Immer noch gibt es in Deutschland von Bundesland zu Bundesland erhebliche Unterschiede bei den Corona-Regeln. Im einen Land gilt 2G sogar beim Friseur, im anderen dürfen auch Getestete noch hinein. Geimpfte und Genesene dürfen vielerorts noch ohne zusätzlichen Test ins Restaurant, in anderen Regionen gilt bereits 2G-plus. Die Ministerpräsidentinnen und -Präsidenten der Länder haben bei der Ministerpräsidentenkonferenz (kurz: MPK) nun zumindest für den Einzelhandel bundeseinheitliche Maßnahmen beschlossen.
  • Wo gilt 2G und wo 2G-plus in Deutschland?
  • Was bedeuten die Corona-Regeln im einzelnen?
  • Beim Corona-Gipfel heute wurde 2G-Regel im Einzelhandel beschlossen. Was bedeutet das für Ungeimpfte?

2G Corona-Regel im Einzelhandel – Ungeimpfte haben Zutrittsverbot

Bei der Ministerpräsidentenkonferenz wurde die 2G-Regel nun auch im Einzelhandel eingeführt. Ungeimpfte haben damit auch mit einem negativen Testergebnis – egal ob PCR- oder Schnelltest – keinen Zutritt mehr.

Supermärkte, Drogerien und Co. – 2G gilt für Ungeimpfte nicht in Läden des täglichen Bedarfs

Was bedeutet eine 2G-Regel für den Handel? Ungeimpfte dürfen nur noch in Geschäften für den täglichen Bedarf einkaufen, zum Beispiel in Supermärkten, Drogerien, Baumärkten und Apotheken. Für alle anderen Geschäfte benötigen alle Kunden einen Impf- oder Genesenen-Nachweis.

2G+ und 2G aktuell: Das gilt für Gastronomie, Veranstaltungen und Co.

Der Zugang zu „Einrichtungen und Veranstaltungen der Kultur- und Freizeitgestaltung“ soll nur noch mit 2G möglich sein. Das ist nun klar. „Ergänzend kann ein aktueller Test vorgeschrieben werden“, heißt es auch nach der Ministerpräsidentenkonferenz.
Laut Bild-Informationen Arbeiten die Ampel-Parteien bei der Neuauflage des Infektionsschutzgesetzes auch einer Möglichkeit, Restaurants auf Länderebene wieder zu schließen. Ein rechtlicher Rahmen für einen Lockdown der Gastronomie könnte erneut beschlossen werden, berichtet die Bild.

Ab wann gilt die 2G-Regel im Einzelhandel in Deutschland?

Für die Ministerpräsidentinnen und -Präsidenten ist es beschlossene Sache: Bald gelten in ganz Deutschland strengere Corona-Regeln, darauf haben sich die Länder heute beim Corona-Gipfel geeinigt. Die Frage ist nur: Wann ist „bald“? Ab wann gelten die beschlossenen Maßnahmen wir 2G im Einzelhandel, Maskenpflicht an Schulen und Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte? Das Inkrafttreten der Verordnungen ist immer noch Ländersache. Alle Infos im folgenden Artikel:

2G flächendeckend in Deutschland – Spahn findet klare Worte

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in der Corona-Pandemie lange Einschränkungen für Ungeimpfte ins Spiel gebracht. Der CDU-Politiker sagte, er sei grundsätzlich skeptisch, was eine allgemeine verpflichtende Impfung angehe. Eine Alternative, die zu diskutieren sei, sei durchgängig 2G für alle Lebensbereiche, also Zugang nur noch für Geimpfte und Genesene. Es könnte zu einer Ansage kommen: „Stellt Euch darauf ein, 2G, geimpft oder genesen, und zwar auffrischgeimpft dann ab einem Punkt x, gilt mindestens mal das ganze Jahr 2022. Wenn Du irgendwie mehr tun willst als Dein Rathaus oder Deinen Supermarkt besuchen, dann musst Du geimpft sein.“ Dies wäre eine ziemlich klare Ansage. Das sei eine Option, die besprochen werden müsse.

Inzidenz spielt bei 2G-Regel keine Rolle mehr

Die Länderregierungschefs einigten sich am 18.11.21 mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) bereits auf eine einheitliche Anwendung der 2G-Regeln. Ab einer Hospitalisierungsrate von 3 in einem Bundesland wurde die 2G-Regel eingeführt. Nun wird die Corona-Regel allerdings unabhängig vom Inzidenzwert gelten.

Spahn: Wichtig ist „quasi ein Lockdown für Ungeimpfte“

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor der Bund-Länder-Runde zu Corona-Maßnahmen die Notwendigkeit von Einschränkungen für Ungeimpfte betont. „Was tatsächlich wichtig ist, ist quasi ein Lockdown für Ungeimpfte“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die große Zahl an Ungeimpften sei das, was „das Gesundheitssystem vor eine Herausforderung stellt“. „Wenn Sie auf die Intensivstationen schauen, wenn Sie schauen: Wo ist die Dynamik überhaupt auch bei den Infektionen, dann ist das bei dieser zu großen Zahl an Ungeimpften.“
Deswegen seien Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte wichtig. Zudem nannte der Minister 2G (also Zugang nur für Geimpfte und Genesene) „konsequent in fast allen Lebensbereichen“, das Absagen oder deutliche Reduzieren von Großveranstaltungen sowie Schließungen von Bars, Clubs und Diskotheken.

Shopping nur mit Impfung: 2G-Regel als Umsatzturbo für den Online-Handel

Die gelben Lieferwagen der Post, die weißen Transporter von Hermes und die braunen Fahrzeuge von UPS: Sie alle dürften in den nächsten Wochen noch häufiger in den deutschen Wohnvierteln zu sehen sein als sonst. Denn die Einführung der 2G-Regel für weite Teile des Einzelhandels ausgerechnet im wichtigen Weihnachtsgeschäft wird nach Einschätzung vieler Experten dem Online-Handel noch einmal einen massiven Schub geben - zu Lasten der Geschäfte in den Innenstädten. „Es wird sicher weitere Umsatzverschiebungen hin zum Online-Handel geben“, prognostizierte Stefan Hertel vom Handelsverband Deutschland (HDE) am Freitag in Berlin. Dies werde wohl schon am zweiten Adventswochenende sichtbar werden, da in einer ganzen Reihe von Bundesländern die 2G-Regel bereits angewendet werde. Bei 2G haben nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu den Läden. Ausgenommen von der Verschärfung der Corona-Regeln sind Läden des täglichen Bedarfs, also etwa Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte und Drogerien.