- Die Corona-Zahlen in Deutschland steigen wieder
- Am Montag, 22.03.2021, treffen sich Kanzlerin Merkel und die Minister der Länder zu einem erneuten Corona-Gipfel
- Wie haben sich die Fallzahlen am Freitag, 19.03.2021, entwickelt?
Weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Deutschland scheinen angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen wieder in die Ferne zu rücken. Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hat bereits weitere Lockerungen in Frage gestellt. Die Krankenhäuser im Südwesten bereiten sich auf einen erneuten Anstieg bei den Covid-19-Patienten vor. Verantwortlich dafür sind die Coronavirus-Mutationen, die in ganz Deutschland auf dem Vormarsch sind. Zudem werden auf den Intensivstationen laut den Kliniken zunehmend auch jüngere Patienten behandelt.
Wie also entwickeln sich die Corona-Zahlen in Deutschland aktuell?
RKI-Fallzahlen für Deutschland heute: Aktuelle Inzidenz und Neuinfektionen am 19.03.21
- Neuinfektionen: Das RKI meldet am heutigen Freitag 17.482 Neuinfektionen. Am gestrigen Donnerstag, 18.03.2021, waren 17.504 Neuinfektionen neue Corona-Fälle in Deutschland registriert worden. Zum Vergleich: Am Freitag vor einer Woche, dem 12.03.21, waren mehr als 12.800 Neuinfektionen gemeldet worden. „Zeit Online“ berichtete, dass es 17.709 Neuinfektionen gibt. Die Zahlen von Zeit Online basieren auf den direkten Angaben aus den Landkreisen. Sie sind weniger als die Statistiken des Robert Koch-Instituts von verzögerten Meldeketten betroffen und können deshalb abweichen.
- 7-Tage-Inzidenz: Die zur Lagebeurteilung und für Beschlüsse rund um den Lockdown maßgebliche 7-Tage-Inzidenz beziffert die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Heute wird der Wert mit 95,6 angegeben, gestern lag er bei 90. „Zeit Online“ meldet einen Wert von 98,7.
- Der bisherige Höchststand war am Dienstag, 22.12.2020, mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.
- Die Sieben-Tage-Inzidenz pendelt deutschlandweit seit mehreren Tagen um die Marke 60, zuletzt häufiger leicht darüber. Während des seit Dezember andauernden harten Lockdowns war der Wert wochenlang zurückgegangen, bevor er im Verlauf der vergangenen Tage wieder stieg, dann sank und nun erneut stieg.
- Infizierte: Insgesamt wurden laut dem RKI seit Beginn der Pandemie in Deutschland mehr als 2.629.750 positiv getestete Fälle registriert. Die tatsächliche Gesamtzahl aber dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
- Tote: Nach Angaben des RKI wurden am Freitagmorgen 226 neue Todesfälle im Vergleich zum Vortag gemeldet. Insgesamt gibt es in Deutschland damit 74.358 Todesfälle, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. „Zeit Online“ meldete 202 neue Todesfälle, die im Zusammenhang mit Corona stehen.
- Höchststand der Todesfälle: Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen in Deutschland binnen eines Tages war am Donnerstag, 14.01.2021, erreicht worden.
- Genesene: Laut RKI haben sich 2.401.700 Menschen in Deutschland von einer Corona-Infektion erholt.
- R-Wert: Das RKI gibt in seinem aktuellen Lagebericht ein so genanntes Sieben-Tage-R an. Dieser Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Dieser liegt bei 1,12. Gestern hatte er bei 1,06 gelegen. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Corona-Zahlen und Inzidenz in Deutschland: So sieht die Öffnungsstrategie aus
Beim Corona-Gipfel wurde hart gerungen um Lockerungen insbesondere für den Handel, ebenso um die dafür relevanten Inzidenzwerte. Hier ist eine grafische Darstellung der neuen Strategie.
RKI-Fallzahlen laut Dashboard: Aktuelle Corona-Zahlen und Inzidenz für die Kreise in Deutschland
Das Robert Koch-Institut ist nach eigenen Angaben auf seiner Homepage „das Public-Health-Institut für Deutschland“. Das Team des Instituts möchte die Bevölkerung in Deutschland vor Krankheiten schützen und ihren Gesundheitszustand verbessern. Es besteht aus 1100 Menschen mit 90 verschiedenen Berufen.
Das Dashboard des RKI liefert während der Corona-Pandemie täglich die neuen Fallzahlen – für die gesamte Bundesrepublik, die Bundesländer, aber auch die darunter liegenden Kreise. Es zeigt unter anderem die Zahl der Neuinfektionen, Todesfälle und Genesenen an. Zum Dashboard geht es hier.
Corona-Zahlen für Deutschland, USA und Co.: Die Fallzahlen der Johns-Hopkins-Universität
Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, welche die Corona-Daten global erfasst, meldet am heutigen Freitag, 19.03. (Stand 6 Uhr) weltweit rund 121.746.176 Infektionen mit dem Coronavirus bisher. Gestorben sind demnach auf der Welt bisher mehr als 2.690.834 Menschen.
Die drei am stärksten Betroffenen Länder sind:
- USA: 29.665.641 Infizierte und 539.663 Tote.
