Ländern auf fünf Kontinenten auch heute noch in der Nutzung. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ wollen Rheinmetall und die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) Dutzende Panzer vom Typ Leopard 1 für den Export in die Ukraine aufbereiten, genauere Angaben gibt es bislang nicht.

Waffenlieferungen: Jetzt kommen Kampfpanzer für die Ukraine

Vor dem Hintergrund der heftigen Kämpfe sowie Kriegsverbrechen in der Ukraine waren der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der designierte Verteidigungsminister Boris Pistorius in Sachen Waffenlieferungen zuletzt immer mehr unter Druck geraten.
Nachdem zuletzt die Forderungen aus dem Ausland immer größer wurden, hat sich Deutschland nun zu der Lieferung von Leopard 2 Panzern entschieden. Jetzt wurde also auch die Ausfuhrgenehmigung für den Lepard 1 erteilt. Neben Deutschland liefern auch weitere Länder neue Waffen, eine Reaktion aus Russland hat dabei auch nicht lange auf sich warten lassen.
Deutschland nimmt eine Schlüsselrolle ein, denn da die Panzer hier produziert werden, muss die Bundesregierung deswegen jeden Export auch anderer Länder genehmigen.
Boris Pistorius (SPD, r), Verteidigungsminister, unterhält sich im Turm eines Leopard 2A6 mit einem Soldaten des Panzerbataillon 203 der Bundeswehr. Nach der Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern an die Ukraine will sich der Minister über die Leistungsfähigkeit des Waffensystems informieren.
Boris Pistorius (SPD, r), Verteidigungsminister, unterhält sich im Turm eines Leopard 2A6 mit einem Soldaten des Panzerbataillon 203 der Bundeswehr. Nach der Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern an die Ukraine will sich der Minister über die Leistungsfähigkeit des Waffensystems informieren.
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