Wegen der Corona-Pandemie werden immer wieder Reisewarnungen für ganze Staaten wie die Niederlande oder für einzelne Regionen ausgesprochen – am 7. Oktober auch für die niederländische Provinz Limburg, die direkt an der deutschen Grenze gelegen ist. Die Hauptstadt Maastricht befindet sich im Dreiländer-Winkel zwischen der Bundesrepublik, Belgien und den Niederlanden. Als einziges Gebiet in in Holland blieb die Provinz Zeeland Anfang Oktober von der deutschen Reisewarnung ausgenommen.

Probleme mit Corona-Kontaktverfolgung in den Niederlanden

Die Lage in den Niederlanden soll laut Medienberichten inzwischen aber so außer Kontrolle geraten sein, dass die Gesundheitsämter teilweise die Nachverfolgung von Kontakten aufgegeben haben. Was in Deutschland befürchtet wird, scheint in Holland also schon einzutreten: eine diffuse Verbreitung des Coronavirus mit allen damit verbundenen Gefahren.
Für Grenzpendler von und nach Nordrhein-Westfalen gab es nach der jüngsten Reisewarnung zunächst noch offene Fragen. „In unserer deutsch-niederländischen Grenzregion sind selbst kurze Fahrten ins jeweilige Nachbarland fast alle meldepflichtig. Das schreibt die neue Corona-Einreiseverordnung vor, die seit vergangenem Samstag (3.10.) in Kraft getreten ist“, berichtete der Sender Antenne Niederrhein zunächst.

Erleichterungen im kleinen Grenzverkehr rückwirkend zum 7. Oktober

Seit dem 7. Oktober müssen sich zumindest im Kreis Kleve aber nur noch bestimmte Personengruppen ab 5 Tagen Holland-Aufenthalt auf dem Amt melden, teilten die Behörden mit. „Wenn Sie sich zum Beispiel zum Einkaufen, zum Tanken, als Schüler, Studierender oder aus beruflichen Gründen für weniger als 24 Stunden im Risikogebiet aufgehalten haben, oder für weniger als 24 Stunden aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreisen, müssen Sie nicht in Quarantäne und müssen sich nicht testen lassen“, heißt es auf der Homepage der Verwaltung.
Allgemeine Ausnahmen greifen darüber hinaus für Spediteure, bei geteiltem Sorgerecht oder in anderen Spezialfällen. Bereits seit dem 16. September ist mit Amsterdam indes eine wichtige europäische Metropole von einer deutschen Reisewarnung erfasst. Am 2. Oktober erklärte das Robert-Koch-Institut (RKI) dann fast die kompletten Niederlande zum Risikogebiet.
Willkür bei deutschen Reisewarnungen?
Reisewarnung Risikogebiete 1. Oktober
Willkür bei deutschen Reisewarnungen?
Berlin

Corona Zahlen Holland/Niederlande: Aktuelle Daten

  • Infizierte: Seit Beginn der Corona-Krise haben sich etwa 180.000 Menschen in den Niederlanden nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie die in der Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete.
  • Neuinfektionen: Die JHU meldete über 6000 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden (Stand 12. Oktober). Der bisherige Rekord liegt bei 6980 und wurde am 29. September vermeldet.
  • Tote innerhalb 24 Stunden: Die Zahl der Toten bewegt sich in der Regel im niedrigen zweistelligen Bereich
  • Stand: 12. Oktober
  • Quelle: Johns Hopkins University

Corona-Zahlen in Holland: ernste Lage in Amsterdam, Rotterdam und Den Haag

Die Niederlande verschärfen wegen steigender Infektionszahlen ihre bislang eher lockeren Corona-Auflagen. In den drei größten Städten Amsterdam, Rotterdam und Den Haag sei die Lage inzwischen "ernst", sagte Regierungschef Mark Rutte. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. Gesundheitsminister Hugo de Jonge sagte: "Wir tun unser bestes, aber das Virus ist besser."

