Die Angst vor dem Coronavirus ist groß. Die Infektionszahlen in Deutschland steigen. Doch ist jeder Schnupfen ein Zeichen für Covid-19? Ein Kratzen im Hals oder Husten sind immer unangenehm - in diesem Jahr beunruhigen solche Symptome ganz besonders. Aber welche Anzeichen deuten auf eine Infektion mit Corona hin? Und welche können auch eine Grippe oder eine Erkältung sein?

Ansteckungszeit bei Corona: Wie lange dauert es bis ich Symptome bekomme?

Von der Infektion mit dem Coronavirus bis zum Auftreten von Symptomen vergeht Zeit. Ein relevanter Anteil an Menschen steckt sich nach Informationen des RKI bei Personen an etwa ein bis zwei Tage bevor sich diese Symptome wie Hals- oder Kopfschmerzen zeigen. Schließlich gibt es vermutlich auch Ansteckungen durch Personen, die zwar infiziert und infektiös waren, aber gar nicht erkrankten (asymptomatische Übertragung). Die Inkubationszeit, also die zeit zwischen Ansteckung und ersten sichtbaren Symptomen beträgt bei Sars-Cov-2 im Mittel fünf bis sechs Tage. In verschiedenen Studien wurde berechnet, dass nach zehn bis 14 Tagen 95 Prozent der Infizierten Krankheitszeichen entwickelt hatten.

Corona-Schutz im Winter - Mehr Erkältungen durch häufiges Lüften?

Offene Fenster bei kalter Außenluft sorgen für Erkältungen - so der Volksglaube. Diese Sorge sei aber unberechtigt, sagt der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing. Es gebe keine Hinweise darauf. Im Gegenteil sei es wahrscheinlicher, sich in einem schlecht gelüfteten Raum bei anderen anzustecken. Stoßlüften bei weit geöffneten Fenstern sorgt für einen schnellen Luftaustausch und hält die Viruskonzentration in der Luft klein. Und gegen die Erkältungsgefahr in der kalten Jahreszeit hilft HNO-Arzt Junge-Hülsing zufolge,
  • die Schleimhäute nicht austrocknen zu lassen,
  • wenig zu rauchen,
  • sich warm anzuziehen,
  • viel zu trinken und
  • sich vitaminreich zu ernähren.

Halsschmerzen, Husten, Schnupfen: Können Laien Corona und Grippe unterscheiden?

„Für Laien ist es in den ersten Tagen nicht möglich, zu unterscheiden, ob sie an Covid-19 oder einer Erkältung erkrankt sind“, sagte Prof. Dr. Bernd Salzberger, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e.V. der Apotheken-Umschau. Das liege zum Teil an den unspezifischen Symptomen, aber auch an Ähnlichkeiten zwischen den Erkrankungen. Beide gingen zum Beispiel mit Husten und Halsschmerzen einher.

Husten und Corona: Ist starker Husten ein Anzeichen für Covid-19?

Der Gesundheitsexperte der Techniker Krankenkasse, Dr. Johannes Wimmer, erklärt in einem Video welche Symptome für Grippe, Erkältung und Covid-19 typisch sind. „Trockener Husten ist ein Anzeichen für Corona“, so Wimmer. Allerdings handle es sich dabei um einen typischen Reizhusten, bei dem kein Schleim produziert wird. „Dieser tritt auch bei einer Grippe häufiger auf“, gibt Wimmer zu Bedenken. Auch Kurzatmigkeit könne bei Corona in Kombination mit dem Husten vorkommen - was bei einer Grippe selten der Fall sei.

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Corona oder Grippe: Ist Fieber oder erhöhte Körpertemperatur ein Symptom von Corona?

In der kalten Jahreszeit bekommt man auch gelegentlich Fieber. Ist das ein Grund sich wegen Corona zu sorgen? „Nach den bisherigen Erkenntnissen haben sehr viele Corona-Erkrankte Fieber“, so Wimmer. Bei einer Grippe sei Fieber ebenfalls typisch, komme allerdings wie aus dem Nichts und steige innerhalb von kurzer Zeit auf 41 Grad. „Bei einer Grippe kann es den Betroffenen in der Regel innerhalb weniger Stunden sehr schlecht gehen“, erklärt der Arzt. „COVID-19 verläuft dagegen in 80% der Fälle deutlich milder.“ Das ist jedoch lediglich eine Tendenz und sagt nichts über den Einzelfall aus.