- Brasilien: 11.780.820 Infizierte und 287.499 Tote.
- Indien: 11.474.605 Infizierte und 159.216 Tote.
- Deutschland folgt weiterhin auf dem weltweit 10. Rang mit laut JHU bisher 2.639.258 Infizierten und 74.402 Toten.
Neuinfektionen, Inzidenz, R-Wert und Co.: Die wichtigsten Corona-Kennzahlen erklärt
Seit Beginn der Corona-Pandemie werden jeden Tag Fallzahlen veröffentlicht, die den Verlauf nachzeichnen sollen. Hier die Erklärung, welche Zahlen was bedeuten.
Reproduktionszahl (R-Wert)
Die Reproduktionszahl - oder kurz R-Wert - beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung ansteckt. Liegt die Zahl über eins, breitet sich eine Krankheit immer weiter in der Bevölkerung aus. Je weiter sie sich von der eins entfernt, desto schneller und bedrohlicher verläuft der Trend. Dabei handelt es sich aber immer nur um eine pauschale bundesweite Lageeinschätzung.
Es gibt außerdem gewisse Ungenauigkeiten durch Meldeverzüge und andere Faktoren. In Deutschland schwankt der Wert nach Schätzungen des RKI derzeit um eins. Nach Angaben der Experten dort gilt das schon als Erfolg und weist darauf hin, dass Gegenmaßnahmen zur Kontaktreduzierung wirken. Diese verringern die Chance, dass ein Infizierter weiterer Menschen ansteckt und drücken so den R-Wert. Sonst könnte dieser durchaus bei drei oder vier liegen.
Neuinfektionen
Der R-Wert allein sagt nicht unbedingt etwas aus über die Dramatik der gesamten Entwicklung. Sie ergibt sich erst aus der Kombination mit der Zahl der täglichen oder wöchentlichen Neuinfektionen. Der Grund ist einfach: Bei gleichem R-Wert macht es einen gewaltigen Unterschied, ob täglich 50.000 Ansteckungen hinzukommen oder einige hundert. Die Ausbreitungsdynamik ist theoretisch gleich, belastet die Kapazitäten der Gesundheitssysteme im Fall der höheren Zahlen allein durch die schiere Masse aber mit wesentlich größerer Wucht.
In Deutschland bewegt sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen inzwischen zwischen 12.000 und 30.000 Fällen. Das ist ein extremer Anstieg in relativ kurzer Zeit. Noch Anfang Oktober lag die Zahl der täglich neu gemeldeten Fälle laut RKI bei nur tausend bis 4000. In anderen europäischen Ländern ist die Entwicklung noch dramatischer.
Siebentage-Inzidenz
Die sogenannte Siebentageinzidenz ist ein zentraler Maßstab, um die Infektionsdynamik in einem bestimmten Gebiet zu beurteilen und über Gegenmaßnahmen zu entscheiden. Sie wird in Deutschland auf Gemeinde- oder Landkreisebene erfasst und drückt aus, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen registriert wurden.
Dahinter verbergen sich aber regional unterschiedliche Trends. Als wesentliche Schwelle zur Einführung strengerer Eindämmungsmaßnahmen wurde in Deutschland ein Inzidenzwert von 50 eingeführt, der inzwischen fast flächendeckend aber deutlich überschritten wurde.
Schwere Verläufe und Intensivbettenbelegung
Letztlich entscheiden nicht die Fallzahlen allein darüber, wie gut ein Land die Pandemie bewältigen kann. Von entscheidender Bedeutung ist vielmehr, ob die Kapazitäten des Gesundheitssystems ausreichen, um die Erkrankten zu behandeln. Deshalb beobachten Experten und Politik sehr genau, wie sich die Zahl der schweren Verläufe und der verfügbaren Behandlungsplätze entwickelt.
Erstere wird vor allem dadurch beeinflusst, wie sich das Virus innerhalb der Risikogruppen verbreitet, bei denen schwere Verläufe viel wahrscheinlicher sind. Besonders genau betrachtet wird die Anzahl der Intensivpatienten, die lebensbedrohlich erkrankt sind. Kapazitäten in diesem Bereich sind immer begrenzt, allein schon mit Blick auf das Fachpersonal.
Die Zahl ist auch noch aus anderem Grund ein wichtiger Maßstab bei Entscheidungen über die Eindämmungsmaßnahmen: Es gibt dabei keine Dunkelziffer. Anders als bei Meldezahlen zu Infektionen, die auch durch Teststrategien beeinflusst werden, gibt es bei den künstlich beatmeten Intensivpatienten in Kliniken keine „Untererfassung“. Zu beachten ist aber ein Zeitverzug von zwei Wochen. So lange dauert es nach einer Ansteckung, bis sich schwere Verläufe einstellen. Die Zahl der Intensivpatienten hinkt der Infektionsdynamik hinterher.
Maskenpflicht für Grundschulen in Baden-Württemberg kommt wieder
Ab nächster Woche (Montag, 22.03.2021) sollen auch Schülerinnen und Schüler an Grundschulen in BW wieder Masken tragen müssen. Wie kam es zu der Corona-Regel und was galt bisher?