In Baden-Württemberg hat es in der vergangenen Woche offenbar einen starken Anstieg der Corona-Neuinfektionen gegeben. Das berichten Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten am Mittwoch. Demnach hätten sich in der zurückliegenden Woche im Durchschnitt jeden Tag 142 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Am Dienstag vor einer Woche habe der Wert noch bei 65 gelegen. Die Berichte beziehen sich auf Daten des Landesgesundheitsamtes.
Corona BW: Sieben-Tage-Inzidenz liegt höher als in der Vorwoche
Auch der Wert für die Sieben-Tage-Inzidenz ist Daten des Landesgesundheitsamtes nach in der vergangenen Woche gestiegen - von 3,5 auf 7,7. Der Wert sagt aus, wie viele Menschen in der untersuchten Region in sieben Tagen neu erkrankt sind - und zwar nicht in absoluten Zahlen, sondern bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner der Region. Die Sieben-Tage-Inzidenz darf nicht über 50 steigen, sonst ist es vorbei mit Shoppen, Biergarten und Omabesuchen - das haben die Länder mit der Bundesregierung vereinbart.
Coronavirus Baden-Württemberg: Wieso steigt die Zahl der Neuinfektionen an?
Auch in Baden-Württemberg zeigt sich nun offenbar ein ferienbedingter Trend, den es, so der Bericht der Stuttgarter Zeitung, in anderen Ländern in ähnlichem Ausmaße bereits gegeben habe. Aktuell zeigt sich: Jede vierte registrierte Infektion mit dem Coronavirus der vergangenen rund zwei Monate stammt nach Angaben des baden-württembergischen Landesgesundheitsamtes (LGA) aus dem Ausland und von Urlaubern. Seitdem die Reisewarnung für die EU-Länder und einige weitere europäischen Staaten Mitte Juni aufgehoben worden sei, seien insgesamt 895 entsprechende Covid-19-Fälle übermittelt worden (Stand 17. August), teilte das LGA in Stuttgart auf Anfrage mit. Bei insgesamt fast 3400 Fällen seit Mitte Juni erreichte der Anteil 26 Prozent. Vor einer Woche (12.8.) lag die Zahl noch bei 620 Fällen, was einem Anteil von 21 Prozent entspricht.
Die meisten Fälle (23 Prozent) gehen auf den Kosovo als Infektionsland zurück. Weitere etwa 15 Prozent stammen aus Kroatien, wo die Zahl der erkrankten Urlauber innerhalb einer Woche deutlich gestiegen ist. Für Schlagzeilen hatten zuletzt unter anderem junge Menschen in Stuttgart und Göppingen gesorgt, die aus dem als Party-Hochburg bekannten Ort Novalja auf der kroatischen Adria-Insel Pag zurückgekehrt waren und andere angesteckt haben sollen.
Corona in Deutschland: Fast 40 Prozent der Corona-Infizierten haben sich im Ausland angesteckt
Fast 40 Prozent der zuletzt in Deutschland positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen haben sich im Ausland angesteckt. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Dienstagabend hervor. Von den bekannten Corona-Neuinfektionen in Meldewoche 33, bei denen es eine Angabe zum wahrscheinlichen Infektionsland gab, lag der Anteil der Ansteckungen im Ausland bei 39 Prozent. Zum Vergleich: In der Meldewoche 32 hatten sich 34 Prozent wahrscheinlich im Ausland infiziert, in der Meldewoche 31 waren es 21 Prozent. Am häufigsten wurden - auf vier Wochen betrachtet - der Kosovo, die Türkei, Kroatien, Bulgarien und Bosnien und Herzegowina als wahrscheinliche Infektionsländer genannt.