Die Corona-Zahlen steigen auch in Bayern derzeit rasant an, mehrere Regionen lagen am Donnerstag bereits über der Inzidenz-Marke 600. Nach der aktuellen Corona-Verordnung, die das Kabinett am Dienstag verlängerte, müsste in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 1000 das öffentliche Leben drastisch heruntergefahren werden. Doch am Donnerstag, 13.01.2022, kündigte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ein Aussetzen der Hotspot-Regelung an. Was ist geplant?

Hotspot-Regelung in Bayern vorerst ausgesetzt

In Bayern müssen Landkreise und kreisfreie Städte, die in den kommenden Tagen eine Inzidenz von 1000 übersteigen, das öffentliche Leben nicht mehr automatisch herunterfahren: Die Hotspot-Regelung wird bis zur geplanten Überarbeitung im Kabinett ausgesetzt. Das kündigte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Donnerstag, 13.01.2022, an.
„Ich denke, es ist richtig und angemessen, die momentan in Bayern geltenden Hotspot-Regelungen, die an eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1000 gebunden sind, an Omikron anzupassen“, sagte Holetschek der Deutschen Presse-Agentur in München. Jeder Tag bringe zusätzliches Wissen und zähle für eine möglichst sachgerechte Anpassung der Hotspot-Regelung. „Solange wird die bestehende Hotspot-Regelung nicht angewendet“, erklärte der Minister. „Ansonsten käme es wohl bereits in wenigen Tagen in Bayern wieder zu regionalen Lockdowns.“

Das sind die Corona-Regeln für Hotspots in Bayern

Die Hotspot-Regeln in Bayern sieht folgendes vor: Unter anderem müssten Gastronomie, Beherbergungsbetriebe, Sport- und Kulturstätten schließen. Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) hatte bereits eine Erhöhung des Schwellenwerts angedeutet - darüber und über weitere Details will das Kabinett kommende Woche beraten.

Kommt doch die 2G+ Regel für die Gastronomie in Bayern?

In Bayern ist ebenfalls im Gespräch, ab einem bestimmten Wert - eventuell 1000 - die 2G-plus-Regel doch auch in der Gastronomie anzuwenden. Man werde sicher auch noch einmal einen kritischen Blick auf die Regelungen zu 2G und 2G+ werfen und wo diese angemessen und notwendig sind, auch in Bezug auf unterschiedliche Lebensbereiche von der Gastronomie bis zur Beherbergung“, erklärte der Gesundheitsminister.
Holetschek könne sich vorstellen, dass man den aktuellen Grenzwert für einen regionalen Hotspot von 1000 anheben wird. Dabei sollte die aktuelle Infektionsdynamik einbezogen werden. „Das würde der veränderten Bedrohungslage durch Omikron gerecht werden, die anders ist als bei Delta.“

Wo lag die Inzidenz in Bayern bisher über 1000?

Inzidenzwerte über 1000 waren in Bayern bisher relativ selten. Nur in 15 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte wurde die Marke nach den Daten des Robert Koch-Instituts schon einmal gerissen. Zum ersten Mal war dies am 10. November 2021 in Rottal-Inn geschehen. Zuletzt lagen am 8. Dezember noch die Landkreise Freyung-Grafenau und Weilheim-Schongau über dieser Schwelle, seither wurde sie nicht mehr erreicht. Werte über 1500 gab es bisher nur in zwei Landkreisen: Rottal-Inn lag am 21. November über dieser Schwelle, Freyung-Grafenau vom 20. bis 24. November 2021. Dort wurde am 23. November auch mit 1614,4 die bisher höchste je in Bayern gemessene Sieben-Tage-Inzidenz erreicht.