• Wie hoch sind die aktuellen Corona-Zahlen und die Zahl der Neuinfektionen am Freitag, den 20.11.2020, in Deutschland?

Aktuelle Corona-Zahlen laut RKI-Dashboard heute: Zahl der Neuinfektionen, Toten und Inzidenz am 20.11.2020 in Deutschland

Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt in seinem Dashboard täglich die aktuellen Zahlen der Corona-Pandemie bekannt: Wie hat sich der Wert der Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag verändert? Wie hoch sind die Fallzahlen insgesamt? Wie viele Tote und Genesene sind dazu gekommen? Wie hat sich der Wert der 7-Tage-Inzidenz entwickelt? Ein detaillierter Überblick über die wichtigsten Kennzahlen des Coronavirus in Deutschland am Freitag, 20.11.2020:
  • Neuinfektionen: Nach Angaben des RKI meldeten die Gesundheitsämter 23.648 Neuinfektionen. Das ist ein neuer Rekordwert in Deutschland. Zum Vergleich: Am Vortag lagen sie bei 22.609. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle am Freitag um gut 1000. Der bisherige Höchstwert war am vergangenen Freitag mit 23.542 Neuinfektionen vermeldet worden. Laut den Daten von „Zeit Online“ registrierten die Ämter sogar 23.894 neue Fälle. Das wären 218 mehr als vor einer Woche. Die Zahlen von „Zeit Online“ basieren auf den direkten Angaben aus den Landkreisen. Sie sollen, ist auf der Zeit-Homepage aufgeführt, weniger als die Statistiken des Robert Koch-Instituts von verzögerten Meldeketten betroffen sein und können deshalb abweichen.
  • Infizierte: Seit Pandemie-Beginn haben sich deutschlandweit laut RKI mindestens 879.564 Personen mit dem Coronavirus infiziert.
  • Todesfälle: Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion liegt bei 13.630. Das sind 260 Tote mehr als am Vortag. Zeit Online berichtet sogar von 277 Toten binnen 24 Stunden. Das wären 68 mehr als am vergangenen Freitag.
  • Genesene: Die Zahl der Genesenen beläuft sich laut RKI auf etwa 579.100.

RKI-Zahlen für Deutschland: So hoch liegt der R-Wert aktuell laut Dashboard

Sieben-Tage-R-Wert: Das RKI gibt in seinem aktuellen Lagebericht ein so genanntes Sieben-Tage-R an. Dieser Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,99 (Vortag: 0,95). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Das RKI meldet am Freitagmorgen mit mehr als 23.600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen neuen Höchststand.
Das RKI meldet am Freitagmorgen mit mehr als 23.600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen neuen Höchststand.
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Detaillierte Informationen zu den Corona-Entwicklungen einzelner Bundesländer, Landkreise und Säte bietet das RKI-Dashboard. Welche Regionen in Bayern und Baden-Württemberg besonders hohe Fallzahlen verzeichnen, lest ihr hier.
Die meisten Neuinfektionen traten den Daten von Zeit Online zufolge in Nordrhein-Westfalen auf: Dort wurden innerhalb eines Tages knapp mehr als 6000 neue Corona-Fälle gemeldet, ein Höchstwert. Auch Baden-Württemberg verzeichnete demnach mit 3366 neuen Fällen binnen 24 Stunden ein Hoch, Bayern registrierte 4357 Neuinfektionen. Auch Hessen soll mit 2429 Neuinfektionen auf einem hohen Niveau liegen und erstmals die Marke von 70.000 Infizierten seit Pandemiebeginn überschritten haben.
Deutschland kommt im Vergleich zu anderen Ländern bislang relativ gut durch die Corona-Pandemie. Die in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ansässige Johns-Hopkins-University etwa meldet für Frankreich inzwischen mehr als 2,3 Millionen Corona-Fälle bei fast 67 Millionen Einwohnern. Global lassen sich die Zahlen jedoch nur eingeschränkt vergleichen — denn nur dort, wo ausreichend getestet wird, liefern die Infektionszahlen ein realistisches Bild des Infektionsgeschehens ab.

Wichtige Kennziffern der Corona-Pandemie in Deutschland

Seit Beginn der Pandemie werden jeden Tag Zahlen veröffentlicht, die den Verlauf nachzeichnen sollen. Hier die Erklärung, welche Zahlen was bedeuten.

Reproduktionszahl (R-Wert)

Die Reproduktionszahl - oder kurz R-Wert - beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung ansteckt. Liegt die Zahl über eins, breitet sich eine Krankheit immer weiter in der Bevölkerung aus. Je weiter sie sich von der eins entfernt, desto schneller und bedrohlicher verläuft der Trend. Dabei handelt es sich aber immer nur um eine pauschale bundesweite Lageeinschätzung.
Es gibt außerdem gewisse Ungenauigkeiten durch Meldeverzüge und andere Faktoren. In Deutschland schwankt der Wert nach Schätzungen des RKI derzeit um eins. Nach Angaben der Experten dort gilt das schon als Erfolg und weist darauf hin, dass Gegenmaßnahmen zur Kontaktreduzierung wirken. Diese verringern die Chance, dass ein Infizierter weiterer Menschen ansteckt und drücken so den R-Wert. Sonst könnte dieser durchaus bei drei oder vier liegen.

