Bayern ist das Bundesland mit den meisten Corona-Hotspots. Immer wieder müssen Schulen oder Kitas teilweise schließen. Die Stadt Bad Königshofen ist wegen der rasant steigenden Anzahl an Neuinfektionen nun einen drastischen Schritt gegangen: Dort werden alle Schulen bis auf weiteres geschlossen.

Corona und Schule in Bayern: Sechs Schule und drei Kitas in Bad Königshofen geschlossen

Wegen zahlreicher Coronavirus-Fälle im unterfränkischen Bad Königshofen sind am Dienstag alle drei Kitas und sechs Schulen dort geschlossen geblieben. Zudem dürften bis auf Weiteres keine Besucher in die Alten- und Pflegeheime der 6000-Einwohner-Stadt, wie das Landratsamt des Landkreises Rhön-Grabfeld mitteilte. Die Maßnahmen sollten zunächst nur für einen Tag gelten - es werde noch beraten, wie es weitergehe.

Corona in Bad Königshofen: Coronainfektionen auf Hochzeit

Die vielen Fälle führen die Behörden auf eine Hochzeitsfeier am 12. September im Raum Bad Königshofen zurück. Dort hätten sich mindestens 17 Gäste mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert, Tests am Montag ergaben 13 weitere Infizierte. Die Betroffenen kämen aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld und von außerhalb. Auch am Dienstag sollten Tests erfolgen.

Mehr als 8800 Schüler in Bayern wegen Corona in Quarantäne

Die steigenden Corona-Fallzahlen machen sich in ganz Bayern an Schulen bemerkbar. Mehr als 8800 Schüler und 771 Lehrer befänden sich derzeit in Quarantäne, teilte das Bayerische Kultusministerium am Montag in München mit. 343 Schüler und 48 Lehrer seien momentan mit dem Coronavirus infiziert. Das Ministerium bezog sich dabei auf Zahlen vom Sonntagabend. Am Freitagnachmittag waren knapp 8500 Kinder und Jugendliche in Quarantäne, die Zahl der betroffenen Lehrer blieb seitdem in etwa gleich. Angesteckt hatten sich 335 Schüler sowie 49 Lehrer. In Bayern gibt es 1,65 Millionen Schüler sowie 150.000 Lehrerinnen und Lehrer.
Aktuelle Zahlen über Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie lagen zunächst nicht vor. Sicher ist jedoch, dass Schulklassen ganz oder teilweise in Quarantäne sind und deshalb keinen Präsenzunterricht haben. Zum Schutz vor einer Ansteckung hatte in den ersten beiden Schulwochen an weiterführenden Schulen eine Maskenpflicht auch während des Unterrichts gegolten. Vielerorts gilt diese Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung wegen hoher Infektionszahlen fort, etwa in München. Dort wurde der kritische Warnwert von 50 Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten.

Diese Städte und Kreise in Bayern sprengen den Grenzwert:

In Bayern gibt es besonders viele Städte und Kreise mit einer hohen Zahl an Neuinfektionen. Diese Städte und Kreise sprengen die Grenzwerte:
  • Die Stadt Würzburg weist mit 61,0 den höchsten Wert aller Städte und Kreise in Deutschland auf. Dort sind bereits Einschränkungen beschlossen worden.
  • Auch der Kreis Würzburg liegt mit 38,3 mittlerweile über dem Grenzwert für Bayern.
  • Der Kreis Neu-Ulm hat am Montag den für Bayern geltenden Frühwarnwert gesprengt. Dort liegt die 7-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 37,3.
  • Die Stadt München ist mit einem Wert von 49,3 wieder unter den Grenzwert von 50 gerutscht.