Die Affenpocken breiten sich auch im Südwesten weiter aus: In Baden-Württemberg sind bislang 24 Affenpocken-Fälle bestätigt worden. Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart mitteilte, wurden die bis Montag übermittelten Fälle in folgenden Städten und Landkreisen nachgewiesen:
- Stuttgart
- Freiburg
- Ulm
- Mannheim
- Karlsruhe
- Böblingen
- Esslingen
- Ludwigsburg
- Emmendingen
- Ortenau
- Lörrach
- Reutlingen
- Ravensburg
Die meisten Infektionen wurden mit sechs in Stuttgart registriert.
Das Ministerium schätzt die Gefahr für die breite Bevölkerung trotz der weiteren Ausbreitung des Virus weiter als gering ein. Für Menschen mit mehreren oder häufig wechselnden Sexpartnerinnen und -partnern sei die Gefahr dagegen hoch. Alle bislang im Südwesten nachgewiesenen Infektionen seien wahrscheinlich durch sexuelle Kontakte übertragen worden, teilte der Sprecher mit.
Affenpocken: Übertragung durch engen Körperkontakt
Das Affenpocken-Virus wird nach bisherigem Kenntnisstand hauptsächlich durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Nach Angaben des Weltgesundheitsorganisation sind 99 Prozent der bisher Betroffenen Männer bis 65 Jahre, die Sex mit Männern haben. Generell kann sich aber jeder infizieren, der engen körperlichen Kontakt mit Infizierten hat.
Der erste Affenpocken-Fall im Südwesten war Ende Mai nachgewiesen worden und betraf einen Mann aus dem Ortenaukreis. Es handelte sich um einen Reiserückkehrer aus Spanien. Zuletzt wurden auch Fälle bei Menschen bekannt, die nicht im Ausland gewesen sind.
Stiko empfiehlt Impfung gegen Affenpocken
Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Experten hatten vor einer Weiterverbreitung des Virus, etwa bei bevorstehenden Festivals und Partys gewarnt. Die Inkubationszeit beträgt laut RKI 5 bis 21 Tage. Die Symptome (darunter zum Beispiel Fieber und Hautausschlag) verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) für Risikogruppen eine Impfung gegen Affenpocken.