• Am Freitag, den 07.01.2022, wird der nächste Corona-Gipfel stattfinden
  • Bundeskanzler Olaf Scholz wird dort mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach und den Länderchefs neue Corona-Regeln beschließen
  • Doch zuvor gibt der Corona-Experterat der Bundesregierung seine Empfehlung ab
  • Am Dienstag (04.01.) tagte die Expertenrunde bereits - wird sich aber erneut beraten, bevor es eine Empfehlung mit möglichen Maßnahmen gibt
  • Wie ist die aktuelle Lage? Was hat der Expertenrat bisher beschlossen?

Empfehlung für neue Corona-Regeln? Expertenrat tagt vor nächster MPK erneut

Um eine Empfehlung abzugeben, welche neuen Corona-Regeln erlassen werden sollten oder wie der weitere Kurs im Kampf gegen die Omikron-Variante aussehen sollte, tagt der Corona-Expertenrat der Bundesregierung. Zunächst war nur ein Termin angesetzt. Doch nach der Videokonferenz am Dienstag (04.01.) hatte die Expertenrunde ncoh keine Empfehlung ausgesprochen – und tagt erneut am Mittwoch oder Donnerstag vor dem Bund-Länder-Treffen am 7. Januar.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten wollen dann am Freitag erstmals nach dem Jahreswechsel über den weiteren Kurs beraten. Im Fokus steht vor allem die schnelle Omikron-Ausbreitung. Die Corona-Zahlen steigen aktuell weiter an. Die Zahl der übermittelten sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle hat sich laut Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb einer Woche mehr als verdreifacht. Mittlerwweile 35.529 würden der neuen Variante zugeordnet, hieß es auf einer RKI-Übersicht am Dienstag. Vor einer Woche waren es 10.443. Die Zahl bezieht sich auf Fälle seit November.

Worüber beraten die Mitglieder des Corona-Expertenrats der Bundesregierung?

Die Politiker und Experten diskutieren darüber, wie die Omikron-Welle gebremst werden kann. Einige fordern, die Quarantäne-Zeiten schnell zu verkürzen, um Personal-Engpässe zu verhindern. Patientenschützer sind der Meinung, dass das nur mit engmaschigen PCR-Tests möglich wäre.

Expertenrat-Mitglied für mehr bundeseinheitliche Corona-Regeln

Ein Mitglied des Corona-Expertenrats hat sich für mehr bundeseinheitliche Corona-Regeln ausgesprochen. Grund dafür  sind sind nach Angaben des Kommunal-Vertreters, Stefan Sternberg, die wachsende Zahl von Infektionen mit der Omikron-Variante. Als Beispiel nannte er Zugangsbeschränkungen für Gaststätten.
„Wir sehen es bei uns im Kreis, dass wir einen regelrechten Gastronomierun haben auf andere Bundesländer, in denen man - anders als bei uns in Mecklenburg-Vorpommern - keinen zusätzlichen negativen Corona-Test braucht“, erklärte der SPD-Politiker, der Landrat im Kreis Ludwigslust-Parchim ist. „Ich denke, dass das auch Thema bei der Konferenz der Ministerpräsidenten am Freitag sein wird“, sagte Sternberg am Dienstag nach einer Sitzung des Expertenrats. Bei den Beratungen in dem Gremium sei es auch um mögliche Änderungen bei den Quarantänezeiten gegangen. Details nannte Sternberg nicht.

Wann sind strengere Corona-Regeln in ganz Deutschland nötig?

Wichtig sei, dass belastbare Daten zur Verbreitung der neuen Virusvariante vorliegen. „Welche Wirkungen die Kontaktbeschränkungen über Weihnachten hatten, werden wir erst nach dem Wochenende sehen“, sagte Sternberg. Eine erste Bestandsaufnahme habe aber gezeigt, dass Deutschland bei der Ausbreitung der Omikron-Variante um zwei Wochen hinter den meisten anderen Ländern liege. Doch müsse man abwarten, bis wieder mehr Testergebnisse vorliegen und ein genaueres Bild der Infektionslage liefern. „Wir werden im Laufe der nächsten Woche sehen, wohin der Zug fährt und ob es nicht doch wieder notwendig wird, mit weiteren Maßnahmen reinzugehen, oder ob eine Vereinheitlichung ausreicht.“

Unterschiedliche Corona-Regeln in Nachbrarbundesländern Brandenburg und Schleswig-Holstein

Mecklenburg-Vorpommern hatte als eines der ersten Bundesländer für Gaststättenbesuche die 2G-plus-Regelung eingeführt. Danach dürfen nur Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem Negativtest Restaurants besuchen. In Schleswig-Holstein und Brandenburg etwa werden zusätzliche Tests nicht verlangt.

Diskussion um Impfstatus: Wann gilt man als vollständig geimpft?

In Deutschland gilt man bisher ab zwei Wochen (14 Tage) nach der zweiten Impfdosis mit Biontech/Pfizer oder Moderna als „vollständig geimpft“. Bei Johnson und Johnson erhält man diesen Impfstatus schon eine Woche nachdem man einmal geimpft wurde. Doch Bundesgesundheitminister Lauterbach sagt mittlerweile, die Impfung sei nur abgeschlossen, wenn man dreimal geimpft wurde. Wird es also beim nächsten Bund-Länder-Treffen eine neue Einstufung des Impfstatus geben?

Neue Corona-Regeln: Bayerns Gesundheitsminister hofft auf konkrete Empfehlung

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek erhofft sich vom Expertenrat der Bundesregierung konkrete Aussagen zu den Corona-Maßnahmen. Die Wissenschaft sei da jetzt gefordert „die sollte uns da Ratschläge geben und dann sollten wir Entscheidungen treffen“, sagte Holetschek dem Fernsehsender Welt.

Lauterbach erwartet schnelle Entscheidung bei neuen Quarantäne-Regeln

Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit einer schnellen Entscheidung über eine Verkürzung der Quarantänefristen. Im Gespräch sind kürzere Zeiten vor allem für Beschäftigte wichtiger Versorgungsbereiche, um zu viele gleichzeitige Personalausfälle zu vermeiden. Ein Expertenrat der Bundesregierung berät darüber. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte, es müsse von vornherein klar sein, dass jede Gefährdung Dritter - erst recht von Patientinnen und Patienten beispielsweise in einem Krankenhaus - ausgeschlossen sei.

Verkürzung der Quarantäne für symptomfreie Corona-Infizierte im Gespräch

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Daniel Keller verlangte eine Absicherung dafür, dass die Gesundheits- und Energieversorgung im Fall eines schlimmeren Omikron-Ausbruchs gesichert sind. Wenn der Expertenrat das unterstütze, könne sich die SPD-Fraktion eine Verkürzung der Quarantänezeiten für symptomfreie Infizierte vorstellen.