In den vergangenen Wochen galten vor allem bayrische Städte und Landkreise mit hohen Infektionszahlen als Corona-Hotspots. Doch mit Cloppenburg, Hamm und Remscheid steigen nun auch die Zahlen der Neuinfektionen in anderen Bundesländern über die kritische Marke von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern über sieben Tage. Ab diesem Wert sind die entsprechenden Kommunen und Landkreise dazu angehalten, die Maßnahmen zum Infektionsschutz zu verschärfen. Ein Überblick über die aktuellen Hotspots in Deutschland.

Corona-Hotspot in Bayern: München beschließt neue Corona-Regeln

Die Zahl der Neuinfektionen in der 1,5 Millionen Einwohner Stadt München ist zuletzt sprunghaft angestiegen. 55,93 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen (Stand 22. September) gab es am Montag in der Landeshauptstadt des Freistaats. Bleiben die Infektionszahlen so hoch, soll am Mittwoch eine neue Allgemeinverfügung erlassen werden.
Ihr Inhalt wäre unter anderem:
  • eine generelle Maskenpflicht in Teilen der Innenstadt
  • Im privaten und öffentlichen Raum sowie in der Gastronomie wären dann nur noch Treffen von Gruppen mit bis zu fünf Personen oder aus zwei Haushalten gestattet.
  • Bei anlassbezogenen Feiern wie Hochzeiten, Geburtstagen oder Beerdigungen wären im privaten Rahmen 25 Teilnehmer erlaubt, unter freiem Himmel 50.
  • Die Allgemeinverfügung soll ab Donnerstag gelten.
Am Freiatg waren die Zahlen gesunken. Das RKI meldete eine 7-Tage-Inzidenz von 42,5 (Stand 25.09., 0.00 Uhr)

Corona in Bayern: Stadt Würzburg eröffnet Testzentrum und verschärft Regeln

Mit 60,99 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen (Stand 22. September) liegt Würzburg weit über dem Grenzwert. Am Donnerstag waren die Werte in der Stadt leicht gesunken. Der 7-Tage-Inzidenz-Wert lag laut Angaben des RKI bei 34,4 (Stand 25.09., 0:00 Uhr) und damit unter dem für Bayern geltenden Frühwarnwert. Seit dem 14. September dürfen nur noch maximal fünf Menschen zusammen draußen unterwegs sein, wenn sie nicht zu einem Hausstand gehören oder enge Verwandte sind. Das Feiern auf öffentlichen Plätzen und in Parkanlagen ist untersagt. Von 23.00 Uhr an dürfen die Wirtshäuser in der Innenstadt keinen Alkohol mehr ausschenken. Entlang des Mains ist das Trinken von Bier, Wein und Co. unter freiem Himmel bereits ab 22.00 Uhr verboten. Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet müssen sich doppelt testen lassen. Die Stadt hat außerdem ein neues Testzentrum in Talavera eröffnet, um möglichst viele Menschen auf das Coronavirus testen zu können.
Polizisten kontrollieren in Würzburg die Einhaltung der Maskenpflicht.
Polizisten kontrollieren in Würzburg die Einhaltung der Maskenpflicht.
© Foto: dpa

Corona in Bayern: Inzidenz im Kreis Würzburg gesunken

  Auch der Kreis Würzburg zählt mit 38,31 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen (Stand 22. September) zu den Corona-Hotspots in Deutschland. Am Freitag sank der Wert deutlich unter den in Bayern geltenden Frühwarnwert von 35. Die 7-Tage-Inzidenz betrug 21,0. Seit dem 15. September sind folgende Verschärfungen in Kraft:
  • Zwar dürfen weiter alle nicht-infizierten Mädchen und Jungen ihre Kita besuchen, allerdings die Gruppen nicht mehr durchmischt werden.
  • Erzieher müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
  • Die Maskenpflicht gilt auch in den Schulen im Stadt und Landkreis - für Kinder ab der 5. Klasse und die Lehrer.
  • Verpflichtend ist dies auch am Sitzplatz im Klassenzimmer, wenn dort der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.

Corona in Bayern: Landkreis Dingolfing-Landau überschreitet Grenzwert

Im Landkreis Dingolfing-Landau gibt es erneut einen Anstieg an Corona-Infektionen. Aktuell habe der Landkreis 71 laufende Corona-Fälle, teilte das Landratsamt am Mittwochabend mit. „Wir bleiben nach der aktuellen Statistik des RKI zwar knapp unter einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50, sind aber der Flächenlandkreis mit den höchsten Werten in ganz Bayern“, sagte Landrat Werner Bumeder. Das Landesamt für Gesundheit (LGL) hatte am Vormittag noch den Wert 45 gemeldet. Am Freitag hat der Kreis auch in der Statistik des RKI den bundesweit geltenden Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner über sieben Tage überschritten. Der 7-Tage-Inzidenz-Wert lag bei 64,4 (Stand 25.09, 0:00 Uhr).
Wegen der gestiegenen Infektionszahlen galt in dem niederbayerischen Landkreis seit Mittwoch Maskenpflicht an sämtlichen Schulen. Landrat Bumeder appellierte dennoch an die Bevölkerung, Hygiene- und Schutzmaßnahmen einzuhalten und Kontakte auf ein notwendiges Maß zu reduzieren.