Corona-Symptom: Verlust des Geschmack- und Geruchssinns

Ein besonders für das Coronavirus typische Symptom ist der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns wie eine Studie in Heinsberg nachweisen konnte. „Schlechter schmecken oder riechen kann man aber auch bei einer Erkältung, wenn die Nase verstopft ist. Sicherheit bringt letztlich nur ein Corona-Test", stellt Infektiologe Salzberger klar.

Allergie oder Corona: Niesen und Rhinitis ein Symptom für Corona?

Allergiker juckt es häufig in der Nase. Auch eine Reizung der Atemwege ist nicht ungewöhnlich. Wie lassen sich Allergie und Corona unterscheiden? Ein ganz klares Unterscheidungsmerkmal ist vor allem eventuell auftretendes Fieber und Gliederschmerzen, die bei einer Allergie nicht vor kommen. Für eine Allergie sprechen typische Symptome wie eine allergischen Rhinitis wie starker Niesreiz, Rhinorrhoe sowie Pruritus und Tränenfluss an den Augen, die nicht unter COVID-19 beobachtet wurden.
Bei einer schweren Form der allergischen Rhinitis kann es aber durchaus zu einer Beteiligung der unteren Atemwege kommen und zusätzlich können die Symptome eines Asthma bronchiale mit Hustenreiz und Atemnot auftreten. Abhängig von der Schwere der Symptomatik besteht bei den Patienten oft auch ein allgemeines Krankheitsgefühl. Vor allem bei schweren Symptomen bringt aber nur ein Test Klarheit.

Sind Magen Darm Symptome und Bauchschmerzen typisch für Corona?

Akute Bauchschmerzen können ein atypisches Symptom einer Corona-Infektion sein. Das berichtete der Münchner Merkur unter Beruf auf eine französische Studie. Laut dem Bericht wurden drei Patienten aufgrund akuter Bauchschmerzen in die Notaufnahme einer kommunalen Klinik in Montpellier, Frankreich, eingeliefert und dort untersucht. Später wurden sie dort positiv auf Covid-19 getestet. Auch in der Liste der Symptome von Corona des RKI finden sich Bauchschmerzen, ebenso wie Erbrechen und Durchfall. Allerdings gehört das Symptom nicht zu den häufigen Anzeichen einer Covid-19-Erkrankung.

Studie Corona Symptom: Ausschlag im Mund und Bläschen auf der Zunge neues Symptom?

Spanische Forscher haben ein neues Symptom für eine Infektion mit dem Coronavirus gefunden. Das berichtete die britische Sun. Der Bericht verweist auf eine Studie laut der Covid-19-Patienten einen Ausschlag im Mund aufwiesen. Die spanischen Forscher unter suchten 666 Patienten in Madrid. Sie sollen milde Symptome einer Pneumonie gezeigt haben. 26 Prozent der Patienten hätten einen Ausschlag im Mund so der Bericht. Es seien Bläschen auf der Zunge der Patienten gefunden worden.

Corona-Symptome erkennen: Unspezifische und subjektive Symptome des Coronavirus

Die Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus sind oft nicht eindeutig zu bestimmen. Neben den objektiv feststellbaren Symptomen wie Fieber oder starker Husten gibt es eine Reihe von sogenannten unspezifischen oder subjektiven Symptomen. Auf diese Schwierigkeit bei der Bestimmung der Symptome wies Sandra Ciesek, Leiterin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, im NDR Coronavirus Update hin.
Unspezifische Symptome können sein:
  • geröteter Hals
  • Müdigkeit
  • Unwohlsein
  • Übelkeit

Grippe, Erkältung und Corona: Wie unterscheiden sich die Krankheiten?

