Die Corona-Zahlen in Deutschland stagnieren aktuell. Am heutigen Mittwoch, 03.03.2021, wird – auch auf der Basis der RKI-Fallzahlen und der Inzidenz – beim Corona-Gipfel darüber beraten, ob der Lockdown verlängert wird oder ob es Lockerungen geben kann. Doch wie bereits am gestrigen Dienstag (und häufiger in den vergangenen Tagen) liegen die Corona-Zahlen heute erneut über den Werten des Vorwochen-Tages. Wie hoch also sind die Corona-Fallzahlen laut RKI in Deutschland aktuell?
Neue RKI-Fallzahlen für Deutschland heute: Aktuelle Inzidenz und Neuinfektionen höher als in der Vorwoche
Vor dem heute stattfindenden Treffen von Bund und Ländern - alle Informationen zu Entwicklungen und Beschlüssen des Corona-Gipfel hier in unserem Liveticker - ist bereits klar: Größere Lockerungen sind nur dann möglich, wenn sich die Corona-Zahlen auf einem niedrigen Niveau halten. Zwar stabilisiert sich die Lage etwas, auch durch die fortschreitende Impfung, doch Wissenschaftler sehen ein Problem: Die Corona-Mutationen breiten sich aus und sind teilweise viel ansteckender. Diese Virusvarianten könnten der baldigen Öffnung von Geschäften und Restaurants im Weg stehen.
Wie hoch liegen die Fallzahlen also heute, am Mittwoch, dem 03.03.2021, am Tag der Beratungen, laut RKI? Die aktuellen Corona-Zahlen in Deutschland mit Inzidenz, Neuinfektionen, Toten und Genesenen:
- Neuinfektionen: Das RKI meldet am Mittwochmorgen 9019 Neuinfektionen. Gestern, am Dienstag, 02.03., waren mehr als 3943 neue Corona-Fälle in Deutschland registriert worden. Am Mittwoch vor einer Woche, dem 24.02.21, waren noch 8007 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden. Die Zahlen also liegen deutlich höher als im Vergleich zum Mittwoch der Vorwoche.
- „Zeit Online“ berichtete, dass es 6645 Neuinfektionen gibt. Die Zahlen von Zeit Online basieren auf den direkten Angaben aus den Landkreisen. Sie sind weniger als die Statistiken des Robert Koch-Instituts von verzögerten Meldeketten betroffen und können deshalb abweichen.
- Infektions-Rekord: Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 Fällen am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
- Infizierte: Insgesamt wurden laut dem RKI seit Beginn der Pandemie in Deutschland 2.460.030 positiv getestete Fälle registriert. Die tatsächliche Gesamtzahl aber dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
- Tote: Nach Angaben des RKI wurden am Mittwochmorgen 418 neue Todesfälle im Vergleich zum Vortag gemeldet. Insgesamt gibt es in Deutschland damit 70.881 Todesfälle, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. „Zeit Online“ meldete 385 neue Todesfälle, die im Zusammenhang mit Corona stehen.
- Höchststand der Todesfälle: Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen in Deutschland binnen eines Tages war am Donnerstag, 14.1.21, erreicht worden.
- Genesene: Laut RKI haben sich 2.274.400 Menschen in Deutschland von einer Corona-Infektion erholt.
- R-Wert: Das RKI gibt in seinem aktuellen Lagebericht ein so genanntes Sieben-Tage-R an. Dieser Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Er liegt am Mittwoch bei 0,94. Am Vortag hatte er bei 1,01 gelegen. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
- 7-Tage-Inzidenz: Die zur Lagebeurteilung und für Beschlüsse rund um den Lockdown maßgebliche 7-Tage-Inzidenz beziffert die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Der Wert liegt laut dem RKI am Mittwochmorgen bei 64,0 am Dienstag lag er bei 65,4. „Zeit Online“ meldete einen Wert von 67,5. Der bisherige Höchststand war am Dienstag, 22.12., mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.
- Die Sieben-Tage-Inzidenz pendelt seit mehreren Tagen um die Marke 60. Während des seit Dezember andauernden harten Lockdowns war der Wert wochenlang zurückgegangen, bevor er im Verlauf der vergangenen Tage wieder stieg, dann sank und nun erneut stieg.
