Neue Informationen im Falle des kleinen Mädchens, das am Ostermontag in Ulm-Wiblingen getötet worden ist. Zunächst hatte es geheißen, dass ein 40 Jahre alter Vater am Montag, 10.04.2023, seine sieben Jahre alte Tochter mit einem Messer getötet habe. Diese Angabe hat die Polizei am Dienstagvormittag korrigiert: Demnach handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter nicht um den Vater des Opfers, sondern um den Lebensgefährten der Mutter des Mädchens.
Demnach hatte sich der Mann am Montag gegen 17.20 Uhr über den Notruf bei der Polizei gemeldet. Er berichtete am Telefon, das Mädchen im Bereich des Schulzentrums in der Buchauer Straße in Ulm-Wiblingen getötet zu haben.

Bluttat in Ulm-Wiblingen: Polizei nimmt Mann fest

Der Tatverdächtige sagte dem Beamten in der Einsatzzentrale in Ulm zudem, dass er sich selbst noch am Tatort aufhalte. Zeugen beobachteten gegen 18.30 Uhr eine Streife mit hoher Geschwindigkeit und Blaulicht nach Wiblingen fahren. Die Beamten trafen den mutmaßlichen Täter vor Ort wenig später tatsächlich an, dort wurde er festgenommen. Für das siebenjährige Kind kam jede Hilfe zu spät.
Die gelben Kreise der Spurensicherung kennzeichnen den Tatort vor einem Schulzentrum in Ulm-Wiblingen.
Die gelben Kreise der Spurensicherung kennzeichnen den Tatort vor einem Schulzentrum in Ulm-Wiblingen.
© Foto: Lars Schwerdtfeger

Kind in Ulm getötet: Hintergründe der Tat sind bisher unklar

Die Polizei geht nach ihren ersten Ermittlungen davon aus, dass der 40-Jährige das Kind mit einem Messer getötet hat. Wie genau, und was die Hintergründe der Tat sind, ist bislang unklar, die Kriminalpolizei ermittelt. Es handle sich nach derzeitigem Ermittlungsstand allerdings um „eine Tat innerhalb einer Familie“. Der 40-Jährige wurde am Dienstagvormittag vernommen, weitere Informationen soll es im Laufe des Tages geben.
„Gefahr für die Bevölkerung bestand aus Sicht der Polizei deshalb nicht“, hieß es in der Mitteilung weiter. Ermittler der Kriminalpolizei sicherten Spuren am Tatort in der Nähe des Schulzentrums. Weitere Informationen gab die Behörde nicht bekannt: Den Angaben nach sollen die Ermittlungen nicht gefährdet werden. Auch am frühen Montagmorgen gab es noch keine neuen Erkenntnisse.

Todesursache nach Messer-Mord in Ulm bekannt - Infos zum Tatverdächtigen

Am Mittwochnachmittag (12.04.2023) geben Staatsanwaltschaft Ulm und die Polizei Ulm neue Informationen zum Mordfall bekannt. Auch die Todesursache des Mädchens wird durch das Obduktionsergebnis bekannt: Die Siebenjährige ist aufgrund einer Messerverletzung verblutet. Zudem gibt es aktuelle Infos zum Tatverdächtigen. Warum er in einer Psychiatrie untergebracht ist. Ob er zum Zeitpunkt der Messer-Attacke unter Drogeneinfluss stand. Und, ob er schuldfähig ist.

Anteilnahme und neue Infos nach tödlicher Messer-Attacke auf Mädchen in Ulm

Nach der schrecklichen Bluttat in Wiblingen ist die Anteilnahme groß. Am frühen Dienstagabend (11.04.2023) haben die Staatsanwaltschaft Ulm und die Polizei Ulm in einer gemeinsamen Mitteilung weitere Informationen zur Bluttat in Wiblingen bekannt gegeben. Unter anderem wurde mitgeteilt, was jetzt mit dem 40-jährigen Tatverdächtigen passiert.

Ähnlicher Fall in Hockenheim: Zwei Kinder getötet – Frau verhaftet

Erst am Ostersonntag, 9.04.2023, hat sich ein ähnlicher Fall ereignet: In Hockenheim wurden zwei Kinder (7 und 9 Jahre) getötet. Die Polizei entdeckte in einer Wohnung in Hockenheim die zwei Leichen. Die Ermittler gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die sieben und neun Jahre alten Geschwister getötet wurden. Laut SWR und BILD steht die 43 Jahre alte Mutter der Kinder unter Verdacht. Sie wurde am Tatort festgenommen, teilten die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium in Mannheim mit. Bei der Frau handele es sich um die Mutter, berichtete die „Bild“-Zeitung am Montagmorgen unter Berufung auf Mannheims Oberstaatsanwalt Andreas Grossmann. Seinen Angaben nach habe sie die Polizei selbst informiert. Die Leichen der Kinder sollen nach Polizeiangaben am Dienstag, 11.04.2023, obduziert werden.

Kriminalstatistik: Mehr Fälle von Messerattacken in Ulm

Laut der Zahlen in der Kriminalstatistik der Polizei Ulm für 2022 ist die Zahl der Straftaten gegen das Leben mit 37 gleichgeblieben - darunter waren sieben Morddelikte und 24 Fälle von Totschlag, wobei drei Viertel der Fälle „im Versuch steckenblieben“. Jedoch waren bei der Hälfte der Fälle Messer im Spiel. Insgesamt waren es 246 Messerangriffe, das sind 51 mehr als im Vorjahr 2021.