Bayern lockert die Corona-Regeln für Sport- und Kulturveranstaltungen, auch für überregionale. Das hat das Kabinett in München am Dienstag beschlossen. Mit der Wieder-Erlaubnis für Großveranstaltungen geht der Freistaat über den gemeinsamen Bund-Länder-Beschluss vom Montagabend hinaus.
Gleich nach dem Bund-Länder-Treffen zur aktuellen Lage der Corona-Pandemie hat sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder unzufrieden geäußert. Informationen zu den Beschlüssen des Corona-Gipfels findet ihr hier. In diesem Artikel findet ihr die Beschlüsse des Kabinetts.
  • Die aktuellen Corona-Regeln in Bayern sollen nicht verschärft sondern gelockert werden.
  • Ministerpräsident Markus Söder kündigt Lockerungen im Profisport und Kulturbereich an.
  • Welche Öffnungsschritte wird es in Bayern geben? Alle Infos.

Lockerungen für Veranstaltungen in Bayern: Die neuen Corona-Regeln für die Kultur

Zugleich wird - analog zum Sport - das Komplett-Verbot für große überregionale Kulturveranstaltungen aufgehoben: Werden mehr als 1000 Zuschauer erwartet, darf die Zuschauer-Kapazität zu maximal 25 Prozent ausgelastet werden. Wie bei großen Sport-Events gilt, etwa für Konzerte, eine absolute Personenobergrenze von 10 000 Zuschauern.
Bei allen anderen Kultur- und Sportveranstaltungen sind künftig wieder doppelt so viele Zuschauer erlaubt wie bisher: In Theatern, Kinos und bei anderen Kultur- und Sport-Events ist von Donnerstag an wieder eine Zuschauer-Auslastung von bis zu 50 Prozent erlaubt - bisher waren es 25 Prozent. Die bisher geltenden Zugangsregeln (2G plus beziehungsweise 2G) gelten bei alledem unverändert, zudem gilt bei Veranstaltungen auch weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht.
In Kinos und Theatern sollen laut Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) im Vollzug nicht überall die Mindestabstände eingehalten werden müssen - es soll jedenfalls eine Auslastung von 50 Prozent ermöglicht werden.

Ende der Geisterspiele in Bayern: Corona-Regeln im Profisport werden gelockert

Das Ende der Geisterspiele im Sport und doppelt so viele Zuschauer in Theatern und Kinos: In der Fußball-Bundesliga und in allen anderen Profiligen darf in Bayern künftig wieder vor bis zu 10 000 Zuschauern gespielt werden. Neben dieser absoluten Obergrenze gilt für überregionale Sportveranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern grundsätzlich: Es dürfen maximal 25 Prozent der Kapazitäten genutzt werden. Die Fans müssen geimpft oder genesen und zusätzlich getestet (oder geboostert) sein und eine FFP2-Maske tragen. Dazu gilt ein Alkoholverbot.

Lockerungen der Regeln in Bayern: Söder bekräftigt Zusage im Kabinett

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach den Bund-Länder-Beratungen seine Zusage für Lockerungen bei Sport- und Kulturveranstaltungen in Bayern erneuert. Die Pressekonferenz zu den neuen Corona-Regeln in Bayern mit möglichen Lockerungen war auf 12 Uhr, am 25. Januar 2022, angesetzt.
Klar sei laut Söder: Man werde in beiden Bereichen mehr Zuschauer zulassen, sagte Söder am Montagabend im BR Fernsehen – jeweils unter 2G-plus-Bedingungen und mit Maskenpflicht. Die Details will das Kabinett bereits an diesem Dienstag beschließen. Ob und für welche Profi-Ligen dies gelten soll, ließ Söder noch offen. „Wir werden einige Anpassungen vornehmen, weil es nicht mehr verhältnismäßig ist, bei einer doch so geringen Gesundheitsbelastung in den Krankenhäusern die gleichen Regeln zu haben“, sagte Söder.

Lockerungen der Corona-Regeln in Bayern für Sport und Kultur: Mehr Teilhabe möglich

Bereits vor dem Spitzengespräch von Bund und Ländern zur weiteren Corona-Strategie hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder noch einmal Lockerungen angekündigt. In der Kultur, beim Sport und in der Jugendarbeit werde dann wieder mehr Teilhabe möglich. Der entscheidende Maßstab sei die Belastung des Gesundheitssystems, sagte Söder. Dank der konsequenten Maßnahmen der vergangenen Wochen sowie der milderen Verläufe bei Omikron seien die Zahlen bei den belegten Intensivbetten insgesamt gesunken.

Corona-Regeln in Bayern: Lockerungen für Kinder-Betreuung

Söder will mit angedachten Lockerungen keine Entwarnung geben: Es gebe keinen Anlass dafür, wie etwa in Großbritannien auf ein Corona-Management völlig zu verzichten. Es könne aber nach Lage der Dinge Erleichterungen geben. Für Bayern kündigte er mögliche Lockerungen für die Zulassung von Zuschauern beim Profisport sowie für Kinder und Jugendliche bei der Beschäftigung am Nachmittag an.
Das Kabinett beschloss, nach viel Kritik in den vergangenen Wochen, eine Lockerung der Zugangsregeln für Angebote der Jugendarbeit: Minderjährige Schülerinnen und Schüler, die ohnehin regelmäßig in der Schule getestet werden, müssen nun keinen Impfnachweis und keinen weiteren Test mehr vorlegen. Auch diese erleichterten Zugangsregeln sollen von Donnerstag an gelten.

Inzidenz und Hospitalisierungsrate in Bayern – Wo sind die Hotspots?

Bereits am Wochenende war die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern weiter nach oben geklettert. Der Freistaat lag deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die Inzidenz liegt bayernweit am Dienstag, 25.01.22, bei 984,1. Die 1000er-Marke haben 30 Städte und Kreise überschritten.
Trotz dieser hohen Zahlen entspannte sich die Situation in den Kliniken weiter etwas. Laut dem Intensivregister Divi lagen am Sonntag, den 23. Januar, 332 erwachsene Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen in Bayern – dies waren elf weniger als noch am Freitag.