Am Ostermontag ist ein siebenjähriges Mädchen am Schulzentrum Wiblingen mit einem Messer getötet worden. Die Polizei Ulm konnte den Verdächtigen noch am Tatort festnehmen. Es handelt sich um den Lebensgefährten der Mutter der Getöteten – er selbst alarmierte die Polizei.
Mädchen mit Messer getötet – Polizei Ulm nennt Ergebnisse der Obduktion
Die am Dienstag, dem 11.04.2023, durchgeführte Obduktion des Leichnams des Kindes ergab, dass es aufgrund einer Messerverletzung verblutet war. Das tote Kind wurde in der Nähe des Schulzentrums in Ulm-Wiblingen gefunden. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass es sich dabei auch um den Tatort handeln dürfte.
Nach Informationen der Polizei Ulm verstarb das Kind noch vor Ort. Aktuellen Erkenntnissen zufolge dürfte der Beschuldigte mit dem Kind allein unterwegs gewesen sein, bevor es zu der Tat gekommen sei.
Mädchen mit Messer in Wiblingen getötet – Tatverdächtiger schweigt
Zum Tatablauf selbst schweigt der Verdächtige – konkrete Angaben machte er bislang nicht. Aufgrund seiner ansonsten wirren Angaben und seines Auftretens beim Haftrichter sah sich die Staatsanwaltschaft veranlasst, den an sich geplanten Haftbefehlsantrag abzuändern. Eine vorläufige Unterbringung des 40-jährigen Mannes wurde beantragt. Der Haftrichter des Amtsgerichts Ulm gab diesem Antrag statt und ordnete die Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung an.
Ist der Tatverdächtige schuldfähig oder war er auf Drogen?
Die Staatsanwaltschaft gab umgehend ein psychiatrisches Sachverständigengutachten in Auftrag, um zu klären, ob der Beschuldigte zur Tatzeit schuldfähig war und ob von ihm eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht. Der Mann schien bei seiner Festnahme nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder sonstigen Drogen gestanden zu haben. Dennoch wird eine Blutprobe auf entsprechende Rückstände hin untersucht.
Ermittlungen zum Mord an der Siebenjährigen in Ulm
In einer gemeinsamen Mitteilung haben die Staatsanwaltschaft und die Polizei bereits am frühen Dienstagabend weitere Informationen zu der Bluttat in Wiblingen bekannt gegeben. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern unverändert an.
Kriminalstatistik: Mehr Fälle von Messerattacken in Ulm
Laut der Zahlen in der Kriminalstatistik der Polizei Ulm für 2022 ist die Zahl der Straftaten gegen das Leben mit 37 gleichgeblieben - darunter waren sieben Morddelikte und 24 Fälle von Totschlag, wobei drei Viertel der Fälle „im Versuch steckenblieben“. Jedoch waren bei der Hälfte der Fälle Messer im Spiel. Insgesamt waren es 246 Messerangriffe, das sind 51 mehr als im Vorjahr 2021.