Neuinfektionen

Der R-Wert allein sagt nicht unbedingt etwas aus über die Dramatik der gesamten Entwicklung. Sie ergibt sich erst aus der Kombination mit der Zahl der täglichen oder wöchentlichen Neuinfektionen. Der Grund ist einfach: Bei gleichem R-Wert macht es einen gewaltigen Unterschied, ob täglich 50.000 Ansteckungen hinzukommen oder einige hundert. Die Ausbreitungsdynamik ist theoretisch gleich, belastet die Kapazitäten der Gesundheitssysteme im Fall der höheren Zahlen allein durch die schiere Masse aber mit wesentlich größerer Wucht.
In Deutschland bewegt sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen inzwischen zwischen 12.000 und 23.000 Fällen. Das ist ein extremer Anstieg in relativ kurzer Zeit. Noch Anfang Oktober lag die Zahl der täglich neu gemeldeten Fälle laut RKI bei nur tausend bis 4000. In anderen europäischen Ländern ist die Entwicklung noch dramatischer.

Siebentage-Inzidenz

Die sogenannte Siebentageinzidenz ist ein zentraler Maßstab, um die Infektionsdynamik in einem bestimmten Gebiet zu beurteilen und über Gegenmaßnahmen zu entscheiden. Sie wird in Deutschland auf Gemeinde- oder Landkreisebene erfasst und drückt aus, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen registriert wurden. Bundesweit liegt sie inzwischen bei 139.
Dahinter verbergen sich aber regional unterschiedliche Trends. Als wesentliche Schwelle zur Einführung strengerer Eindämmungsmaßnahmen wurde in Deutschland ein Inzidenzwert von 50 eingeführt, der inzwischen fast flächendeckend aber deutlich überschritten wurde.

RKI: Hoffen auf die Trendwende - aber Fallzahlen noch immer zu hoch

Mehr als zwei Wochen nach Beginn des Teil-Lockdowns in Deutschland haben sich die Corona-Infektionszahlen aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) auf hohem Niveau stabilisiert. „Sie steigen aktuell nicht weiter. Das ist eine gute Nachricht“, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. „Wir wissen aber nicht, ob das schon eine Trendwende ist.“ Das bleibe abzuwarten. Die Lage sei weiterhin sehr ernst, betonte er. „Die Fallzahlen sind insgesamt sehr hoch. Viel zu hoch.“
Welche Maßnahmen zur Eindämmung wie lange bestehen bleiben müssten, vermöge er nicht zu sagen, betonte Wieler. Die Entscheidung treffe die Politik auf Basis des Infektionsgeschehens. Seit Anfang November gilt in Deutschland ein Teil-Lockdown. Er soll nach bisheriger Planung bis Ende des Monats dauern. Am kommenden Montag wollen Bund und Länder erneut beraten.
Sowohl bei den Ansteckungen als auch auf den Intensivstationen sind aktuell immer mehr ältere Menschen betroffen. Die Zahl der schweren Verläufe und auch der Toten im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion steige mit der bekannten Zeitverzögerung weiter, ergänzte Ute Rexroth, Leiterin des RKI-Lagezentrums. In dieser Woche werde es bundesweit wahrscheinlich mehr als 1000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 geben.
Bundesweit entwickelt sich das Infektionsgeschehen nach Analyse des RKI unterschiedlich. Während sich die Lage zum Beispiel in den anfangs stark betroffenen Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen konsolidiere, sei in Berlin und Thüringen anders als früher eine stärkere Dynamik zu beobachten, sagte Rexroth. Dort sei die Plateauphase noch nicht erreicht. Es gebe aber auch kein exponentielles Wachstum. „Wir müssen das beobachten.“ Die positive Entwicklung werde sich hoffentlich auch in aktuell stark belasteten Bundesländern fortsetzen.
Eine Entwarnung ist das alles nicht. Von schweren Verläufen seien nicht nur Menschen mit Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes betroffen, berichtete Rexroth. Auch bei mildem Krankheitsverlauf könne es ernsthafte Spätfolgen geben wie etwa eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Lunge. Auch nach monatelanger Reha haben selbst jüngere Patienten mitunter Mühe, wieder einen normalen Alltag zu leben und in ihren Beruf zurückzukehren.

Vor nächstem Corona-Gipfel: Gibt es bereits ein Positionspapier aus Bayern?

Am kommenden Mittwoch, 25.11., kommen Bund und Länder erneut in einer Schaltkonferenz zu einem weiteren Corona-Gipfel zusammen. Beim Treffen am Montag mit Kanzlerin Merkel gab es noch keine konkreten Beschlüsse. Vor der nächsten Konferenz aber gibt es aus Bayern unbestätigte Gerüchte zu Verlängerung und Ende des Lockdowns sowie zu den Maßnahmen, die vorgeschlagen werden.