Das 9-Euro-Ticket gilt, in der Stadt kommt man mit Auto wegen der vielen Leute eh kaum voran, und trinken will man vielleicht auch was: Drei gute Gründe, um an Schwörmontag mit Straßenbahn und Bus die Innenstädte von Ulm und Neu-Ulm anzusteuern. Allein: Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm können heuer nicht so mitziehen, wie in den vergangenen Jahren. Immer noch sind zu viele Fahrerinnen und Fahrer krank. Daher muss der erweiterte Schwörmontags-Fahrplan wieder zusammengestrichen werden.
Rund 80 Straßenbahn- und rund 60 Busfahrten fallen über den gesamten Montag hinweg aus, teilt SWU-Sprecher Sebastian Koch zähneknirschend mit. Gut 17 Prozent der Fahrer seien immer noch erkrankt. Und obwohl „alle Kräfte mobilisiert“ werden, sei die erweiterte Fassung des Fahrplans am Stadtfeiertag nicht zu halten. Wobei Koch anmerkt: Die Ausfälle sähen zwar nach viel aus, grob geschätzt könnten aber 93 Prozent der Fahrten wie geplant durchgeführt werden. Und das sei auch gut so, weil nach der zweijährigen Corona-Zwangspause für den Schwörmontag ein deutlich höherer Andrang auf den ÖPNV zu erwarten sei.

Linie 2 am stärksten betroffen

Am stärksten von den Streichungen betroffen ist die Straßenbahnlinie 2: Allein auf dieser Strecke zwischen dem Kuhberg und dem Science Park II können 70 Verbindungen nicht bedient werden. Das geht um 6.01 Uhr los und zieht sich durch bis um 1.07 Uhr. Somit ist der geplante Schwörmontags-Takt von 10 Minuten ab 10 Uhr nicht zu halten.
Vergleichsweise gering sind die Einschnitte auf der Straßenbahnlinie 1: Hier fallen elf Fahrten aus, und das ausschließlich am Vormittag. Das Versprechen, dass ab 14.30 Uhr alle 6 bis 7 Minuten eine Tram kommt und ab 21 Uhr alle 10 Minuten, kann also eingehalten werden.
Bei den Bussen gibt es Ausfälle auf den Linien 5, 7, 11 und 15. Beim 5er ist nur der Pendelverkehr betroffen, weil wegen Straßen- und Brückensperrungen keine Verbindung zwischen den beiden Städten gefahren werden kann. Ab dem Ehinger Tor fallen ab 14.23 Uhr bis 17.43 Uhr zahlreiche Fahrten aus, die Gegenrichtung ab Donaustadion ist von 14.08 Uhr bis 17.48 Uhr betroffen. Somit bleibt es bei der Schwörmontags-Erweiterung, dass der 5er auch nach 19 Uhr alle 10 Minuten fährt und in Richtung Ludwigsfeld alle 20 Minuten.
Bei der Linie 7 entfallen ab dem Willy-Brandt-Platz die Fahrten 10.34, 12.14, 20.34, 22.14 und 23.54 Uhr sowie ab Jungingen die Fahrten 9.43, 11.23, 19.43, 21.23, 23.03 und 0.43 Uhr. Somit kann die Absicht, auch nach 19 Uhr alle 20 Minuten eine Verbindung anzubieten, nicht gehalten werden.
Wann fährt der letzte Bus, Zug oder die letzte Bahn am Schwörmontag und den Tagen in der Schwörwoche? Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) haben eine Übersicht dazu erstellt - und kämpfen mit zahlreichen Ausfällen auch am großen Stadtfeiertag.
Wann fährt der letzte Bus, Zug oder die letzte Bahn am Schwörmontag und den Tagen in der Schwörwoche? Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) haben eine Übersicht dazu erstellt - und kämpfen mit zahlreichen Ausfällen auch am großen Stadtfeiertag.
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Auf Linie 11 entfallen 19 Fahrten

Auf der Linie 11 zwischen dem Busbahnhof Ost und Einsingen entfallen vergleichsweise viele, nämlich 19 Fahrten, so dass auf dieser Verbindung kaum noch ein Bus verkehren dürfte. Bei der Linie 15 sind die Fahrten um 7.33, 8.44 und 9.44 Uhr ab Willy-Brandt-Platz betroffen. Zudem entfällt auf Linie E die Fahrt um 7.08 Uhr ab Gleißelstetten.
Unverändert gilt für Schwörmontag: Der 8er verkehrt auch nach 20 Uhr alle 20 Minuten zwischen Kuhberg und Grimmelfingen. Und der 9er sogar ab 19 Uhr alle 20 Minuten.
Koch betont: Die Streichliste ist nur vorläufig. Sollten sich Fahrer zum Dienst zurückmelden, egal ob den SWU oder bei Subunternehmen, so werde der Fahrplan wieder erweitert.

Was die SWU empfehlen

Die Stadtwerke raten allen Fahrgästen, sich rechtzeitig über die gewünschte Verbindung zu informieren. Etwa über die digitalen Fahrgastinformationen, in den sozialen Medien und auf www.echtzeit.swu.de.

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