• Die Corona-Zahlen in Deutschland steigen laut RKI seit Ende Juli konstant an.
  • Wie also ist das weitere Vorgehen in der Coronavirus-Krise?
  • In immer mehr Städten und Landkreisen werden die Frühwarnzahlen und Grenzwerte überschritten.
  • Hier lest ihr die aktuellen Fallzahlen des RKI vom Mittwoch, 14.10.2020
Die Corona-Fallzahlen in Deutschland, Europa und der Welt ändern sich stetig. Das Robert-Koch-Institut (RKI) und die US-amerikanische Johns-Hopkins-University (JHU) veröffentlichen jeden Tag die neuen Zahlen zu Neuinfektionen, Infizierten, Toten und Genesenen. Entsprechend der Entwicklung werden in verschiedenen Regionen Maßnahmen verschärft - oder wieder gelockert. So, wie aktuell im Landkreis Neu-Ulm. Dort haben viele Neuinfektionen dazu beigetragen, dass die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung aus Bayern greift.

RKI-Zahlen für Deutschland: Mehr als 5000 Neuinfektionen gibt es am 14.10.2020

Die Gesundheitsämter haben dem RKI erstmals seit April mehr als 5000 neue Corona-Infektionen gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut am Mittwochmorgen bekanntgab. Insgesamt belief sich die Zahl laut RKI auf 5132. Das waren mehr als 1000 Fälle mehr als noch am Vortag. Der letzte Höchstwert seit April waren 4721 neu nachgewiesene Fälle am Samstag gewesen.
Zuvor hatte der Wert in den vergangenen Tage bereits mehrmals die Schwelle von 4000 überschritten. Die Zahl der Neuinfektionen war auch am vergangenen Sonntag und Montag erwartungsgemäß niedriger, da nicht alle Gesundheitsämter am Wochenende ihre aktuellen Daten übermitteln. Am Dienstag hingegen wurden vom Robert Koch-Institut wieder 4122 neue Corona-Infektionen für Deutschland vermeldet.

RKI mahnt zum Infektionsschutz wegen aktueller Zahl an Corona-Neuinfektionen

Die neuen Corona-Zahlen sind sehr hoch und sicherlich alarmierend. Zuletzt waren Mitte April die Zahlen so hoch wie aktuell. Allerdings sind die Werte von April und heute nicht miteinander vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden. Das RKI schreibt zur momentanen Situation: „Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert.“ Der Anteil der Covid-19 Fälle nehme in der älteren Bevölkerung leicht zu. Senioren gelten in der Regel als anfälliger für eine schwere Corona-Erkrankung als Jüngere.

Corona-Zahlen in Deutschland nähern sich Höhepunkt der Neuinfektionen im April

Der Höhepunkt bei den jeden Tag gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle zum ersten Mal wieder bei knapp über 2000 (2034). Aktuell wurden bereits mehrfach über 4000 Neuinfektionen am Tag bestätigt - dieser beunruhigende Trend hält an und die Zahlen steigen weiter.

RKI zur Anzahl falscher Ergebnisse von Coronatests

Das RKI verwies in seinem Epidemiologischen Bulletin auf die Genauigkeit der Corona-Tests. Es komme äußerst selten vor, dass ein nichtinfizierter Mensch ein positives Testergebnis erhalte (falsch-positives Ergebnis). Wegen der hohen Qualitätsanforderungen liege die sogenannte analytische Spezifität bei nahezu 100 Prozent. Zudem würden die Ergebnisse fachkundig überprüft. Bei nicht plausiblen Befunden gebe es eine Wiederholung oder ein zusätzliches Testverfahren. Die Zahl der falsch-positiven Befunde sei daher so klein, dass sie die Einschätzung der Lage nicht verfälsche.

Coronavirus-Zahlen - So viele Neuinfektionen, Tote und Genesene gibt es heute in Deutschland

  • Infizierte: Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 334.585 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI auf seiner Homepage bekannt gab (Stand Mittwoch, 14.10.2020, 0 Uhr). Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) hatte am Freitag 337.314 Infizierte gemeldet.
  • Tote: Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt jetzt bei 9677. Das sind 43 mehr als am Vortag. Die JHU hatte am Mittwoch 9672 Tote gemeldet.
  • Genesene: Bis Mittwochmorgen hatten etwa 281.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Anmerkung: Das RKI weist nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern aus und aktualisiert diese einmal am Tag.

RKI-Zahlen für Deutschland: Der aktuelle R-Wert

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland bei 1,18 (Vortag: 1,29). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Mittwoch bei 1,20 (Vortag: 1,25). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

RKI-Dashboard: Die Entwicklung der Corna-Zahlen in Landkreisen und Bundesländern

Doch nicht nur die Corona-Zahlen in Deutschland interessieren die Menschen. Gerade auch die Entwicklung der Pandemie im eigenen Bundesland - etwa Bayern oder Baden-Württemberg oder seinem Landkreis informieren möchte - ist von Interesse. Daten und Zahlen dazu liefert das Dashboard des RKI

Immer mehr Corona-Hotspots in Deutschland - und strengere Regeln

Da die Zahlen in den vergangenen Tagen in vielen Gebieten bundesweit steigen, werden beinahe täglich neue Städte und Landkreise in Deutschland zu Corona-Hotspots. Damit gelten meist für die Menschen dort, wo die Corona-Frühwarnwerte oder Grenzwerte von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohnern in einer Woche überschritten wird, strengere Regeln.

Corona-Patienten auf Intensivstation - wie viele Betten sind noch frei?

Die Zahl der Corona-Patienten auf der Intensivstation stieg zwar in den vergangenen Tagen merklich, ist aber weiterhin vergleichsweise niedrig. So wurden laut Daten des DIVI-Intensivregisters von Dienstag rund 620 Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt, eine Woche zuvor waren es noch rund 450. Insgesamt sind demnach in Deutschland aber noch knapp 9000 Intensivbetten frei.