Mit weit über 100 Infektionen pro 10.000 Einwohner über die letzten sieben Tage ist die Stadt Hamm in Nordrhein-Westfalen der größte Corona-Hotspot in Deutschland. Das wichtigste in Kürze:

Corona-Zahlen in Hamm: 7-Tage-Inzidenz bei über 110

Die Stadt Hamm weist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Montag eine 7-Tage-Inzidenz von 112,2 auf. Das ist mehr als doppelt so hoch als der bundesweit geltende Grenzwert von 50. Schon am Freitag lag die Stadt mit 99,9 beinahe im dreistelligen Bereich. Die Stadt hat bereits Maßnahmen zur Eindämmung beschlossen.

Corona-Zahlen in Hamm: Diese Fallzahlen meldet das RKI für die Stadt

Das Robert Koch-Institut, das die Zahlen mit zeitlichem Verzug veröffentlicht, wies am Montagmorgen (Datenstand: 27.09, 0.00 Uhr) einen Wert von 112,2 aus. Hamm verzeichnete damit am Montag den höchsten Wert bundesweit. So sehen die RKI-Zahlen im Detail aus (Stand 28.09, 0:00 Uhr)
  • Zahl der Infizierten: 1.020
  • Zahl der Neuinfektionen: 34
  • Zahl der Toten: 38
  • Fälle pro 100.000 Einwohner über sieben Tage: 112,2
  • Einwohner: 179.111
Die Stadt Hamm ist dunkelrot eingefärbt - die Zahl der Infektionen steigt weiter.
Die Stadt Hamm ist dunkelrot eingefärbt - die Zahl der Infektionen steigt weiter.
© Foto: Guido Kirchner/dpa

Corona-Zahlen in Hamm: Diese Zahlen meldet die Stadt

Die Stadt Hamm meldet vom RKI abweichenden Zahlen das hat mit Verzögerungen bei der Übermittlung der Werte zu tun. So sehen die Zahlen nach Angaben der Stadt aus (Stand 27.09, 12 Uhr):
  • Zahl der aktiven Fälle: 207
  • Zahl der Neuinfektionen: 15
  • Menschen in stationärer Behandlung: 14
  • Zahl der Toten: 38
  • Personen in Quarantäne: 2766
  • 7-Tage-Inzidenz: 99,9

Corona in Hamm: Ursache für Corona-Ausbruch ist Hochzeit

Als Hauptursachen für die Corona-Welle im westfälischen Hamm gelten eine Großhochzeit mit mehreren Hundert Gästen und damit verbundene weitere Feste. Seit einigen Tagen gibt es in der 180.000-Einwohner-Stadt Einschränkungen, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen. So müssen private Feiern mit mehr als 24 Personen bei den Behörden angemeldet, ab 51 Personen genehmigt werden. Vier Veranstaltungen sind nach Angaben des Sprechers bereits untersagt worden: Drei Junggesellinnenabschiede und eine Verlobungsfeier.

Corona-Regeln Hamm: OB Thomas Hunsteger-Petermann verschärft Corona-Maßnahmen

Aufgrund der stark steigenden Zahl an Neuinfektionen hat die Stadt neue Corona-Regeln beschlossen. Das gilt nun in Hamm:
  • Feiern und Veranstaltungen: Private Feiern mit geselligem Charakter (z. B. runde Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen) sind ab sofort ab einer Teilnehmerzahl von 25 Personen anzeigepflichtig. Ab 50 Teilnehmern bis zur Obergrenze von 150 Teilnehmern müssen Feiern von der Stadt Hamm genehmigt werden.
  • Sportveranstaltungen: Bei Sportveranstaltungen dürfen ab sofort maximal 150 Zuschauer zugelassen werden.
  • Absage von Veranstaltungen: Das GenussFest und der verkaufsoffene Sonntag in der Hammer Innenstadt, die für den 27. September geplant waren, werden abgesagt.
  • Testzentrum: Die Stadt Hamm hat für mögliche Reihentests zum Beispiel von Schulen oder Kitas ein Testzentrum in der Alfred-Fischer-Halle eingerichtet

Corona Hotline Hamm: Stadt beantwortet Fragen

Um Fragen zur Genehmigung von privaten Veranstaltungen oder Feiern zu beantworten hat die Stadt Hamm eine Hotline eingerichtet. Das Ordnungsamt ist unter der Telefonnummer 02381 17-7299 (Mo-Fr, 8.30-18 Uhr) zu erreichen. Bei Symptomen ist die Hotline allerdings nicht zuständig. Die Stadt verweist dazu auf eine Webseite der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Kassenärztliche Vereinigung hat unter www.coronatestpraxis.de eine Übersicht entwickelt, über die Hausärzte gefunden werden können, die Coronatests vornehmen.

Corona-Hotspots: Diese Regionen in NRW und ganz Deutschland sprengen die Grenzwerte

Lange waren nur Städte und Kreise in Bayern Corona-Hotspots doch nun sind auch zwei Städte in Nordrhein-Westfalen über dem Grenzwert. Hamm weist nach Angaben des RKI am Montag eine 7-Tage-Inzidenz von 112,2 auf. In Remscheid liegt der Wert bei 72,1. in Bayern sprengt lediglich der Kreis Dingolfing-Landau den bundesweit geltenden Grenzwert von 50. Dort liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 60,3.