Corona Regeln Niederlande: Maskenpflicht und Probleme für Gastronomie und Sport

Die Niederlande gehören zu den wenigen europäischen Länder, die bisher keine strengen Corona-Regeln verhängt haben. Eine Maskenpflicht gilt bisher etwa nur in öffentlichen Verkehrsmitteln. So sehen die neuen Regeln aus:
  • Nun wird den Menschen in Amsterdam, Rotterdam und Den Haag empfohlen, auch beim Einkaufen eine Maske zu tragen.
  • Ladenbesitzer können Kunden ohne Maske abweisen.
  • Bars und Restaurants müssen künftig um 22.00 Uhr schließen, wie Rutte ankündigte.
  • Sportveranstaltungen wie Fußballspiele müssen ohne Publikum stattfinden.
  • Privathaushalte dürfen nur noch vier Besucher über 13 Jahren empfangen.
  • Außerdem sollen wieder möglichst viele Menschen von zu Hause aus arbeiten.

Bundesregierung Belgien Risikogebiet: Reisewarnung auch bei den Nachbarn der Niederlande

Das Auswärtige Amt hat auch ganz Belgien zum Risikogebiet erklärt. Im Nachbarstaat der Niederlande sind die Infektionszahlen ebenfalls sehr hoch. Seit der Reisewarnung für Belgien gibt es in Europa kaum noch Länder, in denen keine Region oder das gesamte Land als Risikogebiet gilt.

Herbstferien im Risikogebiet Holland: Das müssen Urlauber wissen

Urlauber, die eine Reise in die von Corona betroffenen Gebiete gebucht haben, können die Reise in der Regeln kostenlos stornieren. das gilt allerdings nur, wenn die Buchung vor der Einstufung als Risikogebiet erfolgt ist. Individualreisen zu stornieren, ist schwieriger. Übernachtungen in Hotels oder Ferienwohnungen sind im niederländischen Recht aktuell aber nicht verboten.

Interaktive Karte von Holland: Dashboard zeigt alle aktuellen Corona-Zahlen und Risikogebiete

Man kann sich alle wichtigen Daten wie die Anzahl der bestätigten Fälle auf 100.000 Einwohner, die Reproduktionszahl und die Krankenhauseinlieferungen pro Tag ansehen. Zudem beinhaltet die Webseite zwei interaktive Karten:
  • Risikograde der verschiedenen Regionen
  • Verteilung der bestätigten Fälle in den Niederlanden

Reisebeschränkungen Niederlande: Was Urlauber wissen müssen

Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in bestimmte Gebiete der Niederlande und gibt auf seiner Internetseite Hinweise für eine sichere Reise. Die Corona-Zahlen in dem Land steigen. Das müssen Reisende jetzt wissen:
  • Einreise: Die Einreise aus Deutschland ist problemlos möglich. Allerdings müssen Reisende ein Gesundheitsformular ausfüllen und mit sich führen.
  • Reiseverbindungen: Es bestehen Einschränkungen, Streichungen und Ausfälle bei Flugverbindungen und Fernbussen, sowie auch beim grenzüberschreitenden Gebrauch von Mietwagen.
  • Beschränkungen im Land: Museen sind geöffnet, die Besucherzahl wird aber über vorherige Online-Buchungspflicht reguliert. Strände sind geöffnet, es besteht jedoch die Möglichkeit von regulierenden Sperrungen von Parkplätzen und Zufahrten. Mögliche Einschränkungen bei Unterkünften sollten direkt dort erfragt werden.
  • Corona-Regeln: Die Abstandsregel von 1,5 m ist überall einzuhalten. Es besteht Maskenpflicht ab einem Alter von 13 Jahren im Öffentlichen Personennahverkehr, auf Fähren, auf Flügen der KLM und am Flughafen Schiphol. Ansonsten gelten die auch in Deutschland üblichen Hygieneregeln.

Corona-Regeln in den Niederlanden: Maskenpflicht im Freien in Amsterdam und Rotterdam

Amsterdam und Rotterdam haben nach Informationen des ADAC eine Maskenpflicht im Freien eingeführt. Im berühmten Rotlichtviertel von Amsterdam gilt an Wochenenden ein Alkoholverkaufsverbot. Bei Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen sollen Bußgelder von bis zu 400 Euro fällig sein.