Deutschland ist bereit, Kampfpanzer des Typs Leopard 2 an die Ukraine anzugeben. Auch anderen Ländern soll die Lieferung dieses Panzertyps aus deutscher Produktion gestattet werden. Zudem soll auch die USA bereit sein, Kampfpanzer eigener Bauart zu liefern. Wie reagiert jetzt Russland auf diese Panzer-Lieferungen?
Kreml wertet Panzerlieferungen als "direkte Beteiligung" an Ukraine-Konflikt
Die Entscheidung westlicher Staaten, schwere Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, wird vom Kreml als "direkte Beteiligung" am Konflikt gewertet. "In Moskau betrachten wir das als eine direkte Beteiligung am Konflikt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag, einen Tag nachdem Berlin und Washington die Panzerlieferungen angekündigt hatten. "Die Hauptstädte in Europa und Washington geben immer wieder Erklärungen ab, dass die Lieferung verschiedener Waffentypen, darunter auch Panzer, in keiner Weise eine Beteiligung an Kampfhandlungen bedeutet. Wir sehen das ganz anders", sagte Peskow. "In Moskau wird das als direkte Beteiligung am Konflikt aufgefasst, und wir sehen, dass das zunimmt.
Reaktion aus Russland auf Lieferung von Kampfpanzern
In den vergangenen Wochen und Monaten gab es aus Moskau immer wieder warnende Worte in Richtung Westen mit Blick auf die möglichen Panzer-Lieferungen.
Jetzt hat der Kreml die Zerstörung westlicher Panzer angekündigt, sollten diese an die Ukraine geliefert werden. „Diese Panzer werden wie alle anderen brennen. Sie sind nur sehr teuer“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch vor Journalisten. Er sprach von einem aus technischer Sicht „gescheiterten Plan“. "Das Potenzial, das die ukrainische Armee dadurch erhält, wird überschätzt."
Erst am Dienstag, 24.1.2023, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow: Die Lieferungen in Deutschland gefertigter Kampfpanzer würde „nichts Gutes“ für die deutsch-russischen Beziehungen bedeuten und "unauslöschliche Spuren hinterlassen".
Als Lehre des gesamten Krieges von Russland gegen die Ukraine soll auch die komplette russische Armee umgebaut werden. Moskaus Generalstabschef Waleri Gerassimow hat in einem Interview die Notwendigkeit der Neuaufstellung der eigenen Streitkräfte unterstrichen. „Solch ein Niveau und eine Intensität der Kampfhandlungen hat das moderne Russland noch nicht erlebt“, sagte der Kommandeur der Truppen im Krieg gegen die Ukraine der russischen Internetzeitung Argumenty i Fakty. „Unser Land und seine Streitkräfte wirken heute praktisch dem gesamten kollektiven Westen entgegen“, sagte der 67-Jährige, der in diesem Monat nach vielen Niederlagen das Kommando über die Kriegstruppen übernommen hatte.
Die Erfahrungen in der Ukraine würden beim Aufbau und bei der Entwicklung der Streitkräfte berücksichtigt, sagte der General. Zentral dabei sei etwa wegen des geplanten Nato-Beitritts von Finnland und Schweden die Einrichtung eines Leningrader und eines Moskauer Militärbezirks. Geplant ist demnach angesichts der Gefahren aus der Ukraine auch die Bildung von drei militärischen Großverbänden mit Panzergrenadieren in den Gebieten Cherson und Saporischschja, die Russland teils besetzt hält. In der an Finnland grenzenden russischen Teilrepublik Karelien soll ein Armeekorps entstehen.
(mit Material von dpa und AFP)