Seit dem gestrigen Montag gibt es trotz aktuell wieder steigender Corona-Fallzahlen in Deutschland erste Lockerungen im Einzelhandel, der Kultur und anderen Bereichen. Dies wurde am vergangenen Mittwoch, 03.03., bei der Bund-Länder-Konferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossen.
So dürfen Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartencenter wieder öffnen, zumindest mit Terminbuchungen ist in vielen Regionen auch wieder ein Einkauf in weiteren Geschäften möglich. Zudem sind die Kontaktbeschränkungen nicht mehr so strikt wie bisher. Es dürfen sich wieder bis zu fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen.
Gekoppelt sind die Öffnungsschritte an die Infektionszahlen in den Regionen. Abgesichert werden soll die Öffnungsstrategie zudem durch Corona-Schnelltests, die jedem Bürger mindestens einmal pro Woche kostenlos zur Verfügung stehen sollen. Darüber hinaus soll das Tempo bei den Impfungen deutlich gesteigert werden.
Doch hier hapert es zum Teil noch gewaltig: Die angekündigten Schnelltests waren am Montag vielerorts noch nicht verfügbar. Die Discounter Aldi und Lidl boten die Tests bereits am Samstag an. Bei Aldi waren die Tests innerhalb kürzester Zeit vergriffen, bei Lidl, der die Tests zunächst nur online anbot, brach die Homepage aufgrund der hohen Nachfrage zusammen.

RKI-Fallzahlen für Deutschland heute: Aktuelle Inzidenz und Neuinfektionen am 09.03.21

Das ist der aktuelle Stand. Wichtig zu wissen: Die neuen Corona-Zahlen sind zu Beginn der Woche stets niedriger, weil die Ämter teilweise ihre Daten nicht melden und weniger getestet wird.
  • Neuinfektionen: Das RKI meldet am Dienstagmorgen 4252 Neuinfektionen. Gestern, am Montag, 08.03., waren 5011 Neuinfektionen neue Corona-Fälle in Deutschland registriert worden. Am Dienstag vor einer Woche, dem 02.03.21, waren knapp 3943 Neuinfektionen  Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden. 
  • „Zeit Online“ berichtete, dass es 5684 Neuinfektionen gibt. Die Zahlen von Zeit Online basieren auf den direkten Angaben aus den Landkreisen. Sie sind weniger als die Statistiken des Robert Koch-Instituts von verzögerten Meldeketten betroffen und können deshalb abweichen.
  • Infizierte: Insgesamt wurden laut dem RKI seit Beginn der Pandemie in Deutschland 2.509.445 positiv getestete Fälle registriert. Die tatsächliche Gesamtzahl aber dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
  • Tote: Nach Angaben des RKI wurden am Dienstagmorgen 255 neue Todesfälle im Vergleich zum Vortag gemeldet. Insgesamt gibt es in Deutschland damit 72.189 Todesfälle, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. „Zeit Online“ meldete 165 neue Todesfälle, die im Zusammenhang mit Corona stehen.
  • Höchststand der Todesfälle: Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen in Deutschland binnen eines Tages war am Donnerstag, 14.1.21, erreicht worden.
  • Genesene: Laut RKI haben sich 2.319.600 Menschen in Deutschland von einer Corona-Infektion erholt.
  • R-Wert: Das RKI gibt in seinem aktuellen Lagebericht ein so genanntes Sieben-Tage-R an. Dieser Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Er liegt bei 1,03. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
  • 7-Tage-Inzidenz: Die zur Lagebeurteilung und für Beschlüsse rund um den Lockdown maßgebliche 7-Tage-Inzidenz beziffert die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Der Wert liegt laut dem RKI bei 67,5. „Zeit Online“ meldet einen Wert von 70,1.
  • Der bisherige Höchststand war am Dienstag, 22.12., mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.
  • Die Sieben-Tage-Inzidenz pendelt deutschlandweit seit mehreren Tagen um die Marke 60, zuletzt häufiger leicht darüber. Während des seit Dezember andauernden harten Lockdowns war der Wert wochenlang zurückgegangen, bevor er im Verlauf der vergangenen Tage wieder stieg, dann sank und nun erneut stieg.

