In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens wurden die Corona-Regeln in Baden-Württemberg gelockert. Sowohl für Geimpfte als auch für Ungeimpfte gelten durch die aktuelle Verordnung neue Regeln. In einigen Bereichen fallen die neuen Maßnahmen weniger streng aus als zuvor. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bleibt jedoch misstrauisch. Es sei noch immer unklar, mit welcher Wucht die Omikron-Welle das Land und somit das Gesundheitssystem treffe, sagte Kretschmann am Mittwoch. Die Signale seien widersprüchlich. „Und solange können wir nicht auf breiter Linie lockern.“ Doch wer sich die neuen Corona-Regeln genauer anschaut, die von Freitag, 28.01.2022, an in Baden-Württemberg gelten sollen, entdeckt eine ganze Reihe von Erleichterungen.
- Nach der MPK wurde die Corona-Verordnung in BW überarbeitet.
- Es sind mehr Zuschauer im Profisport und bei Kulturveranstaltungen erlaubt.
- Die 2G-Regel im Handel wurde zudem am 25.01.22 gekippt.
- Dafür kommt aber eine FFP2-Maskenpflicht in Bus und Bahn.
- Alle Infos zu Lockerungen und Verschärfungen im Überblick.
- Wann tritt die neue Corona-Verordnung in Kraft?
- Was gilt für Clubs und Diskotheken
FFP2-Maske, 2G, Test – was aktuell beim Friseur in BW gilt
Welche Regeln gelten beim Friseur in Baden-Württemberg? Die Alarmstufe 2 in BW sollte eigentlich bis Februar gelten. Doch nun kommen Lockerungen der Corona-Regeln mit der neuen Coronaverordnung des Landes ab 28. Januar. Was gilt dann für Friseure und körpernahe Dienstleistungen? Die aktuellen Regeln beim Friseur in BW in der Übersicht.
Neue Corona-Regeln in BW: Wie viele Zuschauer sind bei Großveranstaltungen erlaubt?
Baden-Württemberg lockert seine Corona-Regeln für Großveranstaltungen. Im Fußballstadion sind in der normalen Alarmstufe wieder bis zu 6000 Zuschauer zugelassen, wenn der Veranstalter die 2G-plus-Regel anwendet, erklärte Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. Das heißt, die Besucherinnen und Besucher müssen geimpft oder genesen und zusätzlich getestet sein. Wenn die Veranstalter mit der 2G-Regel arbeiten wollen, gilt eine Obergrenze von 3000 Zuschauern.
Ab wann gilt die neue Corona-Verordnung in Baden-Württemberg?
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, tritt die neue Verordnung bereits heute, am Freitag, 28.01.2022 in Kraft.
Fastnachtsumzüge in Baden-Württemberg wegen Corona verboten
Bei Kulturveranstaltungen wie Konzerten sind in geschlossenen Räumen 3000 Besucher zugelassen - unter der Bedingung, dass 2G plus am Eingang angewendet wird. Bei 2G ist die Obergrenze 1500. Für alle Veranstaltungen gelte, dass höchstens die Hälfte der Kapazitäten ausgeschöpft werden dürfe. Das gilt auch für Fastnachtsfeste. „Umzüge im Freien müssen wir leider untersagen“, sagte Kretschmann.
Neue Corona-Verordnung: Sperrstunde fällt weg – die Regeln für die Gastronomie in BW
Momentan gilt für Restaurants, Bars und Kneipen eine Sperrstunde zwischen 22:30 und 6 Uhr. Doch wie die dpa berichtet, soll diese Regelung in der Alarmstufe mit der neuen Verordnung wegfallen.
Corona-Regeln BW: Gericht untersagt 2G im Einzelhandel
Ungeimpfte dürfen vorerst im Südwesten wieder mit einem aktuellen Test shoppen gehen. Der Verwaltungsgerichtshof kippte die 2G-Regel für den Einzelhandel am Dienstag. Das Einfrieren der Alarmstufe II durch die Corona-Verordnung der Landesregierung sei voraussichtlich rechtswidrig, teilte der VGH in Mannheim mit. Die darin vorgesehene 2G-Regel werde mit sofortiger Wirkung außer Vollzug gesetzt. Damit gilt für den Einzelhandel vorläufig, dass neben Geimpften und Genesenen auch wieder Menschen mit einem aktuellen Test (3G) in Läden einkaufen dürfen.