Auch die Grippe ist insbesondere am Anfang der Erkrankung kaum von einer Infektion mit dem Coronavirus zu unterscheiden. Laut Salzberger gäbe es auch keine charakteristische Kombination aus Symptomen, anhand derer sich Covid-19, Erkältung und Grippe unterscheiden lassen. „Als einigermaßen sicheren Hinweis für eine Grippe würde ich das schlagartige Krankheitsgefühl nennen, das Betroffene regelrecht überfällt. Bei Corona oder einer Erkältung berichten Erkrankte tendenziell von einem langsameren Verlauf mit einer steigenden Intensität der Beschwerden“, berichtet Infektiologe Salzberger. Das ist jedoch nur eine Tendenz. Krankheitsverläufe können sich davon deutlich unterscheiden.
Tendenziell unterscheidet sich jedoch auch die Dauer der Erkrankungen. „Ein grippaler Infekt ist nach einigen Tagen ausgestanden, eine Grippe fesselt Kranke auch mal eine ganze Woche ans Bett. Anschließend brauchen sie noch eine längere Zeit, um sich vollständig zu erholen“, so Salzberger.

Grippe oder Covid-19? Diagnose anfangs laut Virologin Ciesek knifflig

Die üblicherweise zum Winteranfang beginnende Grippesaison und die gleichzeitig andauernde Corona-Pandemie werden die Ärzte nach Ansicht der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek vor besondere Herausforderungen stellen. Es lasse sich anfangs nicht leicht beantworten, ob eine Grippe oder eine Infektion mit der vom Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelösten Krankheit Covid-19 vorliege, sagte Ciesek der Deutschen Presse-Agentur.
„Die Symptomatik kann insbesondere in der Frühphase der Infektion sehr ähnlich sein“, erklärte die Professorin für Medizinische Virologie an der Frankfurter Goethe-Universität. „Bei beiden Erkrankungen sind Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen und abdominelle Beschwerden wie Bauchschmerzen und Erbrechen häufige Symptome.“ Ohne einen Test könnten die Symptome nicht sicher unterschieden werden.
Ob eine Grippe oder Covid-19 für den Einzelnen gefährlicher sei, lasse sich nur sehr schwer sagen. „Die Gefahr, an Covid-19 zu sterben, ist nämlich sehr stark altersabhängig“, sagte Ciesek. „Insgesamt kann man festhalten, dass bei älteren Menschen Covid-19 noch viel gefährlicher ist als Influenza.“ Die Corona-Pandemie müsse ernstgenommen werden und sei nicht mit einer Grippewelle zu vergleichen.

Corona ansteckender als Grippe

Das große Problem ist: SARS-CoV-2 ist nach der bisherigen Datenlage ansteckender als die Grippe. Außerdem verläuft bei manchen Menschen insbesondere Kindern und Jugendlichen die Erkrankung asymptomatisch. Dies zeigen Studien aus China, Italien, Japan und Südkorea. Viele Patienten hätten nach Angaben des RKI zudem gerade bei Erkrankungsbeginn nur leichte Symptome wie z.B. Kopfschmerzen oder eine verstopfte Nase. Gefährlicher als die Grippe ist das Virus außerdem, weil es eine wesentlich höhere Chance für schwere Krankheitsverläufe. Außerdem gibt es gegen SARS-CoV-2 keine Impfung.

Ansteckung mit Corona: Erhöht Husten das Risiko?

In der Corona-Pandemie ist die Angst vor einer Ansteckung bei vielen Menschen groß. Wie gefährdet ist man, wenn der Sitznachbar im Zug hustet oder die Arbeitskollegin vom Schreibtisch den ganzen Morgen niest? Laut Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung spielen bei der Übertragung des Coronavirus Tröpfchen (größer als fünf Mikrometer) und Aerosole (Flüssigkeitspartikel und Tröpfchenkerne kleiner als fünf Mikrometer) eine große Rolle. Während größere Tröpfchen schneller zu Boden sinken, können Aerosole auch über längere Zeit in der Luft schweben und sich in geschlossenen schlecht belüfteten Räumen verteilen. Beim Atmen und Sprechen, vor allem bei höherer Lautstärke, werden vorwiegend Aerosole ausgeschieden. Beim Husten und Niesen entstehen zusätzlich deutlich mehr Tröpfchen. Eine Ansteckung kann erfolgen, wenn solche virushaltigen Flüssigkeitspartikel an die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. der Augen einer anderen Person gelangen.
Beim Niesen fliegen viele Tröpfchen durch die Luft. Auf diese Weise kann sich auch das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 verbreiten.
Beim Niesen fliegen viele Tröpfchen durch die Luft. Auf diese Weise kann sich auch das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 verbreiten.
© Foto: epa PA Jordan/epa/dpa

