2000 Staatsgäste haben in der Londoner Westminster Abbey gemeinsam mit der Royal Family Abschied von Queen Elizabeth II. genommen. Danach wurde ihr Sarg auf den Weg nach Windsor gebracht, wo die Königin ihre letzte Ruhe finden soll. Das Staatsbegräbnis ist ein Jahrhundertereignis– längst nicht nur in Großbritannien. Die Großen der Welt sind nach London zur Beerdigung gekommen, um der Queen die letzte Ehre zu erweisen.
  • Wer war zur Beerdigung der Queen eingeladen?
  • Welche Gäste sind gekommen?
  • Wer nimmt an der Beisetzung der Queen teil?
  • Die Vertreter welcher Länder waren nicht eingeladen?

Begräbnis von Queen Elizabeth II. am 19.09.2022: Wer wurde eingeladen?

Bei der Trauerfeier in den ersten Reihen saßen der neue König Charles III. und seine drei Geschwister sowie die Enkel und Urenkel der Queen. Der Sarg war mit der königlichen Standarte bedeckt, auf ihm ruhten die Königskrone, Zepter und Reichsapfel. Nach einem Trompetensignal zum Ende des Gottesdienstes hielten die Trauergäste und das ganze Land für zwei Minuten schweigend inne, danach sangen die Trauergäste die Nationalhymne in der neuen, männlichen Version "God save the King".
Aus Dokumenten ging Politico zufolge hervor, dass für jedes Land maximal ein Repräsentant - also Staats- oder Regierungsvertreter - mit Partner oder Partnerin anreisen durfte. Dies liege an der enormen Anzahl an erwarteten Gästen und dem begrenzten Platz in der Westminster Abbey und an anderen Veranstaltungsorten.

Gästeliste: Wer kam zur Beerdigung der verstorbenen Königin?

2000 geladene Gäste und unzählige Schaulustige auf den Straßen nahmen in London Abschied von der Queen. Die Kinder und Enkel der Monarchin begleiteten den Sarg in der Westminster Abbey.

Die gesamte britische Königsfamilie bei der Beerdigung

Hinter dem geschmückten Sarg betrat König Charles III. um 12 Uhr die Kirche. Auch Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward sowie die Queen-Enkel Prinz William und Prinz Harry waren Teil des Trauerzugs. Die ganze Königsfamilie – mit Ausnahme mancher sehr junger Urenkel – war zu sehen: Unter anderem gehören diese Familienmitglieder dazu:

Mitglieder anderer Königsfamilien: Niederländer, Schweden & Dänen bei Queen-Gottesdienst ganz vorne

Die Oberhäupter der Königshäuser aus den Niederlanden, Schweden und Dänemark haben dem Trauergottesdienst für die Queen mit freier Sicht auf den Sarg beigewohnt. Die dänische Königin Margrethe II. als nunmehr am längsten amtierende Monarchin der Welt saß bei der Trauerfeier am Montag in der Westminster Abbey von London direkt gegenüber von König Charles III. Neben ihr folgten ihr Sohn Kronprinz Frederik, das schwedische Königspaar Carl XVI. Gustaf und Silvia sowie die Niederländer um König Willem-Alexander, Königin Máxima und die frühere Königin, Prinzessin Beatrix. Weitere führende Royals etwa aus Norwegen und Spanien nahmen in der Reihe dahinter Platz. Die Schweden fühlten sich geehrt, dass ihr König und ihre in Heidelberg geborene Königin in Reihe eins sitzen durften.
Eine besondere Ehre: Es kam auch Japans Kaiser Naruhito mit seiner Frau Masako. Es ist seine erste Auslandsreise seit seiner Thronbesteigung 2019. Naruhito weicht damit auch von der japanischen Tradition ab, wonach der Kaiser nur selten Beerdigungen beiwohnt.

Staatsoberhäupter, Präsidenten und Co.: Diese Politiker nahmen an der Trauerfeier teil