RKI-Dashboard: Aktuelle Corona-Zahlen für Deutschland
Das Robert Koch-Institut ist nach eigenen Angaben auf seiner Homepage „das Public-Health-Institut für Deutschland“. Das Team des Instituts möchte die Bevölkerung in Deutschland vor Krankheiten schützen und ihren Gesundheitszustand verbessern. Es besteht aus 1100 Menschen mit 90 verschiedenen Berufen.
Das Dashboard des RKI liefert während der Corona-Pandemie täglich die neuen Fallzahlen – für die gesamte Bundesrepublik, die Bundesländer, aber auch die darunter liegenden Kreise. Es zeigt unter anderem die Zahl der Neuinfektionen, Todesfälle und Genesenen an. Zum Dashboard geht es hier.
Corona-Zahlen für Deutschland, USA und Co.: Die Fallzahlen der Johns-Hopkins-Universität
Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, welche die Corona-Daten global erfasst, meldet am heutigen Mittwoch (Stand 6:20 Uhr) weltweit rund xxx.xxx.xxx Infektionen mit dem Coronavirus bisher.
Gestorben sind demnach auf der Welt bisher mehr als 2.548.803 Menschen.
Die drei am stärksten Betroffenen Länder sind:
- USA: 28.717.588 Infizierte und 516.476 Tote.
- Indien: 11.124.527 Infizierte und 157.248 Tote.
- Brasilien: 10.646.926 Infizierte und 257.361 Tote.
- Deutschland folgt weiterhin auf dem weltweit 10. Rang mit laut JHU bisher 2.462.061 Infizierten und 70.926 Toten.
Es ist wieder soweit: Am heutigen Mittwoch, 03.03.2021, geht der nächste Corona-Gipfel über die Bühne. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs beraten, wie es für Deutschland in der Corona-Pandemie weitergeht.
Die Ausgangslage vor den Bund-Länder-Beratungen ist klar: Die Menschen im Land sehnen sich nach Freiheiten. Einer Umfrage zufolge wünscht sich eine Mehrheit noch im März Öffnungen für:
- Handel,
- Restaurants,
- Hotels
- und Museen.
Beschlussvorlage zum Corona-Gipfel: Das steht im Papier
Doch ob die Entscheidungsträger tatsächlich umfassende Lockerungen beschließen, scheint fraglich. Im Vorfeld ist eine Beschlussvorlage durchgesickert, die eher auf eine Verlängerung des Lockdowns schließen lassen. Mehreren Berichten von Medien und Nachrichtenagenturen nach geht es in diesem Papier um folgende Aspekte:
- Eine Verlängerung des aktuell bis 7. März geltenden Lockdowns bis Ende März, also bis kurz vor Ostern
- Eine Vereinheitlichung der bereits jetzt geöffneten Bereiche über alle Bundesländer hinweg
- Zudem soll es um Öffnungsperspektiven für Handel, Läden und Gastronomie gehen - unter strengen Auflagen, Regeln und Konzepten
- Eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen
- In diesem Zusammenhang ist die regionale Inzidenz weiterhin sehr wichtig
Corona in Deutschland: NRW mit den meisten Neuinfektionen, es folgen Bayern und BW
Im Vergleich der Bundesländer lag „Zeit Online“ zufolge Nordrhein-Westfalen bei der Zahl der Neuinfektionen vorne. Binnen 24 wurden 1046 neue Fälle registriert, gefolgt von Bayern mit 953 Fällen. Im Vergleich der Landkreise verzeichnete Berlin die meisten Neuinfektionen: Dem Bericht von Zeit Online zufolge wurden 482 Fälle registriert. Es folgen Hamburg mit 183 und der Kreis Ansbach mit 116 Infektionen.
Impfzahlen Deutschland: Impfquote und Zahlen zur Corona-Impfung
Die Bundesregierung gibt die vom RKI gemeldeten Zahlen der Impfungen in einem Dashboard heraus. Diese werden jeden Werktag aktualisiert. Der aktuelle Stand der Impfungen laut Zeit Online (Stand 03.03., 6.25 Uhr):
- 2.6 % der Bevölkerung ist geimpft
- Das entspricht 2.159.412 Personen
- 4.234.952 Personen haben bereits eine erste Impfung erhalten.
Reproduktionszahl, Neuinfektionen, Inzidenz und Co.: Die wichtigsten Corona-Kennzahlen erklärt
Seit Beginn der Corona-Pandemie werden jeden Tag Fallzahlen veröffentlicht, die den Verlauf nachzeichnen sollen. Hier die Erklärung, welche Zahlen was bedeuten.
