Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hatte am Donnerstag seit April einen neuen Höchststand in Deutschland erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1707 neue Corona-Infektionen. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1737 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an. Am Mittwoch waren 1510 Neuinfektionen gemeldet worden. Das RKI weist die Zahlen der Landkreise und Bundesländer in einem Dashboard aus.
RKI: Probleme bei Übermittlung - Zahlen für Deutschland am Freitag verspätet
Am Freitagmorgen gibt es offenbar eine Verzögerung bei der Übermittlung der Daten. Die Deutsche Presse-Agentur teilte am Morgen gegen 6 Uhr mit, dass die Zahlen vom RKI noch nicht übermittelt seien. Auch auf der Seite des Instituts waren immer noch lediglich die Zahlen des Donnerstag einsehbar. Gegen 9 Uhr teilte das RKI auf seiner Seite die aktuellen Zahlen jedoch mit.
Die Corona-Zahlen für Deutschland am Donnerstag: So viele Infizierte, Tote und Genesene gibt es
- Zahl der Infizierten:Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich mindestens 228.621 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand Donnerstag, 20.8., 0.00 Uhr).
- Zahl der Toten in Deutschland: Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9253.
- Das bedeutet: Seit dem Vortag wurden zehn Todesfälle mehr gemeldet.
- Genesen vom Coronavirus: Bis Donnerstagmorgen hatten etwa 204.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Corona in Baden-Württemberg: Das sind die aktuellen Zahlen
Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 39.230 gestiegen. Das sind 259 mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) hervorgeht.
7-Tage-Trend bei Neuinfektionen: R-Wert leicht gestiegen
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Mittwoch bei 1,03 (Vortag: 1,06). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Mittwoch bei 1,08 (Vortag: 1,05). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
RKI-Zahlen: Neuinfektionen können auch mit erhöhter Zahl an Tests zusammenhängen
Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000 (übermittelt von 165 Laboren), lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000 (übermittelt von 181 Laboren).
Die Werte können sich im Zuge von Nachmeldungen noch verändern, zudem können Mehrfachtestungen einzelner Menschen enthalten sein. In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests bei rund 364.000 (übermittelt von 178 Laboren) gelegen - also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fünf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.
Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Auch Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: „Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet.“
RKI-Dashboard: Aktuelle Zahlen für Kreise und Bundesländer
Wer detaillierte Informationen über die Entwicklung der Corona-Krise auf Kreis- und Bundesland-Ebene erfahren will, sollte auf die Seite des RKI gehen. Dort gibt es ein Dashboard mit Bundesland- und Kreis-Ansicht.
Corona weltweit: Wie ist die Lage in den USA und Europa?
Weltweit haben sich über 22 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 787.701 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben. Mit über 5,5 Millionen infizierten sind die USA am stärksten von der Coronapandemie betroffen - gefolgt von Brasilien mit knapp 3,5 Millionen Infizierten und Indien mit 2,8 Millionen.
Mehr Corona-Infektionen wegen Reiserückkehrern aus dem Ausland
Warum steigen diese Zahlen in Deutschland und BW so stark? Sicher ist: Neben zunehmender Sorglosigkeit bei der Einhaltung der Hygieneregeln und lokalen Ausbrüchen kommt derzeit ein großer Teil der Infektionen aus dem Ausland durch Reiserückkehrer: 39 Prozent der zuletzt in Deutschland positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen haben sich im Ausland angesteckt, berichtet das Robert-Koch-Institut (RKI).