Um die Gaspreise in den Griff zu bekommen will die Bundesregierung aushelfen. Im September 2022 kostete Erdgas 95 Prozent mehr, als im September 2021. Verschiedenen Analysen zufolge wird das Heizen mit Gas in diesem Jahr doppelt so teuer wie im Vorjahr. Auch beim Strom hat man sich mittlerweile auf eine Preisbremse geeinigt, da auch hier die Kosten zum Teil untragbar geworden sind.
Doch das heißt lange nicht, dass Ölheizungen oder andere Heizsysteme nicht auch ihren Preis haben. Das Statistische Bundesamt stellte sogar fest, dass im September 2022 die Preise für Heizöl um 108,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind – noch mehr also wie Gas. Für viele stellt sich daher die berechtigte Frage: Werden die Preise für Heizöl auch abgefedert?

Ölpreisbremse: Wird es ein Pendant zur Gaspreisbremse geben?

Zunächst muss man die schlechte Nachricht überbringen: Aktuell ist keine Ölpreisbremse vorgesehen. Die Bundesregierung ist noch an der Ausarbeitung der Gaspreisbremse, die schnell kommen muss, damit vor allem Stadtwerke und Industrie nicht in finanzielle Not geraten. Alle Infos zum Stand der Gaspreisbremse und den aktuellen Plänen gibt es hier.
Das heißt aber nicht, dass es nicht irgendwann auch eine Ölpreisbremse oder ähnliches geben wird. Tatsächlich hat die Gaskommission, die beauftragt wurde, die Preisbremsen zu erarbeiten, vorgeschlagen einen Fonds einzurichten, der Nutzer aller Energieträger zugute kommt. Zur Unterstützung von Härtefällen in der Energiekrise soll nach Empfehlung der Expertenkommission für Gas und Wärme ein Soforthilfefonds eingerichtet werden. Den Fonds solle es vom 1. Januar 2023 bis zum 30. April 2024 geben. Vor allem soll sich die Maßnahme den Angaben zufolge an Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen richten, die durch die hohen Preise überfordert werden. Grundlage dafür sollen das Einkommen und die Höhe der Energiekosten sein. Auch Vermieter, die für ihre Mieter bei extremen Preissteigerungen für Gas und Fernwärme in Vorleistung gingen, könnten eine zinslose „Liquiditätshilfe“ bekommen.
Dazu gibt es aber noch keinen Beschluss. Es wird aber immer wahrscheinlicher, dass auch Nutzer von Heizöl zumindest in bestimmten Fällen geholfen werden wird.

Immer mehr Forderungen nach Preisbremse für Heizöl

Langsam aber sicher mehren sich auch die Stimmen nach einer Entlastung für andere Energieträger. So forderte Linksfraktionschef Dietmar Bartsch eine schnelle Lösung auch für Heizölpreise. "Die Bundesregierung muss ein wirksames viertes Entlastungspaket vorlegen, mit dem auch die Preise für Heizöl, Sprit und Lebensmittel sinken,“ so Bartsch. Aus der CSU in Bayern hört man die Forderung, vor allem Spritpreise mit staatlichen Mitteln zu senken. Auch die beiden Verbände Wirtschaftsverband Fuels und Energie und der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) fordern eine Entlastung auch für Heizöl und Pellets. "Sollten diese Pläne (für eine Gaspreisbremse, Anm. d. Red.) umgesetzt werden, würden für Haushalte, die sich durch Heizöl oder Holzpellets mit Wärme versorgen, gegenüber der subventionierten Erdgas- oder Fernwärmeheizung jährlich Mehrkosten in Höhe von mehreren hundert Euro anfallen", unterstreicht Hauptgeschäftsführer Adrian Willig. "So begrüßenswert die Entlastung der Menschen auch ist, sie darf nicht zu solchen Ungleichbehandlungen führen."

MPK: Weitere Beschlüsse zu den Entlastungen

Neben der Gaspreispremse werden bei dem Treffen am 2. November zwischen Bund und Ländern weitere Entlastungen besprochen. Besonders wichtig sind dabei das 49-Euro-Ticket und die Strompreisbremse, die noch Anfang kommenden Jahres in Kraft treten sollen. Hier geht‘s zum Artikel über alle Beratungen bei der MPK heute

Energiesparen leicht gemacht - Wichtige Tipps oder Fragen zum Thema

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