Reproduktionszahl (R-Wert)
Die Reproduktionszahl - oder kurz R-Wert - beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung ansteckt. Liegt die Zahl über eins, breitet sich eine Krankheit immer weiter in der Bevölkerung aus. Je weiter sie sich von der eins entfernt, desto schneller und bedrohlicher verläuft der Trend. Dabei handelt es sich aber immer nur um eine pauschale bundesweite Lageeinschätzung.
Es gibt außerdem gewisse Ungenauigkeiten durch Meldeverzüge und andere Faktoren. In Deutschland schwankt der Wert nach Schätzungen des RKI derzeit um eins. Nach Angaben der Experten dort gilt das schon als Erfolg und weist darauf hin, dass Gegenmaßnahmen zur Kontaktreduzierung wirken. Diese verringern die Chance, dass ein Infizierter weiterer Menschen ansteckt und drücken so den R-Wert. Sonst könnte dieser durchaus bei drei oder vier liegen.
Neuinfektionen
Der R-Wert allein sagt nicht unbedingt etwas aus über die Dramatik der gesamten Entwicklung. Sie ergibt sich erst aus der Kombination mit der Zahl der täglichen oder wöchentlichen Neuinfektionen. Der Grund ist einfach: Bei gleichem R-Wert macht es einen gewaltigen Unterschied, ob täglich 50.000 Ansteckungen hinzukommen oder einige hundert. Die Ausbreitungsdynamik ist theoretisch gleich, belastet die Kapazitäten der Gesundheitssysteme im Fall der höheren Zahlen allein durch die schiere Masse aber mit wesentlich größerer Wucht.
In Deutschland bewegt sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen inzwischen zwischen 12.000 und 30.000 Fällen. Das ist ein extremer Anstieg in relativ kurzer Zeit. Noch Anfang Oktober lag die Zahl der täglich neu gemeldeten Fälle laut RKI bei nur tausend bis 4000. In anderen europäischen Ländern ist die Entwicklung noch dramatischer.
Siebentage-Inzidenz
Die sogenannte Siebentageinzidenz ist ein zentraler Maßstab, um die Infektionsdynamik in einem bestimmten Gebiet zu beurteilen und über Gegenmaßnahmen zu entscheiden. Sie wird in Deutschland auf Gemeinde- oder Landkreisebene erfasst und drückt aus, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen registriert wurden.
Dahinter verbergen sich aber regional unterschiedliche Trends. Als wesentliche Schwelle zur Einführung strengerer Eindämmungsmaßnahmen wurde in Deutschland ein Inzidenzwert von 50 eingeführt, der inzwischen fast flächendeckend aber deutlich überschritten wurde.
Schwere Verläufe und Intensivbettenbelegung
Letztlich entscheiden nicht die Fallzahlen allein darüber, wie gut ein Land die Pandemie bewältigen kann. Von entscheidender Bedeutung ist vielmehr, ob die Kapazitäten des Gesundheitssystems ausreichen, um die Erkrankten zu behandeln. Deshalb beobachten Experten und Politik sehr genau, wie sich die Zahl der schweren Verläufe und der verfügbaren Behandlungsplätze entwickelt.
Erstere wird vor allem dadurch beeinflusst, wie sich das Virus innerhalb der Risikogruppen verbreitet, bei denen schwere Verläufe viel wahrscheinlicher sind. Besonders genau betrachtet wird die Anzahl der Intensivpatienten, die lebensbedrohlich erkrankt sind. Kapazitäten in diesem Bereich sind immer begrenzt, allein schon mit Blick auf das Fachpersonal.
Die Zahl ist auch noch aus anderem Grund ein wichtiger Maßstab bei Entscheidungen über die Eindämmungsmaßnahmen: Es gibt dabei keine Dunkelziffer. Anders als bei Meldezahlen zu Infektionen, die auch durch Teststrategien beeinflusst werden, gibt es bei den künstlich beatmeten Intensivpatienten in Kliniken keine „Untererfassung“. Zu beachten ist aber ein Zeitverzug von zwei Wochen. So lange dauert es nach einer Ansteckung, bis sich schwere Verläufe einstellen. Die Zahl der Intensivpatienten hinkt der Infektionsdynamik hinterher.