Husten, Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen: Das sind die Symptome bei Corona im Überblick

Laut Angaben des Robert-Koch-Insituts (RKI) sind diese Symptome bei Corona besonders häufig:
  • Husten 46%
  • Fieber 39 %
  • Schnupfen 21 %
  • Störung des Geruchs- und Geschmackssinns 15%
  • Pneumonie 3%
  • Weitere Symptome sind: Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Konjunktivitis, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, Apathie, Somnolenz

Corona-Symptome erkennen: Unspezifische und subjektive Symptome des Coronavirus

Die Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus sind oft nicht eindeutig zu bestimmen. Neben den objektiv feststellbaren Symptomen wie Fieber oder starker Husten gibt es eine Reihe von sogenannten unspezifischen oder subjektiven Symptomen. Auf diese Schwierigkeit bei der Bestimmung der Symptome wies Sandra Ciesek, Leiterin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, im NDR-Podcast „Coronavirus Update“ hin.
Unspezifische Symptome können sein:
  • geröteter Hals
  • Müdigkeit
  • Unwohlsein
  • Übelkeit

Corona Spätfolgen: Anhaltende Erschöpfung als Corona-Folge wohl recht verbreitet

Einer kleinen Studie zufolge könnte anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung eine recht häufige Folge überstandener Covid-19-Erkrankungen sein. Frauen seien dabei häufiger betroffen als Männer, berichten Forscher um Liam Townsend vom Trinity College in der irischen Hauptstadt Dublin. Von 128 einbezogenen Patienten fühlten sich demnach etwas mehr als die Hälfte nach der Genesung noch für Wochen abgeschlagen. Ein Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung war nicht erkennbar, wie das Team im Vorfeld einer Konferenz zu Corona-Themen mitteilte.
Die Teilnehmer waren nach im Mittel zehn Wochen nach der Genesung in die Analyse einbezogen worden. 67 Prozent aller Probanden mit Ermüdungssyndrom waren weiblich. Häufiger betroffen waren zudem Menschen, bei denen früher Angstzustände oder Depressionen diagnostiziert worden waren. Von 61 Teilnehmern ohne andauernde Abgeschlagenheit hatte nur einer bereits eine solche psychische Störung. Von 67 Personen mit anhaltender Müdigkeit hatten neun zuvor Angstzustände oder Depressionen.
Die Teilnehmer waren im Durchschnitt 50 Jahre alt. Zusammenhänge etwa mit Entzündungswerten im Blut schlossen die Experten aus. Sie plädieren dafür, das Phänomen genauer zu untersuchen.

