Nicht nur wir Menschen lechzen angesichts der aktuellen und noch erwarteten Temperaturen in diesem Sommer unter der Hitze. Auch für einige Pflanzen im Garten wird die derzeitige Wetterlage zur Belastungsprobe. Durch die Trockenheit ist vor allem die Grünfläche ohnehin schon strapaziert. Sie braucht nun deutlich mehr Pflege. Viele fragen sich da also, ob und wann sie den Rasen bei starkem Sonnenschein am besten mähen sollen.
- Soll man den Rasen bei Hitze mähen oder lieber nicht?
- Rasenmähen bei Hitzewelle: kurz oder lang?
- Was tun, wenn der Rasen braun und verbrannt ist durch die Sonne und Trockenheit?
Alle Infos und Tipps zum Thema Rasenmähen bei Hitze gibt es hier in der Übersicht.
Den Rasen mähen vor der Hitzewelle?
Bei länger anhaltenden hohen Temperaturen wächst Rasen nicht so schnell. Doch sollte das Gras auf der Grünfläche vor einer drohenden Hitze noch schnell gemäht werden? Grundsätzlich kann man den Rasen auch vor und bei Hitze mähen. Hierzu gibt es aber eine eindeutige Empfehlung: Das Gras sollte bei einer Hitzewelle niemals zu kurz gemäht werden. Das Wasser würde sonst nach dem Gießen sehr schnell verdunsten und der Boden danach durch die starke Sonneneinstrahlung stark austrocknen. Nicht selten verbrennt dann der Rasen und trägt sichtbare Schäden davon in Form von gelben und braunen Stellen. Ist der Rasen schon großflächig stark geschädigt und verbrannt, empfiehlt es sich, ihn erstmal nicht zu mähen.
Kurz oder lang: Das gilt fürs Rasenmähen bei extremer Hitze
Häufig wird dazu geraten, den Rasen nicht kürzer als 6 cm zu mähen, anstatt der sonst meist üblichen 4 bis 5 cm. Viele empfehlen auch zur „Ein-Drittel-Regel“: Das heißt, man sollte nicht mehr als ein Drittel der Rasenhöhe mähen. Auch der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) rät, den Rasen nicht zu kurzzumähen. Denn je kürzer der Rasen ist, desto weniger Wasser kann er speichern und benötigt entsprechend mehr. Im Hochsommer daher den Rasen länger wachsen lassen und dafür nur alle paar Tage den Rasensprenger anstellen.
Wann kann man bei Hitze und Trockenheit Rasenmähen?
Die vorherrschende Hitze schränkt das Zeitfenster fürs Rasenmähen ziemlich ein. Das Problem: Nach dem frischen Schnitt können Gräser an ihren Schnittstellen schneller austrocknen, gespeicherte Flüssigkeit tritt eher aus. Sinnvoll ist es, den Rasen in den Abendstunden zu mähen, denn dann hat er nachts Zeit, sich zu regenerieren. Wer mähen möchte, sollte das keinesfalls in der Mittagshitze tun. Ohnehin können die Temperaturen in der prallen Sonne auch dem Mensch schnell zu schaffen machen. Was es bei Hitze sonst noch zu beachten gilt, gibt es hier nachzulesen.
Rasen verbrannt und braun: Bleibt er dauerhaft so?
Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) informiert darüber, dass Rasen nicht dauerhaft verbrennt, auch wenn es am Ende des Sommers in vielen Gärten so aussieht. Die gelbliche Steppe und die braunen Flecken sind zwar optisch kein Hingucker, aber sobald sich das Wetter ändert und er wieder mehr Wasser bekommt, erhole sich Rasen in der Regel. Dennoch rät der IVA dazu, dass darauf geachtet werden sollte, das Grün im Spätsommer mit kalium-betontem Rasendünger zu kräftigen.
Welche Tipps gibt der NABU für den Rasen bei Trockenheit?
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) rät bei hohen Temperaturen dazu, den Rasen weniger zu mähen oder eine Wildblumenwiese anzulegen. „Ein raspelkurzer Golfrasen kapituliert bei längerer Trockenheit schnell“, heißt es in den Tipps. Wer seinen Rasen länger wachsen lässt und auch Wildkräuter im Grün duldet, brauche Trockenheit weniger zu fürchten. Eine Wildblumenwiese mit – für den Standort heimischen – Pflanzen kommt sogar ganz ohne künstliche Bewässerung aus.