Die Omikron-Variante des Corona-Virus verbreitet sich in Deutschland immer schneller. Experten zufolge wird sie bald die in Deutschland vorherrschende Variante und für hohe Corona-Zahlen sorgen. Auch die strengeren Corona-Regeln über die Weihnachsfeiertage und Silvester konnten die Fallzahlen nicht ausreichend senken.
In diesem Artikel sind Informationen zu Omikron zusammengefasst:
- Wie ansteckend ist die Omikron-Variante?
- Wirken die Schnelltests bei Omikron?
- Welche Symptome treten bei der Infektion auf?
- Wie lange muss man in Quarantäne?
- Wie lange ist die Inkubationszeit?
- Wirken die Impfstoffe und der Booster?
- Wie verläuft die Infektion bei Kindern?
- Wie hoch sind die aktuellen Fallzahlen in Deutschland?
Corona: Wie ansteckend ist Omikron?
Die Omikron-Variante gilt als ansteckender als die bislang in Deutschland vorherrschende Delta-Variante. Auch wird der Mutation die Fähigkeit zugeschrieben, den durch die Impfung aufgebauten Schutz - zumindest teilweise - zu umgehen. Wie ansteckend Omikron tatsächlich eingeschätzt wird, zeigen aktuelle Hochrechnungen. Omikron verbreite sich drei- bis viermal schneller als die Delta-Variante. "Die Hochrechnungen gehen bei der Omikron-Variante von schlimmstenfalls 700.000 neuen Infektionen pro Tag aus", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Sepp Müller (CDU) der "Welt".
Nach bisherigem Wissensstand sei Omikron zwar ansteckender, aber nicht gefährlicher. Das RKI stuft das Ansteckungsrisiko für zweifach Geimpfte und Genesene als "hoch" ein. Mit Booster ist die Wirkung der Impfung deutlich erhöht. Nach Angaben des RKI ist das Risiko für Geboosterte aktuell "moderat".
Wie gut erkennen Schnelltests Omikron?
International wird die Sorge geäußert, dass die gängigen Schnelltests die neue Omikron-Variante möglicherweise weniger gut erkennen. Die meisten der in Deutschland angebotenen Corona-Schnelltests sind nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) jedoch auch zum Nachweis der Omikron-Variante geeignet. Die große Mehrheit der Tests schlage auf ein Protein des Virus an, das von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei. Für eine „endgültige, qualitative und quantitative Aussage“ seien allerdings weitere Untersuchungen erforderlich.
Welche Symptome treten bei einer Omikron-Infektion auf?
Omikron wird aktuell ein milderer Krankeitsverlauf zugeschrieben. Es gebe mehr und mehr Daten, die darauf hindeuten, dass „die Krankheitsschwere vielleicht abgemildert ist oder in einigen Fällen sogar sehr wahrscheinlich abgemildert ist“, sagte der Virologe Christian Drosten im Deutschlandfunk. Das sind die Symptome bei Omikron:
- Schnupfen
- Husten
- Halsschmerzen
- Müdigkeit
- Schweißausbrüche in der Nacht
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Fieber
Weitere Covid-19-Symptome sind laut RKI:
- Atemnot
- Appetitlosigkeit
- Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns
- Gewichtsverlust
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Durchfall
- Bindehautentzündung
- Hautausschlag
- Lungenentzündung
- Lymphknotenschwellung
- Apathie
Wie lange muss man bei einem Omikron-Verdacht in Quarantäne?
2G-plus im Restaurant, kürzere Quarantänezeit: Welche aktuellen Regeln wurden beim Corona-Gipfel am 07.01. beschlossen? Das sind die Maßnahmen:
Wie lange ist die Inkubationszeit bei Omikron?
Als Inkubationszeit wird die Dauer von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung bezeichnet. Diese beträgt beim Coronavirus SARS-CoV-2 ungefähr vier bis sechs Tage, je nach Virusvariante. Verschiedene Studien zeigten, dass bei 95 Prozent der Infizierten, die Krankheitszeichen entwickelten, diese spätestens nach etwa 12 Tagen aufgetreten waren. Zur exakten Inkubationszeit bei Omikron gibt es keine genauen Daten.
Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca: Welche Impfstoffe schützen am besten gegen Omikron?
Gute Ergebnise mit dem Impfstoff hat das US-Pharmaunternehmen Moderna in ersten Labortests mit Booster-Impfungen verzeichnet. Nach Angaben des Unternehmens kann eine halbe Dosis bei der Auffrischungsimpfung die Zahl der Omikron bekämpfenden Antikörper um das 37-fache erhöhen. Die Angaben sind aber noch nicht wissenschaftlich überprüft worden. Tests der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA ergaben aber eine ähnliche Steigerung der Antikörper.
Bei dem Impfstoff von Biontech/Pfizer bieten zwei Dosen keinen ausreichenden Schutz, das ergab eine Bevölkerungsstudie in Großbritannien. Demnach sinkt bei einer Infektion mit Omikron die Wirksamkeit auf 34 Prozent. Menschen, die mit zwei Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca hatten keinen Schutz mehr vor symptomatischer Infektion. Zwei Wochen nach einer Booster-Impfung stieg die Effektivität bei Moderna und Biontech / Pfizer auf über 70 Prozent.