Staatsoberhäupter aus Ländern, in denen der britische Monarch Staatsoberhaupt ist oder die dem 56 Nationen umfassenden Commonwealth angehören waren zu sehen. Zudem kamen viele andere bedeutende Politikerinnen und Politiker. Unter anderem waren diese Gäste bei der Trauerfeier, um der Queen die letzte Ehre zu erweisen:
  • Großbritanniens Premierministerin Liz Truss
  • US-Präsident Joe Biden und seine Ehefrau Jill
  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender
  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
  • EU-Ratschef Charles Michel
  • Irlands Regierungschef Micheal Martin
  • Präsident der Türkei Recep Tayyip Erdoğan
  • Australiens Premierminister Anthony Albanese
  • Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern
  • Neuseelands Generalgouverneurin Cindy Kiro
  • König der Maori Tuheitia Paki
  • Israels Staatspräsident Isaac Herzog
  • Italiens Staatschef Sergio Mattarella
  • Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro
  • Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol
  • Chinas stellvertretender Staatspräsident Wang Qishan
  • Kanadas Premierminister Justin Trudeau
  • Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa
  • Bangladeschs Regierungschefin Sheikh Hasina
  • Srilankische Staatschef Ranil Wickremesinghe
  • Regierungschef von Fiji, Frank Bainimarama
Auch die Ex-Premiers John Major, Tony Blair, Gordon Brown, David Cameron, Theresa May und Boris Johnson kamen zur Beerdigung. Die Vertreter der Commonwealth-Staaten haben im Verhältnis besonders viele Plätze in der Kirche bekommen. Der sehr lockere Staatenverbund, der aus dem Britischen Empire hervorging, lag der Queen sehr am Herzen.

Auch weitere hochrangige Persönlichkeiten waren angekündigt

Neben Politikern und Royals waren auch Würdenträger und andere bedeutende Persönlichkeiten zur Beerdigung der Queen angekündigt. Der australische Premierminister Anthony Albanese hatte angekündigt, dass zehn Bürgerinnen und Bürger mit ihm zum Staatsbegräbnis von Königin Elizabeth II. nach London reisen dürfen.
  • Dabei ist unter anderen der renommierte Pferdetrainer Chris Waller, der eines der Pferde der Queen, den Wallach Chalk Stream, in seinem Stall hat.
  • Zudem wurde Dylan Alcott ausgewählt, der sowohl im Rollstuhltennis als auch im Rollstuhlbasketball Paralympics-Sieger wurde.
  • Eine weitere Einladung ging an Miriam-Rose Ungunmerr Baumann. Die Aborigine-Künstlerin und Aktivistin war die erste voll qualifizierte indigene Lehrerin des Northern Territory.

Gästeliste für die Trauerfeier der Queen: Diese Gäste aus Deutschland waren geladen

Auch aus dem Südwesten von Deutschland sind Gäste zur Trauerfeier der Queen angereist. Aus dem Haus Baden sind Valerie Markgräfin von Baden und das Erbprinzenpaar Bernhard Prinz von Baden und Stephanie Prinzessin von Baden eingeladen, verkündete das Haus. Auch Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg und seine Frau Fürstin Saskia werden zur Beerdigung der Queen kommen, wie die Geschäftsleitung des Schlosses Langenburg einige Tage vor der Beerdigung mitteilte. König Charles ist der Großonkel von Fürst Philipp.
Heinrich Donatus Landgraf von Hessen wollte ebenfalls zum Staatsbegräbnis der Queen nach Großbritannien reisen. Man könne bestätigen, dass er an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen werde, erklärte eine Sprecherin des Hauses Hessen wenige Tage zuvor. Dieses hat eine jahrhundertealte familiäre Verbindung zum Haus Windsor. Heinrich Donatus von Hessen ist der Ururur-Enkel von Queen Victoria und der Großneffe von Königin Elizabeth II.

Wer kam zur Beisetzung von Queen Elizabeth II.?

An der Beisetzung der Queen um 20.30 Uhr (MESZ) in der King George VI Memorial Chapel, einem besonderen Teil der Hauptkapelle, werden nur enge Familienmitglieder teilnehmen. Auch die Eltern der Queen sowie ihre jüngere Schwester, Prinzessin Margaret, wurden dort beigesetzt. Der Sarg von Prinz Philip wird nun ebenfalls von der königlichen Gruft in die Gedächtniskapelle überführt.
An der Beisetzungsfeier in St. George's um 17 Uhr MESZ nehmen mehr als 800 Gäste teil, neben Mitgliedern der Königsfamilie und Politikern auch ehemalige Mitarbeiter der Queen. Nach dem Gottesdienst wird der Sarg in die königliche Gruft hinuntergelassen, womit der öffentliche Teil der Trauerfeier endet.

Diese Länder waren nicht zu Queen-Beerdigung eingeladen

Einladungen zur Trauerfeier erhielten die Länder, mit denen Großbritannien diplomatische Beziehungen unterhält. Russland und Belarus zählen nicht dazu. Grund ist der von Russland geführte Krieg gegen die Ukraine. Vertreter des international isolierten Nordkorea und des von einer Militärjunta beherrschten Myanmar waren ebenfalls nicht eingeladen. Auch Syrien, Venezuela und das von den Taliban kontrollierte Afghanistan waren nicht vertreten.
mit dpa und AFP