Corona-Spätfolgen: Diese Komplikationen können nach Covid-19 auftauchen

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat auf der Seite infektionsschutz.de Informationen zum Coronavirus zusammengetragen. Dort informiert sie auch über Spätfolgen und Komplikationen, die bei einer Covid-19-Erkrankung auftreten können. Ein Überblick:
  • Erkrankungen der Atemwege: Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht sehr häufig Infektionen der Atemwege. Daraus kann sich eine Lungenentzündung entwickeln. Diese entwickelt sich erst in der zweiten Woche der Krankheit und kann zu schweren Komplikationen führen.
  • Erkrankungen des Nervensystems: Als neurologische Krankheitszeichen wurden Kopfschmerzen, Schwindel und andere Beeinträchtigungen beschrieben, die vermuten lassen, dass das Virus auch das Nervensystem befallen kann.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Eine Infektion mit dem Coronavirus kann auch mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfällen und Leberfunktionsstörungen einhergehen.
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems: Bei einem Teil der Erkrankten gibt es eine Beeinträchtigung des Herzens. Unter den Betroffenen waren auch COVID-19-Fälle mit mildem oder moderatem Verlauf sowie Kinder. Vor allem bei schweren Infektionen der Atemwege kann es zu Schädigungen und Entzündungen des Herzmuskels, Herzschwäche, Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen kommen. Bei schwerem Verlauf von COVID-19 besteht aufgrund einer krankhaft vermehrten Blutgerinnung zudem ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel (Embolien) in den unteren Extremitäten, in der Lunge sowie im Gehirn.
  • Nierenerkrankungen: Insbesondere bei schwer an COVID-19 Erkrankten, die beatmet werden müssen, kann ein akutes Nierenversagen auftreten, was eine Dialyse erforderlich machen kann.
  • Erkrankungen der Haut: An der Haut kann es unter anderem zu juckenden Ausschlägen, Bläschen, Knötchen und Rötungen kommen. Es sind auch Hautveränderungen möglich, die einer Nesselsucht oder Frostbeulen ähneln. In seltenen Fällen sind schwere Durchblutungsstörungen in den Körperspitzen wie Nase, Kinn, Finger oder Zehen beschrieben. Manchmal treten Hautveränderungen noch vor allen anderen Krankheitszeichen auf, sie werden aber auch im späteren Erkrankungsverlauf beobachtet.
  • PIMS: Mehrere Länder berichten von Fällen eines sogenannten Pädiatrischen Inflammatorischen Multisystemischen Syndroms (PIMS) - einer Entzündungskrankheit mit Fieber, Magen-Darm-Beschwerden und Herzproblemen - in Kombination mit einem Schocksyndrom (toxic shock syndrome, TSS), bei dem unter anderem ein Blutdruckabfall hinzu kommt. Das Risiko für Kinder, an PIMS-TSS zu erkranken, wird als gering eingeschätzt. Dadurch bedingte Todesfälle bei Kindern sind sehr selten.
  • Schwere Entzündungsreaktion: Einige schwer Erkrankte entwickeln acht bis 15 Tage nach Erkrankungsbeginn eine Verschlechterung ihres Krankheitszustandes infolge schwerer Entzündungsreaktionen (Hyperinflammationssyndrom). Dabei können mehrere Organe versagen; viele der Betroffenen versterben.
  • Weitere Infektionen: Insbesondere schwer an COVID-19 Erkrankte können unter weiteren Infektionen leiden. In einigen Fällen wurde eine Infektion mit multiresistenten Bakterien festgestellt.

Inkubationszeit, Verlauf, Risikogruppen

Das Virus hat laut eines Berichts der Apotheken-Umschau eine Inkubationszeit von im Mittel fünf bis sechs Tagen, sie kann jedoch auch nur einen Tag oder bis zu 14 Tage dauern. Schwere Verläufe können auch bei jüngeren Menschen und solchen auftreten, die keine bekannte Vorerkrankung haben.
Jedoch gibt es bestimmte Risikofaktoren, die einen schweren Verlauf begünstigen. Dazu zählen unter anderem:
  • höheres Alter
  • Rauchen
  • Fettleibigkeit,
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • chronische Lungenerkrankungen wie COPD
  • Diabetes mellitus
  • Krebserkrankungen.

Covid-19 bei Kindern: Milde Verläufe häufiger

Kinder scheinen deutlich seltener als Erwachsene Krankheitszeichen zu zeigen oder gar einen schweren Verlauf zu entwickeln. Bei kleinen Patienten sind allerdings Magen-Darm-Beschwerden ein häufiges Symptom einer Covid-19 -Erkrankung. Die Studienlage zum Risiko für schwere Verläufe bei Schwangeren ist noch nicht eindeutig. Bisher geht man eher nicht von einem deutlich erhöhten Risiko für schwere Verläufe aus.

Corona in der Schwangerschaft: Weniger Fieber - Symptome bei Schwangeren anders

Andere Symptome und ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt: Experten haben mögliche Folgen einer Corona-Infektion bei schwangeren Frauen untersucht. Eine verfrühte Geburt ist demnach bei ihnen wahrscheinlicher, wobei die Rate spontaner Frühgeburten - also bei von selbst einsetzenden Wehen - kaum höher liegt. Bei infizierten Schwangeren werde also öfter eine Schwangerschaft eingeleitet und/oder der Säugling per Kaiserschnitt früher geholt, erläutern die Forscher im Fachmagazin „BMJ“. Aus ihrer Analyse geht auch hervor, dass Symptome wie Fieber und Muskelschmerzen bei infizierten Schwangeren im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen mit einer Infektion nicht so häufig auftreten.