Corona-Zahlen für Deutschland, USA und Co.: Die Fallzahlen der Johns-Hopkins-Universität

Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, welche die Corona-Daten global erfasst, meldet am heutigen Dienstag (Stand 6.00 Uhr) weltweit rund 117.132.454 Infektionen mit dem Coronavirus bisher. Gestorben sind demnach auf der Welt bisher mehr als 2.599.980 Menschen.
Die drei am stärksten Betroffenen Länder sind:
  • USA: 29.043.762 Infizierte und 525.752 Tote.
  • Indien: 11.229.398 Infizierte und 157.853 Tote.
  • Brasilien: 11.051.665 Infizierte und 266.398 Tote.
  • Deutschland folgt weiterhin auf dem weltweit 10. Rang mit laut JHU bisher 2.513.784 Infizierten und 72.236 Toten.

RKI-Dashboard: Aktuelle Corona-Zahlen und Inzidenz für die Kreise in Deutschland

Das Robert Koch-Institut ist nach eigenen Angaben auf seiner Homepage „das Public-Health-Institut für Deutschland“. Das Team des Instituts möchte die Bevöl­ke­rung in Deutschland vor Krank­heiten schützen und ihren Gesundheits­zu­stand verbessern. Es besteht aus 1100 Menschen mit 90 verschiedenen Berufen.
Das Dashboard des RKI liefert während der Corona-Pandemie täglich die neuen Fallzahlen – für die gesamte Bundesrepublik, die Bundesländer, aber auch die darunter liegenden Kreise. Es zeigt unter anderem die Zahl der Neuinfektionen, Todesfälle und Genesenen an. Zum Dashboard geht es hier.

Corona-Zahlen und Inzidenz in Deutschland: So sieht die Öffnungsstrategie aus

Beim Corona-Gipfel wurde hart gerungen um Lockerungen insbesondere für den Handel, ebenso um die dafür relevanten Inzidenzwerte. Hier ist eine grafische Darstellung der neuen Strategie.

Die Grafik zeigt die verschiedenen Öffnungsschritte.
Die Grafik zeigt die verschiedenen Öffnungsschritte.
© Foto: Presse-und Informationsamt der Bundesregierung

Corona-Fallzahlen heute: Bayern NRW und BW

Wie Zeit Online berichtet, hat es die meisten Neuinfektionen mit 1202 Fällen in Bayern gegeben. In den vergangenen Wochen lag bei den neuen Fällen binnen eines Tages stets Nordrhein-Westfalen vorne, das jetzt 1024 Neuinfektionen meldete. Baden-Württemberg folgt auf Rang drei mit 908 Fällen. im Südwesten Deutschlands starben dem Zeit-Bericht zufolge weitere 31 Menschen an oder mit der Viruserkrankung. Nordrhein-Westfalen verzeichnete 30 Tote. In Sachsen demnach starben 16 und in Bayern 15 Menschen.
Die meisten Infektionen innerhalb der Städte meldete der „Zeit“ zufolge die Region Hannover mit 248 Fällen. Dahinter folgen der Stadtstaat Hamburg mit 196 und Frankfurt am Main mit 141 Neuinfektionen. Die meisten Todesfälle gab es mit sieben im Rhein-Erft-Kreis. In Konstanz und Ludwigslust-Parchim starben jeweils sechs Menschen. Der Rhein-Sieg-Kreis meldete fünf Tote.

Reproduktionszahl, Neuinfektionen, Inzidenz und Co.: Die wichtigsten Corona-Kennzahlen erklärt

Seit Beginn der Corona-Pandemie werden jeden Tag Fallzahlen veröffentlicht, die den Verlauf nachzeichnen sollen. Hier die Erklärung, welche Zahlen was bedeuten.

Reproduktionszahl (R-Wert)

Die Reproduktionszahl - oder kurz R-Wert - beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung ansteckt. Liegt die Zahl über eins, breitet sich eine Krankheit immer weiter in der Bevölkerung aus. Je weiter sie sich von der eins entfernt, desto schneller und bedrohlicher verläuft der Trend. Dabei handelt es sich aber immer nur um eine pauschale bundesweite Lageeinschätzung.
Es gibt außerdem gewisse Ungenauigkeiten durch Meldeverzüge und andere Faktoren. In Deutschland schwankt der Wert nach Schätzungen des RKI derzeit um eins. Nach Angaben der Experten dort gilt das schon als Erfolg und weist darauf hin, dass Gegenmaßnahmen zur Kontaktreduzierung wirken. Diese verringern die Chance, dass ein Infizierter weiterer Menschen ansteckt und drücken so den R-Wert. Sonst könnte dieser durchaus bei drei oder vier liegen.

