Vom 6. September bis zum 24. Oktober 2022 war Liz Truss die Premierministerin von Großbritannien. Sie war die Nachfolgerin von Boris Johnson, der nach zahlreichen Skandalen zurücktreten musste. Doch nach nur sechs Wochen im Amt musste sie schon zurücktreten. Damit war sie mit großem Abstand die am kürzesten amtierende Premierministerin von Großbritannien jemals. Ihr Nachfolger, Rishi Sunak, wurde am 24.10.2022 bestimmt.
Wer ist also Liz Truss? Hat sie Kinder? Wie war ihre bisherige Laufbahn? Hier sind alle wichtigen Fakten.
Kinder, Ehemann, Beruf: Das ist Liz Truss im Steckbrief
- Name: Mary Elizabeth Truss
- Geburtstag: 26. Juli 1975
- Geburtsort: Oxford, Großbritannien
- Wohnort: London, Großbitannien
- Eltern: Mutter Priscilla Mary Truss, war Krankenschwester, Vater John Kenneth, war Mathe-Professor
- Geschwister: drei
- Ehemann: Hugh O'Leary (seit 2000)
- Kinder: zwei Töchter
- Partei: Konservative Partei (Tories)
- Beruf: Buchhalterin für Shell, später für Cable & Wireless; 2021-2022 Außenministerin von Großbritannien; ehemalige Premierministerin von Großbritannien
Liz Truss privat: Familie mit Ehemann und Kinder
Liz Truss ist die Tochter einer Krankenschwester und eines Mathematikprofessors. Sie kam 1975 in Oxford zur Welt, wuchs aber in Nordengland in Leeds auf. Sie hat drei Geschwister, über die sehr wenig bekannt ist. Ihre Eltern sind politisch links gerichtet, ihre Mutter war aktives Mitglied in der Campaign for Nuclear Disarmament (Kampagne für atomare Abrüstung). Als Truss ihre politische Karriere in der Konservativen Partei begann, hat sie zwar Unterstützung von ihrer Mutter bekommen, nicht aber von ihrem Vater.
Liz Truss ist seit 2000 mit Hugh O‘Leary verheiratet. Sie haben zwei Töchter. 2006 wurde bekannt, dass Truss mit dem Politiker Mark Field eine Affäre hatte. Die Affäre führte zum Aus der Ehe von Field. O‘Leary und Truss sind aber weiterhin verheiratet – und das glücklich, wie Truss sagt.
Lebenslauf von Liz Truss: Ministerin und Brexit-Befürworterin
Die politische Karriere von Liz Truss begann in den frühen 2000er Jahren, als sie Kommunalpolitikerin in London war. 2010 wurde sie zum ersten Mal ins britische Parlament gewählt. Im Kabinett von David Cameron wurde sie 2014 Umwelt- und Landwirtschaftsministerin. Im Vergleich zu ihrem Vorgänger erkannte sie den Klimawandel an und auch, dass er menschengemacht ist. In dieser Rolle ging eine Rede von ihr 2014 viral, als sie sich über den Import von Käse echauffierte.
2016 wurde Liz Truss im Kabinett von Theresa May zur Justizministerin ernannt. Damit war sie die erste Frau, die diese Rolle in Großbritannien bekam. Nach der Wahl 2017 wurde sie als Staatssekretärin Finanzministerium geschickt, war aber kein vollwertiges Kabinettsmitglied mehr. Im ersten Kabinett von Boris Johnson wurde Truss 2019 Staatssekretärin für internationalen Handel und später zusätzlich Frauenministerin. In ihrer Rolle als Staatssekretärin war sie eine Schlüsselfigur in den Verhandlungen von Handelsabkommen mit anderen Ländern nach dem Brexit. Außerdem hat sie das Verbot von Waffenlieferungen nach Saudi Arabien aufgehoben.
2021 wurde Truss von Boris Johnson zur neuen Außenministerin ernannt. Nach dem Rücktritt von Johnson erklärte sie ihre Absicht, um den Vorsitz der Partei zu kandidieren. Am 6. September 2022 wurde sie zur Parteivorsitzenden der Partei ernannt und somit zur britischen Premierministerin. Doch nach nur 45 Tagen musste Truss zurücktreten. Grund war eine desaströse Finanz- und Steuerpolitik, die binnen eines Tages eine Finanzkrise in Großbritannien auszulösen drohte. Nur durch Einlenken der Bank of England konnte das Schlimmste verhindert werden.
Am 20. Oktober 2022 trat Liz Truss als Premierministerin zurück. Ihr Nachfolger wurde wenige Tage später bestimmt: Rishi Sunak, der Ex-Finanzminister im Kabinett von Boris Johnson, wurde zum Premierminister von Großbritannien.
Fehlende Bademäntel und Pantoffeln: Rechnung für Ex-Premier Truss
Die britische Ex-Premierministerin Liz Truss wehrt sich gegen eine hohe Rechnung für fehlende Gegenstände in einem Landsitz der Regierung - darunter Bademäntel und Pantoffeln sowie Bewirtung. Truss komme selbstverständlich für Dinge auf, die während ihrer Nutzung des Chevening House verschwanden, zitierte die Zeitung „Daily Mail“ am Montag einen Sprecher der konservativen Politikerin. Der Großteil der Rechnung über rund 12 000 Pfund (13 670 Euro) betreffe aber offizielle Regierungsgeschäfte.
Die frühere Außenministerin Truss hatte sich im Sommer 2022 im Chevening House in der südostenglischen Grafschaft Kent, dem offiziellen Landsitz des Ressorts, auf ihre Amtszeit vorbereitet.
Laut „Mail“ kam bei Sitzungen von Truss' mit ihren Vertrauten und Beratern abends häufig Partystimmung auf. Beschäftigte hätten der zentralen Regierungsbehörde Cabinet Office gemeldet, dass damals etwa Bademäntel und Hausschuhe verschwunden seien. „Sie erhoben auch Einwände gegen die Idee, dass der Steuerzahler die Rechnung für eine Reihe von Sommerpartys bezahlen sollte.“