Corona und Grippewelle: Ist eine Grippe-Impfung sinnvoll?

Auch deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission des RKI sich in diesem Jahr gegen Grippe impfen zu lassen. Die Empfehlung gilt dabei ausdrücklich besonders für Risikogruppen. Dadurch soll das Gesundheitssystem geschützt werden.

Halsschmerzen und Schnupfen: Was tun bei Verdacht auf Corona?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät nachdrücklich dazu bei Symptomen wie
  • Husten
  • erhöhte Temperatur oder Fieber
  • Kurzatmigkeit
  • Verlust des Geruchs-/Geschmackssinns
  • Schnupfen
  • Halsschmerzen
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • und allgemeiner Schwäche
zu Hause zu bleiben.
Betroffene sollten die Hygiene- und Abstandsregeln einhalten und sich telefonisch beraten lassen. Unter der Telefonnummer 116117, der lokalen Corona-Hotline oder beim Hausarzt erhalten Patienten weitere Informationen. In Notfällen, zum Beispiel bei akuter Atemnot, sollten Sie die Notfallnummer 112 anrufen. Um sich und andere zu schützen sollten Menschen mit Krankheitssymptomen auf keinen Fall ohne Termin eine Arztpraxis aufsuchen. Alle Informationen hat die Bundeszentrale zusätzlich in einem Merkblatt zusammengefasst.
Das ist zu tun, wenn man Symptome bemerkt
Das ist zu tun, wenn man Symptome bemerkt
© Foto: Screenshot BZAG

Corona Schnelltest: Kommt bald der Schnelltest für zu Hause?

Antigentests versprechen eine Infektion mit dem Coronavirus schneller nachzuweisen als die Standard-PCR-Tests. Sie weisen allerdings anders als die PCR nicht einzelne Gensequenzen des Virus nach, sondern nur Moleküle auf der Oberfläche. Die Schnelltests funktionieren ähnlich wie Schwangerschaftstest - ist die Probe positiv erscheinen zwei Streifen. Heimtests für schnelle Gewissheit zu Hause gibt es aktuell noch nicht. Bei Symptomen müssen Betroffene Patienten immer noch zum Arzt.

Helfen Corona-Schutzmaßnahmen auch gegen Grippe?

Helfen die allgemeinen Corona-Schutzmaßnahmen dabei, die Ausbreitung des Influenza-Virus zu verhindern und so die Grippewelle 2020/2021 einzudämmen? Gesicherte Erkenntnisse waren nicht zu erfahren, aber man kann offenbar davon ausgehen. Die Ständige Impfkommission des RKI weist auf Erfahrungen der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) mit der Grippesaison 2019/2020 hin. Deren Daten für den Monat März 2020 würden zeigen, „dass die Influenza-Meldungen mit Beginn der Kontaktbeschränkung im Vergleich zu den Vorjahren sehr deutlich und abrupt sanken“.
Dazu beigetragen haben dürften auch die Schulschließungen - und vermutlich auch die immer wieder angemahnten Schutzmaßnahmen wie die AHA-Regel:
  • Abstand
  • Hygiene
  • Alltagsmaske.
Dazu heißt es beim RKI auf Anfrage: Inwieweit sich die AHA-Regeln und weitere derzeit ergriffene Maßnahmen auf die nächste Grippewelle auswirken, könne man nicht vorhersagen – das hänge davon ab, wie gut sie umgesetzt würden.

Corona-Pandemie: Grippewelle könnte sanfter ausfallen

Die Grippewelle könnte nach Ansicht von Ärztepräsident Klaus Reinhardt unter anderem wegen der Corona-Hygienregeln harmloser verlaufen als in früheren Jahren. „Durch die Corona-Routine, also durch häufiges Händewaschen, Maskentragen und Abstandhalten, werden Infektionen insgesamt reduziert“, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Zudem könne eine Grippeimpfung einen positiven Effekt auf das Corona-Risiko haben. „Jede Impfung ist ein Trainingsprogramm für das Immunsystem. Die Grippeschutzimpfung führt zwar nicht zu einer spezifischen Immunisierung gegen das Corona-Virus, kann aber das Immunsystem so stärken, dass eine Infektion harmloser verläuft“, sagte der Ärztepräsident.