Wie gewöhnlich ist die Zahl der vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Neuinfektionen am Dienstag höher als am Montag. Lag sie am Wochenanfang noch bei unter 1000, liegt der Wert 24 Stunden später wieder deutlich darüber. Das RKI veröffentlicht täglich die aktuellen Fallzahlen in Deutschland und zeichnet eine Entwicklung der Zahlen für Infizierte, Tote und Genesene. So ist der Stand der Corona-Pandemie in Deutschland und der Welt heute.

RKI-Zahlen am Dienstag: So viele Neuinfektionen, Infizierte, Tote und Genesene gibt es

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben RKI vom frühen Dienstagmorgen 1407 neue Corona-Infektionen gemeldet.
  • Zahl der Infizierten: Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 261.762 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 15.9., 0.00 Uhr).
  • Zahl der Toten: Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9362.
  • Seit dem Vortag wurden zwölf Todesfälle mehr gemeldet.
  • Zahl der Genesenen: Bis Dienstagmorgen hatten etwa 234 600 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

RKI-Zahlen für Deutschland: Aktueller R-Wert

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Montagabend bei 1,18 (Vortag: 1,18). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,04 (Vortag: 1,08). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

RKI-Dashboard: Aktuelle Zahlen zu Bundesländern und Landkreisen im Detail

Wer sich jenseits der Deutschland-Zahlen für die Entwicklung der Corona-Pandemie in seinem Bundesland - etwa Bayern oder Baden-Württemberg - oder seinem Landkreis informieren möchte, kann das im Dashboard des RKI tun. Dort ist auch das regionale Gefälle zu erkennen. So hat beispielsweise Bayern viele Hotspots.

RKI-Zahlen für Bayern: So viele Hotspots gibt es im Freistaat

Bayern ist das Bundesland mit den meisten Corona-Hotspots in Deutschland. Am Dienstag haben drei Städte oder Landkreise die bundesweit geltenden Grenzwerte der 7-Tage-Inzidenz für Einschränkungen überschritten:
  • Kaufbeuren mit 72,9
  • Würzburg mit 64,1
  • Garmisch-Partenkirchen mit 54,3
Die Karte des RKI zeigt die Corona-Hotspots in Bayern.
Die Karte des RKI zeigt die Corona-Hotspots in Bayern.
© Foto: Screenshot RKI Dashboard
So sehen die RKI-Zahlen für ganz Bayern aus:
  • Zahl der Infizierten: 62.401
  • Zahl der Neuinfektionen: 427
  • Zahl der Toten: 2647
  • Fälle pro 100.000 Einwohner: 477,2
Zahlreiche Städte kratzen immer wieder an dem für Bayern geltenden Frühwarnwert. Am Dienstag hat der Kreis Ulm den Wert von 35 gesprengt. Nun könnten dort Einschränkungen drohen.

Corona-Zahlen in BW: So ist die Lage in Baden-Württemberg

Im Gegensatz zu Bayern sind die Zahlen in Baden-Württemberg verhältnismäßig niedrig. Nur die Stadt Ulm kommt mit einem 7-Tage-Inzidenz-Wert von 30,9 nahe an die Vorwarnstufe. In allen anderen Städten und Kreisen ist der Wert niedrig. So viele Infizierte, Tote und Neuinfektionen gibt es in Baden-Württemberg:
  • Zahl der Infizierten: 45.323
  • Zahl der Neuinfektionen: 69
  • Zahl der Toten: 1868
  • Fälle pro 100.000 Einwohner: 409,4

Corona-Zahlen: Map der Johns-Hopkins-University zeigt Entwicklung weltweit

Die Corona-Krise ist eine globale Pandemie. Die aktuelle Entwicklung der Fallzahlen in der Welt, ist in der Map, einer Weltkarte der Corona-Infektionen, der Johns-Hopkins-University, einsehbar. Die JHU hat ihren Sitz im US-Bundesstaat Maryland und benutzt andere Datenquellen als das RKI, weshalb sich die Zahlen der beiden Institute unterscheiden kann. So meldet die JHU am Dienstag 263.222 Infizierte.
Die Pandemie hat die ganze Welt im Griff.
Die Pandemie hat die ganze Welt im Griff.
© Foto: Screenshot Dashboard JHU

Corona-Zahlen weltweit: Das sind die Länder mit den meisten Infektionen

Die Corona-Pandemie betrifft alle Länder weltweit. Doch einige sind vom Virus mehr betroffen als andere. Das sind die Länder mit den meisten Infizierten:
  • USA: 6.554.821 Infizierte, 194.536 Tote
  • Indien: 4.930.236 Infizierte, 80.776 Tote
  • Brasilien: 4.345.610 Infizierte, 132.006 Tote
Spanien ist das in Europa am meisten vom Virus betroffene Land, gefolgt von Frankreich und dem Vereinigten Königreich.

Corona-Impfung: Spahn rechnet mit Prioritätensetzung bei Corona-Impfstoff

Beim Einsatz eines möglichen Corona-Impfstoffes dürften aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zunächst Prioritäten nötig sein. In der Anfangsphase werde wahrscheinlich nicht genug Impfstoff für alle da sein, sagte der CDU-Politiker „Focus Online“ (Freitag). Deswegen erarbeite die Impfkommission Vorschläge, bei denen einiges schon absehbar sei. „Zunächst werden diejenigen geimpft, die beruflich bedingt einem Risiko ausgesetzt sind – Pflegende, Ärztinnen und Ärzte. Und dann kommen Risikogruppen wie Hochbetagte oder Menschen mit Vorerkrankungen.
Er sei optimistisch, dass nach einigen Monaten genügend für alle vorhanden sein könnte - wenn es dann einen Impfstoff gebe. Spahn bekräftigte: „Es wird keine verpflichtende Impfung geben.

Falsche Corona-Zahlen? Nulllinie in RKI Bericht sorgt für Kritik

Eine grafische Darstellung einer RKI-Arbeitsgruppe hat nach Berichten der Tagesschau für Kritik in den Sozialen Medien gesorgt. Die Darstellung der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Insitut zeigt eine Nulllinie bei den Infektionen mit SARS-Cov-2. In der offiziellen Statistik steigen die Zahlen jedoch. Das sähen viele in den Sozialen Medien als Beweis, dass die Zahlen manipuliert seien. Im Text des Berichts heißt es sogar, dass seit der 16. Kalenderwoche, also seit Mitte April keine SARS-CoV-2 festgestellt worden. Gibt es also einen Widerspruch zwischen den Berichten des RKI?
Diese Statistik löste Verwirrung aus - die Zahlen sind aber nicht repräsentativ.
Diese Statistik löste Verwirrung aus - die Zahlen sind aber nicht repräsentativ.
© Foto: Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza das RKI
Das ist nicht der Fall: Die Auswertungen der Arbeitsgemeinschaft Influenza basieren nach Angaben der Tagesschau auf den Proben von rund 100 Arztpraxen, die sich an einem Forschungsprogramm zur Überwachung akuter Atemwegserkrankungen beteiligen. Diese sogenannten Sentinelpraxen melden einmal pro Woche Diagnosen an das RKI. Die Untersuchung auf das Coronavirus sei dabei ein Nebenprodukt. Es handele sich laut Tagesschau also bei den Werten der Arbeitsgemeinschaft nicht um repräsentative Daten.