Corona Verordnung BW: Clubs und Diskos in Baden-Württemberg bleiben geschlossen
Wegen der rasanten Verbreitung der Omikron-Variante müssen Clubs und Diskotheken auch in der normalen Alarmstufe im Südwesten geschlossen bleiben. „Wir gehen an dieser Stelle auf Nummer sicher“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. Eigentlich hätte bei einer Rückkehr in die Alarmstufe die 2G-Regel gegolten. Das heißt, Geimpfte und Genesene hätten dann in Clubs und Discos gehen können. Mit der neuen Corona-Verordnung, die Ende der Woche in Kraft treten soll, bleiben auch Messe-Veranstaltungen untersagt. Auch hier verschärfte die Regierung die Regeln in der normalen Alarmstufe.
Hintergrund ist, dass die Regierung aus Grünen und CDU das reguläre Stufensystem wieder in Kraft setzen muss. Zuletzt hatte sie wegen Omikron die Alarmstufe II eingefroren. Der Verwaltungsgerichtshof hält dieses Vorgehen aber für rechtswidrig und setzte einzelne Maßnahmen in Hochschulen und im Einzelhandel schon außer Kraft. Grund dafür ist, dass die Belastung der Krankenhäuser derzeit unter den Grenzwerten für die Alarmstufe II liegt.
ÖPNV in BW: Neue Verordnung mit FFP2-Maskenpflicht in Bus und Bahn
An einer anderen Stelle aber verschärft das Land die Regeln: In Baden-Württemberg gilt wegen der rasant steigenden Inzidenzen durch die Omikron-Variante künftig auch in Bussen und Bahnen eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken. Das Sozialministerium bestätigte am Dienstag in Stuttgart eine entsprechende Ankündigung von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) im Radiosender Antenne 1. Die Pflicht werde in der neuen Corona-Verordnung verankert, die Ende der Woche in Kraft treten soll. Die Landesregierung geht damit den gleichen Weg wie etwa Bayern und Sachsen, die eine FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr auf eigene Verantwortung umgesetzt hatten, obwohl der Bund rechtlich zuständig ist. Noch vor Kurzem hatten Hermann und Sozialminister Manne Lucha (Grüne) den Bund per Brief aufgefordert, das Gesetz entsprechend zu ändern.
Was gilt für die Ausgangssperre in Baden-Württemberg?
Ungeimpfte dürfen nun auch zwischen 21.00 Uhr und 05.00 Uhr wieder aus dem Haus. Bisher galt in Kreisen mit einer 7-Tage-Inzidenz von mindestens 500, dass Ungeimpfte nur aus zwingenden Gründen nachts das Haus verlassen dürfen. Bis die Ausgangsbeschränkungen wieder greifen, dürfte es dauern. Künftig sollen die Ausgangsbeschränkungen erst greifen, wenn in einem Kreis die Inzidenz von 1500 überschritten wird.
Alarmstufe 2 in BW: Corona-Regeln für Ungeimpfte teils rechtswidrig
Baden-Württemberg wird in der neuen Verordnung das Stufensystem anpassen müssen. Angesichts der hohen Coronazahlen und Inzidenzwerte wollte das Land die aktuellen Maßnahmen ursprünglich beibehalten, doch der Verwaltungsgerichtshof stuft einige Corona-Regeln als zu hart ein. Er hat ein Urteil gefällt, welches das Einfrieren der Alarmstufe II mit harten Einschränkungen für Ungeimpfte für teilweise rechtswidrig erklärt hat, somit muss das Land sein Stufensystem wieder in Kraft setzen. Weil die Belastung der Krankenhäuser in den vergangenen Wochen – relativ gesehen – gesunken ist, müsste die Regierung eigentlich die Maßnahmen etwas lockern.
Das Einfrieren der Alarmstufe II, das ursprünglich bis Ende Januar geplant war, widerspricht nach Einschätzung des VGH dem Infektionsschutzgesetz des Bundes. Die grün-schwarze Landesregierung hatte aus Sorge um die Omikron-Variante des Coronavirus diese Stufe in der Corona-Verordnung beibehalten und damit die Grenzwerte für die Belastung der Krankenhäuser bis Ende Januar außer Kraft gesetzt.
EU-Änderung: Bei wem ab 1. Februar das Corona-Impfzertifikat abläuft
Bislang galt man in Deutschland nach der Zweitimpfung 12 Monate lang als vollständig geimpft. Doch das ändert sich. Was bedeutet das für Nicht-Geboosterte? Wer gilt als ungeimpft? Und vor allem wann? Alle Infos zum neuen Status des Impfzertifikats in der Übersicht.
Aktuelle Corona-Regeln in Bayern - Was im Nachbarland von BW gilt
Neben den Neuerungen der Corona-Regeln in Baden-Württemberg hat sich auch im Nachbarbundesland Bayern was getan: Welche aktuellen Corona-Regeln dort jetzt gelten und welche Lockerungen für Sport und Kultur Ministerpräsident Markus Söder zuletzt verkündet hat, gibt es in einer Übersicht.