• Deutschland gegen England: Heute steigt das lange erwartete EM-Achtelfinale
  • Wie sehen die möglichen Aufstellungen der deutschen und der englischen Nationalmannschaften aus?
  • Gibt es Verletzte oder gesperrte Spieler?
Heute ist es soweit: Der Anpfiff des EM-Achtelfinales Deutschland gegen England steht kurz bevor. Ein Fußballklassiker mit reicher Geschichte vom Wembley-Tor 1966 bis hin zum epischen Halbfinale bei der EM 1996, das erst durch den Fehlschuss des heutigen England-Coaches Gareth Southgate im Elfmeterschießen entschieden wurde. Seit jeher sind es die Spieler, die die Partien prägen, ob Englands Fußballhelden und das ikonische Bild des trauernden DFB-Spielers Uwe Seeler 1966 oder eben das Drama um Southgate und die Parade von Deutschlands Keeper Andreas Köpcke 1996. Wen also schicken Southgate und DFB-Coach Jogi Löw heute ins Rennen? Wie sehen die Aufstellungen der Partie Deutschland gegen England aus, wenn um 18 Uhr der Anpfiff ertönt in Wembley? Hier eine erste Idee, mit welchen Formationen, die Teams ins Spiel gehen könnten.

EM 2021 Achtelfinale – Deutschland gegen England: Uhrzeit, Anpfiff, Übertragung, Zuschauer

Das EM-Achtelfinale Deutschland gegen England findet am Dienstag, den 29.06.2021 um 18 Uhr statt. Beim Länderspiel-Klassiker im Londoner Wembley-Stadion werden bis zu 45.000 Zuschauer zugelassen. Alle Zuschauer vor den Fernsehbildschirmen können das EM-Spiel zudem live im Free-TV verfolgen.
Alle Infos zur Partie im Überblick:

England als Anreiz und Finale in Wembley als Ziel für Löws Team

Das bevorstehende EM-Achtelfinale gegen England ist für die deutsche Nationalmannschaft auch ein Anreiz für noch höhere Ziele. „Das Finale ist das Ziel“, erklärte Außenbahnspieler Robin Gosens am Sonntag im DFB-Camp in Herzogenaurach. „Ziel ist es, an die Leistung aus dem Portugal-Spiel anzuknüpfen“, sagte der Profi von Atalanta Bergamo zum ersten K.o.-Spiel des DFB-Teams am Dienstag in London-Wembley.
Deutschland hatte im Wembley-Stadion 1996 den dritten EM-Titel gewonnen. „Was es bei mir auslöst, ist, das Gleiche zu schaffen. Das war ein Riesentriumph damals“, sagte Gosens: „Wir werden alles reinwerfen und riskieren, um den Erfolg zu wiederholen.“
Die Vorfreude im deutschen Team auf den Klassiker in Wembley ist „gigantisch“, wie Gosens betonte. „Es wird ein großes Spiel. Wir werden alles dafür tun, um als Sieger vom Platz zu gehen“, ergänzte Kai Havertz, der als Profi des FC Chelsea den englischen Fußball bestens kennt.
Leon Goretzka drängt nach seinem starken Auftritt gegen Ungarn in die Startaufstellung gegen England.
Leon Goretzka drängt nach seinem starken Auftritt gegen Ungarn in die Startaufstellung gegen England.
© Foto: Lukas Barth/DPA

Aufstellung Deutschland vs. England: Goretzka drängt in die Startelf - und Musiala?

Und Jungstar Jamal Musiala? Der 18-Jährige hatte mit seinem forschen Auftritt gegen Ungarn entscheidenden Anteil daran, dass die DFB-Elf überhaupt ins Achtelfinale kam. Bundestrainer Joachim Löw sagte am Montag im Spaß über einen möglichen Einsatz Musialas: „Wenn Musiala reinkommt und er schießt nicht das entscheidende Tor, dann schicken wir ihn nach England zurück.“ Der 18-Jährige hätte sich auch für eine Nationalmannschaftskarriere im Trikot der Three Lions entscheiden können.
So oder so fiebert Musiala dem EM-Achtelfinale gegen sein "zweites Zuhause" England entgegen. "Ich habe da einige Jahre gelebt und mich wohlgefühlt, kenne viele Menschen, habe viel gelernt. All das möchte ich nicht missen. Das streift man nicht einfach so ab. Dieses Spiel ist etwas Großes für mich", sagte der Nationalspieler vor dem Klassiker in London im Interview mit DFB-aktuell.
Musiala ist nach seinem Einsatz gegen Ungarn (2:2) der jüngste Turnierspieler in der DFB-Historie. Erst vor seinem Debüt im März hatte er sich gegen die englische Nationalmannschaft entschieden, für die er ebenfalls spielberechtigt gewesen wäre. "Ich habe mich bewusst dafür entschieden, für Deutschland zu spielen", sagte Musiala, für den es aber "kein Spiel wie jedes andere" wird.
Die voraussichtliche Aufstellungen Deutschland gegen England als Infografik.
Die voraussichtliche Aufstellungen Deutschland gegen England als Infografik.
© Foto: dpa-infografik GmbH

