Die Entwicklung der Corona-Pandemie ändert sich jeden Tag. Zahlen steigen, Zahlen fallen - in Deutschland, Europa und der Welt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) bietet jeden Tag die aktuellen Fallzahlen der Neuinfektionen in Deutschland und zeichnet eine Entwicklung der Zahlen für Infizierte, Tote und Genesene. So ist er Stand der Corona-Pandemie in Deutschland nach Angaben des RKI heute.
RKI-Zahlen für Deutschland: So hoch liegen die Corona-Neuinfektionen aktuell
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI am Samstag, 19. September, 2297 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Am Mittwoch waren es 1901 Neuinfektionen gewesen. Am Donnerstag waren 2194 Neuinfektionen und am Freitag 1916 neue Fälle gemeldet worden.
- Infizierte: Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 270.070 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Homepage bekannt gab (Datenstand 19.9., 0.00 Uhr). Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 269.048 Infizierte.
- Tote: Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9371. Das sind sechs mehr als noch am Vortag. Die JHU zählte 9376Tote.
- Genesene: Bis Donnerstagmorgen hatten etwa 239.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Schwelle von 2000 täglich bekanntgewordenen Neuinfektionen war zuletzt in der zweiten Augusthälfte überschritten worden, als es 2034 Neuinfektionen binnen eines Tages gab. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen.
Die Zahl war sei dem Frühjahr zunächst in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli aber stieg sie wieder. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen dürfte auch davon abhängig sein, wieviele Menschen getestet werden.
Anmerkung: Das RKI weist nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern aus und aktualisiert diese einmal am Tag.
Anmerkung: Das RKI weist nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern aus und aktualisiert diese einmal am Tag.
RKI-Zahlen zu Corona: Der aktuelle R-Wert für Deutschland
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Donnerstag bei 1,16 (Vortag: 1,07). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,21 (Vortag: 1,15). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
RKI-Dashboard: So entwickeln sich die Zahlen in Bundesländern und Landkreisen
Wer sich jenseits der Deutschland-Zahlen für die Entwicklung der Corona-Pandemie in seinem Bundesland - etwa Bayern oder Baden-Württemberg - oder seinem Landkreis - beispielsweise ist in der Doppelstadt Ulm und Neu-Ulm oder in Schwäbisch Hall nach einer Feier die Situation deutlich verschärft - informieren möchte, kann das im Dashboard des RKI tun.
Virologe Drosten: Corona-Lage in Deutschland könnte sich zuspitzen
Mit Blick auf die verschärfte Corona-Lage in manchen anderen europäischen Ländern hat der Virologe Christian Drosten vor einer ähnlichen Entwicklung hierzulande gewarnt. Angesichts der derzeit in Deutschland gemeldeten Neuinfektionen müsse man sich klarmachen, „dass wir, wenn wir die Kurven übereinanderlegen, etwas hinterherhinken hinter Spanien und Frankreich und England“, sagte der Leiter der Charité-Virologie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er betonte, „dass wir uns aber auch nicht vormachen sollten, dass sich das bei uns alles ganz anders entwickelt. Wir machen auch jetzt nicht sehr viele Sachen sehr anders“.
WHO: „Alarmierender“ Anstieg der Corona-Infektionen in Europa
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Anstieg der Corona-Infektionen in Europa als „alarmierend“ bezeichnet. Die Entwicklung müsse ein „Alarmsignal für uns alle“ sein, sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge am Donnerstag in Kopenhagen. Mehrere europäische Länder verschärften im Kampf gegen eine zweite Welle ihre Maßnahmen. Im Nordosten Englands gelten ab Freitag strikte Ausgehregeln, in Österreich werden private Treffen wieder stark eingeschränkt. Frankreich verschärft die Corona-Maßnahmen in Lyon und Nizza.
Steigende Corona-Zahlen: Lauterbach fordert neue Pläne für Corona-Schutz an Schulen
Angesichts der zuletzt wieder gestiegenen Coronavirus-Infektionsraten in Deutschland fordert der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach neue konkrete Pläne zur Organisation des Schulbetriebs. Es müsse sichergestellt werden, dass der Präsenzunterricht an den Schulen weitergehen könne, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben).
Der SPD-Politiker kritisierte, dass es bislang zu wenige Konzepte dafür gebe, wie der Schulbetrieb aufrechterhalten werden solle, sollten die Zahlen der Neuinfektionen weiter steigen und zugleich die bisherigen "Lüftungskonzepte" nicht mehr funktionieren. Er verwies darauf, dass bei den sinkenden Außentemperaturen in den kommenden Monaten die Fenster der Klassenzimmer nicht mehr ständig offen stehen können.