Corona in Berlin: Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg will Regeln stärker kontrollieren

48,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen (Stand 21. September) hatte der 290.000 Einwohner zählende Stadtteil der Hauptstadt Berlin. Der Bezirk hatte bereits am Freitag verstärkte Kontrollen bei Veranstaltungsorten angekündigt, weil viele Fälle auf junge, feiernde Menschen zurückzuführen seien. Für Dienstagnachmittag sind Beratungen der Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) mit den Bezirksbürgermeistern von Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Neukölln geplant.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen erneute Einschränkungen in der Hauptstadt angekündigt. "Ich gehe davon aus, dass wir tatsächlich auch wieder Einschränkungen vornehmen müssen", sagte Müller am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Er bezog sich dabei vor allem auf Feiern im öffentlichen Raum und erwägt auch Alkoholverbote. Das Infektionsgeschehen bei draußen feiernden jungen Erwachsenen ist demnach deutlich stärker als etwa in der Gastronomie.

Corona-Ausbruch in Niedersachsen: Gesundheitsamt in Cloppenburg meldet weiter hohe Zahlen

60,3 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen (Stand 22. September) meldete der Kreis Cloppenburg in Niedersachsen. Der Grenzwert 50 wird seit Freitag überschritten. Am Freitag lag die 7-Tage-Inzidenz mit 39 unter dem Grenzwert, jedoch weiter relativ hoch. Mannschafts- und Schulsport sind landkreisweit verboten. In der Stadt Löningen sowie drei weiteren Gemeinden dürfen sich bis zum 4. Oktober privat maximal sechs Menschen treffen. Vereinen ist es zudem untersagt, Zusammenkünfte abzuhalten. Gaststätten müssen um 22.00 Uhr schließen. In Löningen war eine ganze Fußballmannschaft mit Corona infiziert.

Corona in NRW: Corona-Zahlen in Hamm am höchsten in Deutschland

Mit 96 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen weist die Stadt Hamm den höchsten 7-Tage-Inzidenz-Wert in ganz Deutschland auf.  (Stand 25.09., 0.00 Uhr)
Die Stadt Hamm führt ab diesem Mittwoch wieder eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen ein. Außerdem dürfen im öffentlichen Raum nur noch fünf Personen oder Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen. Die Maßnahmen gelten für zunächst zwei Wochen. Am Montag waren bereits Beschränkungen vor allem für private Veranstaltungen beschlossen worden.

Corona in NRW: Remscheid neben Hamm zweiter Hotspot in Nordrhein-Westfalen

71,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen (Stand 22. September) zählt die Stadt Remscheid. Damit ist sie der zweite Corona-Hotspot in Nordrhein-Westfalen. Am Donnerstag sank der 7-Tage-Inzidenz-Wert mit 43,2 unter den Grenzwert. während er am Freitag wieder deutlich stieg. Die Stadt empfiehlt Bürgern in der Öffentlichkeit, im gesamten Stadtgebiet Alltagsmasken zu tragen. Schulsport darf bis zu den Herbstferien nun nicht mehr in der Halle stattfinden. Großveranstaltungen mit mehr als 300 Personen werden nicht mehr genehmigt.

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Berlin, Bayern, NRW: Beschränkungen wegen hoher Corona-Zahlen in weiteren Regionen

Für den Herbst befürchtet die Regierung steigende Fallzahlen der Infektionen mit dem Coronavirus. In von der Pandemie besonders betroffenen Gebieten wie NRW, Berlin oder Bayern sollen nach den Plänen einiger Landesregierungen nun die Regeln verschärft werden. Konkret diskutiert werden:
  • Einschränkungen bei privaten Feiern
  • Ausweitung der Maskenpflicht
  • Alkoholverbot auf bestimmten Plätzen
Jens Spahn hat die Deutschen angesichts der steigenden Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus aufgerufen, ihren Urlaub in den Herbstferien nicht im Ausland zu verbringen.

Schule, Kita, Kontaktverbot: Diese Corona-Regeln gelten in den Bundesländern

Die Corona-Regeln sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Private Feiern, Schule, Kita, Kontaktbestimmungen, Demos, Maskenpflicht und Bußgelder. Das gilt aktuell.