Dieser Staatsbesuch wird seit Monaten akribisch vorbereitet: König Charles III. reist für drei Tage nach Deutschland. Zunächst besucht er mit Ehefrau Camilla Berlin. Dann geht es nach Brandenburg. Am Freitag kommt der bald gekrönte König nach Hamburg. Der Besuch des Königs wird im Fernsehen übertragen. Deutschland ist dem 74-Jähriges keinesfalls fremd. Als Prinz reiste er bereits mehrfach in die Bundesrepublik. Am Donnerstag begeisterte er mit seiner Rede die Abgeordneten im Bundestag – und hielt diese auf Deutsch. Warum beherrscht König Charles III. unsere Sprache nahezu fehlerfrei?
So deutsch ist die königliche Familie
König Charles III. hat sein Talent für die deutsche Sprache von seinem Vater, dem 2021 verstorbenen Prinz Philip, vererbt bekommen. Dieser sprach fast fließend Deutsch. Ein Blick in den Stammbaum der britischen Königsfamilie zeigt viele Verflechtungen mit deutschen Adeligen. Philips Vater, Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark, entstammte dem deutschen Hochadelsgeschlecht Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Als kleiner Junge lebte Philip sogar kurzzeitig in Deutschland und besuchte hier eine Schule. 1947 musste der Vater von König Charles III. wegen der Hochzeit mit Queen Elizabeth II. die britische Staatsangehörigkeit annehmen. Den Nachnamen seiner Mutter Alice von Battenberg änderte er in Mountbatten um.
Windsors hatten damals deutschen Nachnamen
Queen Elizabeth II. hatte ebenfalls deutsche Wurzeln. Ihre Urgroßmutter, Queen Victoria, sprach zuerst nur Deutsch. Erst später erlernte sich die englische Sprache ihres Volkes. Bis 1917 trug die königliche Familie den Nachnamen Saxe-Coburg and Gotha. König George V. musste im Zeiten des Ersten Weltkriegs den „verhassten“ deutschen Namen in Windsor umbenennen. Dieser hat bis heute Bestand.
Staatsbankett im Schloss Bellevue: Charles hielt Rede auf Deutsch
Am Mittwochabend hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier König Charles III. zu einem Staatsbankett im Schloss Bellevue eingeladen. Seine Tischrede hielt der Monarch teilweise auf Deutsch. Der König sorgte dabei sogar für einen Lacher. „Ich habe festgestellt, dass ich tatsächlich mehr als 40 Mal in Deutschland gewesen bin – darin zeigt sich natürlich, wie wichtig mir unsere Beziehungen sind, aber auch, so fürchte ich, wie lange es mich schon gibt“, scherzte Charles. Neben der politischen Prominenz wie Angela Merkel, Joachim Gauck, Robert Habeck und Christian Lindner waren auch Stars aus dem deutschen Showbusiness zu Gast. Mit dabei waren unter anderem „Let‘s Dance“-Jurorin Motsi Mabuse und Campino von den „Toten Hosen“.