Neuinfektionen

Der R-Wert allein sagt nicht unbedingt etwas aus über die Dramatik der gesamten Entwicklung. Sie ergibt sich erst aus der Kombination mit der Zahl der täglichen oder wöchentlichen Neuinfektionen. Der Grund ist einfach: Bei gleichem R-Wert macht es einen gewaltigen Unterschied, ob täglich 50.000 Ansteckungen hinzukommen oder einige hundert. Die Ausbreitungsdynamik ist theoretisch gleich, belastet die Kapazitäten der Gesundheitssysteme im Fall der höheren Zahlen allein durch die schiere Masse aber mit wesentlich größerer Wucht.
In Deutschland bewegt sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen inzwischen zwischen 12.000 und 30.000 Fällen. Das ist ein extremer Anstieg in relativ kurzer Zeit. Noch Anfang Oktober lag die Zahl der täglich neu gemeldeten Fälle laut RKI bei nur tausend bis 4000. In anderen europäischen Ländern ist die Entwicklung noch dramatischer.

Siebentage-Inzidenz

Die sogenannte Siebentageinzidenz ist ein zentraler Maßstab, um die Infektionsdynamik in einem bestimmten Gebiet zu beurteilen und über Gegenmaßnahmen zu entscheiden. Sie wird in Deutschland auf Gemeinde- oder Landkreisebene erfasst und drückt aus, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen registriert wurden.
Dahinter verbergen sich aber regional unterschiedliche Trends. Als wesentliche Schwelle zur Einführung strengerer Eindämmungsmaßnahmen wurde in Deutschland ein Inzidenzwert von 50 eingeführt, der inzwischen fast flächendeckend aber deutlich überschritten wurde.

Schwere Verläufe und Intensivbettenbelegung

Letztlich entscheiden nicht die Fallzahlen allein darüber, wie gut ein Land die Pandemie bewältigen kann. Von entscheidender Bedeutung ist vielmehr, ob die Kapazitäten des Gesundheitssystems ausreichen, um die Erkrankten zu behandeln. Deshalb beobachten Experten und Politik sehr genau, wie sich die Zahl der schweren Verläufe und der verfügbaren Behandlungsplätze entwickelt.
Erstere wird vor allem dadurch beeinflusst, wie sich das Virus innerhalb der Risikogruppen verbreitet, bei denen schwere Verläufe viel wahrscheinlicher sind. Besonders genau betrachtet wird die Anzahl der Intensivpatienten, die lebensbedrohlich erkrankt sind. Kapazitäten in diesem Bereich sind immer begrenzt, allein schon mit Blick auf das Fachpersonal.
Die Zahl ist auch noch aus anderem Grund ein wichtiger Maßstab bei Entscheidungen über die Eindämmungsmaßnahmen: Es gibt dabei keine Dunkelziffer. Anders als bei Meldezahlen zu Infektionen, die auch durch Teststrategien beeinflusst werden, gibt es bei den künstlich beatmeten Intensivpatienten in Kliniken keine „Untererfassung“. Zu beachten ist aber ein Zeitverzug von zwei Wochen. So lange dauert es nach einer Ansteckung, bis sich schwere Verläufe einstellen. Die Zahl der Intensivpatienten hinkt der Infektionsdynamik hinterher.

FFP2-Masken können Pollen zurückhalten

Mit den frühlingshaften Temperaturen hat die Pollensaison begonnen, eine Qual für viele Allergiker. Laut RKI leiden etwa 15 Prozent der Erwachsenen an einer Pollenallergie. Eine erhöhte Pollenkonzentration führt einer Studie zufolge zu steigenden Corona-Infektionszahlen. Teilweise stiegen diese um mehr als 20 Prozent, wie Forscher der Technischen Universität München bei einer Analyse von Pollendaten von 130 Stationen in 31 Ländern auf fünf Kontinenten ermittelten.