Warum schwindet der Booster-Schutz?
In der Diskussion um die weitere Impfstrategie scheint klar: Auch nach der Auffrischungs-Impfung wird der Schutz vor Infektionen mit der Zeit wieder nachlassen. „Die vielen Antikörper, die man nach dem Booster hat, gehen mit der Zeit wieder verloren. Das hat den Hintergrund, dass das Immunsystem auf die Impfung reagiert wie auf eine Infektion und erst einmal viele Antikörper produziert“, erklärt Watzl. Irgendwann würden diese aber nicht mehr gebraucht, so dass die Zahl sich deutlich reduziere. Damit steige dann auch wieder das Risiko, sich zu infizieren.
Omikron: Wird der Booster-Booster nötig?
Immunologe Watzl zufolge braucht es derzeit noch engmaschigen Impfschutz, weil es das wichtigste Ziel sei, die Virusverbreitung einzudämmen. Schließlich seien noch nicht alle ausreichend vor schweren Verläufen geschützt, „weil wir noch diese Impflücke haben“. Mit Blick in die Zukunft sei aber der Schutz vor schweren Verläufen das primäre Ziel – und der lasse viel langsamer nach. Bei Menschen aus Risikogruppen könnten dann zwar regelmäßige Booster sinnvoll bleiben. Bei jüngeren und gesunden Menschen sei künftig aber vorstellbar, dass keine regelmäßige Auffrischungsimpfung mehr nötig sei, solange sich das Virus nicht gravierend verändere.
Wie ist der Verlauf bei Omikron?
Die WHO erklärte, das Risiko durch Omikron sei weltweit weiterhin "sehr hoch". Omikron habe gegenüber der Delta-Variante einen Wachstumsvorteil mit einer Verdopplungsrate von zwei bis drei Tagen.
In vielen Ländern sei daher bereits ein "schneller Anstieg der Inzidenz" zu beobachten. Dieser Anstieg sei "wahrscheinlich" auf eine Kombination aus dem allmählich abnehmenden Schutz durch Impfung oder Genesung sowie der höheren Übertragbarkeit zurückzuführen.
Die WHO erwartet, dass Omikron in Europa zu einer "großen Zahl von Klinikeinweisungen" führen könnte. Dies liege an der zu erwartenden Masse an Infektionen, sagte Catherine Smallwood von der WHO-Europadirektion. Die WHO sieht zwar Hinweise darauf, dass eine Infektion mit Omikron grundsätzlich seltener zu Krankenhausaufenthalten führt - solche Auswertungen müssten aber noch "mit Vorsicht" betrachtet werden, betonte Smallwood. Laut der WHO-Erklärung fehlen nach wie vor Daten zu Krankheitsverlauf und Ansteckungsrisiko.
Wie verläuft Omikron bei Kindern?
Genaue Daten zum Verlauf von Omikron bei Kindern gibt es noch nicht. Erste Berichte über schwere Verläufe bei kleinen Kindern sind deutschen Fachleuten zufolge noch als vorläufig zu betrachten. Der Virologe Christian Drosten sagte dazu, er erwarte nicht, dass Omikron harmlos sei für Menschen, deren Immunsystem weder durch Impfung noch durch Infektion auf Sars-CoV-2 vorbereitet ist.
Wieviele Omikron-Fälle gibt es in Deutschland?
Die Zahl der übermittelten sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland hat sich laut Robert Koch-Institut (RKI) binnen einer Woche mehr als verdreifacht. Nunmehr 35.529 würden der neuen Variante zugeordnet, hieß es auf einer RKI-Übersicht am 04. Januar 2022. Vor einer Woche waren es 10.443. Die Zahl bezieht sich auf Fälle seit November 2021.
Regierung: Omikron in wenigen Tagen in Deutschland dominierend
Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte nach Einschätzung der Bundesregierung in wenigen Tagen zur dominierenden Variante in Deutschland werden. „Zurzeit gehen wir von einem Omikron-Anteil von 25 Prozent deutschlandweit aus“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. In einigen Bundesländern insbesondere im Norden Deutschlands sei Omikron bereits dominierend. „Insofern müssen wir eigentlich davon ausgehen, dass in kurzer Zeit, in wenigen Tagen Omikron eigentlich auch bundesweit die dominierende Variante sein wird.“
In diesen Bundesländern dominiert die Omikron-Variante
Omikron ist zur dominierenden Variante des Coronavirus in Baden-Württemberg geworden. Omikron ist bereits in mehreren Bundesländern wie Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg die vorherrschende Variante des Coronavirus.
4. Impfung: Wann kommt in Deutschland der zweite Booster?
Die Omikron-Variante breitet sich rasant aus. Israel reagierte als erstes Land darauf und verabreicht über 60-Jährigen sowie medizinischem Personal die vierte Impfdosis. Alle Informationen zur 4. Impfung in Deutschland.