Aufstellung und Formation: So spielen Deutschland und England

Wer spielt? Wie ist die Aufstellung? Und wer sitzt noch auf der Bank? Wie der „Kicker“ berichtet, treten die Teams mit folgenden Formationen an:

Aufstellung England

  • Tor: Pickford
  • Abwehr: Walker, Stones, H. Maguire
  • Mittelfeld: Trippier, Phillips, Rice, Shaw
  • Sturm: Saka, Sterling, Kane

Übriger Kader England

Im Übrigen stehen im englischen Kader noch die folgenden Spieler: Johnstone, Ramsdale, Chilwell, Coady, James, Mings, Trippier, White, Bellingham, Grealish, J. Henderson, Saka, Calvert-Lewin, Rashford, Sancho

Aufstellung Deutschland

Übriger Kader Deutschland

Im Übrigen stehen im deutschen Kader noch die folgenden Spieler: Leno, Trapp, Günter, Halstenberg, R. Koch, Süle, Can, Gündogan, Hofmann, Musiala, Neuhaus, L. Sané, Volland, Werner

Zum Anstoß von Deutschland gegen England: Kniefall als Zeichen gegen Rassismus

Zum Anstoß des EM-Achtelfinals Deutschland gegen England wollen die Spieler Deutschlands einen Kniefall machen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Die Geste ist in England, dem Weltmeister von 1966, und den Klubs der Premier League inzwischen obligatorisch. Dass Englands Kapitän Harry Kane wie Deutschlands Torwart und Spielführer Manuel Neuer die bunte Binde tragen wird, nannte dieser „ein starkes Zeichen“. Vorausgegangen war ein Austausch zwischen den Verbänden FA und DFB.

Hamann warnt Löw vor falscher Loyalität bei der Aufstellung

England-Experte Dietmar Hammann hat Fußball-Bundestrainer Joachim Löw vor Spiel in London gegen die Three Lions zu einer erfolgsorientierten Planung gemahnt. Der Coach sei "bekannt für seine Loyalität gegenüber seinen Spielern. Das zeichnet ihn seit Jahren aus. Was aber die Aufstellung gegen England betrifft, gibt es keinen Grund, Rücksicht auf irgendeinen Spieler zu nehmen. Es geht darum, die beste Startelf für genau dieses Spiel zu finden", sagte der frühere Vizeweltmeister in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt.
Aus Hamanns Sicht hat Löw im bisherigen Turnierverlauf noch nicht das gesamte Potenzial des deutschen Teams zur Entfaltung kommen lassen. "Der Bundestrainer muss jetzt mal so aufstellen, dass er der Mannschaft die Chance gibt, endlich ihre Stärken besser auszuspielen", sagte der 47-Jährige und zielt damit auf die Probleme im Offensivbereich ab: "Wir müssen endlich mal anfangen, eine Mannschaft auf den Platz zu schicken, die nach vorn viel mehr agiert. Passiert das nicht, könnte das Turnier am Dienstag für Deutschland bereits beendet sein."
Eine Ursache für die durchwachsenen Vorrunden-Auftritte des ehemaligen Weltmeisters sieht Hamann in Löws Entscheidung für eine Dreier-Abwehrkette. "Das nimmt uns ein Stück weit die Balance und Kraft, gut nach vorne zu spielen. Wir sind bislang viel zu statisch. Es ist alles zu festgefahren bei uns auf dem Platz. In der Offensive hat niemand die Chance zu glänzen", meinte der ehemalige Premier-League-Star.