Nachdem das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag 1218 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet hatte, gibt es am Mittwoch offenbar erneut einen leichten Anstieg zu verzeichnen. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland demnach 1256 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies gab das RKI am Mittwochmorgen auf seiner Homepage bekannt (Datenstand Mittwoch, 2. September, 0 Uhr).
Aus den Daten des RKI-Lageberichts vom Dienstagabend war zudem hervorgegangen, dass sich von den vom 24. bis 30. August erfassten Infizierten, bei denen eine Angabe zum Infektionsland vorliegt, 37 Prozent wahrscheinlich im Ausland ansteckten.

Corona-Zahlen in Deutschland: So viele Infizierte, Tote und Genesene gibt es

Das RKI hat in seinem Bericht vom Mittwochmorgen die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Mittwoch mit 244.855 angegeben - ein Plus von 1256 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 246.015 Infizierte.
  • So viele Corona-Tote gibt es in Deutschland: Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9313. Seit dem Vortag wurden elf Todesfälle mehr gemeldet. Die JHU zählte 9307 Tote.
  • So viele Genesene gibt es: Bis Mittwochmorgen hatten etwa 219 100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

RKI-Zahlen: So ist die Entwicklung in der vergangenen Woche

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstagabend bei 0,84 (Vortag: 0,94). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,89 (Vortag: 0,88). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

RKI-Dashboard: Aktuelle Zahlen der Bundesländer und Landkreise

Das Robert-Koch-Institut weist jeden Tag um 0 Uhr die gemeldeten Zahlen der Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg sowie der darunter liegenden Landkreise in einem Dashboard aus.
In seinem Dashboard weist das RKI aktuelle Corona-Zahlen für Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg so wie deren darunter liegenden Kreise aus.
In seinem Dashboard weist das RKI aktuelle Corona-Zahlen für Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg so wie deren darunter liegenden Kreise aus.
© Foto: Screenshot; Quelle: Robert-Koch-Institut

Corona in Deutschland: Einzelne Bundesländer verschärfen Regeln

Angesichts gestiegener Corona-Zahlen greifen mehrere Bundesländer wieder zu strengeren Maßnahmen - etwa bei Partys. In Brandenburg gilt künftig eine Obergrenze von 75 Personen für private Feiern in der Wohnung oder im Garten. Bisher lag die Grenze bei 1000 Besuchern. Auch in Berlin müssen sich Veranstalter privater Partys bald mehr Gedanken machen: Ab einer Größe von 50 Teilnehmern muss künftig ein Hygienekonzept vorgelegt werden.
Außerdem hat sich der Berliner Senat am Dienstag auf eine Maskenpflicht für Demonstrationen mit mehr als 100 Teilnehmern verständigt. In der Hauptstadt hatte es in der jüngsten Vergangenheit mehrere Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen gegeben, bei denen Abstands- und Hygieneregeln verletzt worden sind. Eine Pflicht zum Bedecken von Mund und Nase bestand jedoch bislang nicht.

Corona in Deutschland: Suche nach einheitlichen Regeln wegen steigender Zahlen

Auch in anderen Bundesländern wurde die Maskenpflicht am Dienstag zum Thema: Im Saarland wurden Bußgelder für Maskenverweigerer eingeführt - ihnen drohen künftig bis zu 100 Euro Strafe. In Nordrhein-Westfalen müssen die Wahllokale bei der Kommunalwahl am 13. September verpflichtend mit Mund-Nase-Bedeckung betreten werden. Und in Bayern spielt die Staatsregierung mit dem Gedanken, die am Montag beschlossene Maskenpflicht im Unterricht für Schüler an weiterführenden Schulen auch auf Grundschüler auszuweiten.
Eigentlich hatten sich Bund und Länder vergangene Woche darauf geeinigt, die kostenlosen Corona-Tests für Einreisende aus Nicht-Risikogebieten zum Ende der Sommerferien mit dem 15. September zu beenden. Bayern will aber an seinem Angebot für kostenlose Tests an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen festhalten. Derzeit könnten die Labore die Tests „noch ganz gut erfüllen“, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag.
Nach den steigenden Infektionszahlen seit Ende Juli könnte sich das Infektionsgeschehen nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) etwas normalisieren. Am Dienstag meldete das RKI 1218 neue Fälle binnen eines Tages, am Mittwoch 1256. Am Samstag waren es noch 1479 neue registrierte Fälle. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen.
Corona-Tests sind in Deutschland aktuell stark nachgefragt. Im September noch könnte ein neuer Schnelltest auf den Markt kommen. (Symbolbild)
Corona-Tests sind in Deutschland aktuell stark nachgefragt. Im September noch könnte ein neuer Schnelltest auf den Markt kommen. (Symbolbild)
© Foto: DPA

Corona-Schnelltest noch in diesem Monat?

Einer der Gründe für die steigenden Zahlen der Neuinfektionen ist auch, dass schlicht mehr getestet wird. Tests sind daher aktuell stark nachgefragt. Mitten hinein in diese Phase fällt nun die Meldung, dass der schweizerische Pharmakonzern Roche noch im laufenden Monat einen Corona-Antigen-Schnelltest auf den Markt bringen. Bei diesem stehe das Testergebnis in der Regel innerhalb von 15 Minuten fest, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit.
Der Test soll laut den Angaben Ende September zunächst in Europa (Länder mit CE-Kennzeichnung) lanciert werden. Es sei aber geplant, auch in den USA bei der zuständigen Behörde FDA eine schnelle Zulassung (Emergency Use Authorisation) zu beantragen.
Der Test kann der Mitteilung zufolge ohne Laborinfrastruktur mit einem Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt werden und habe eine hohe Zuverlässigkeit. Bei der Markteinführung sollen laut Roche monatlich 40 Millionen Schnelltests zur Verfügung stehen. Diese Kapazität werde sich bis Ende dieses Jahres mehr als verdoppeln.