Zum ersten mal seit Monaten ist nach Medienberichten in Baden-Württemberg die kritische Marke für Corona-Neuinfektionen überschritten worden. Nach Informationen des SWR gilt in der Stadt Heilbronn nun eine Vorwarnstufe. Droht auch für Ulm die Vorwarnstufe?

RKI-Zahlen: Sieben-Tage-R-Wert in Heilbronn über kritischer Marke

In Heilbronn liegt nach Information des RKI Dashboards der 7-Tage-R-Wert bei 38,9 und damit über der Marke von 35, die eine Vorwarnstufe auslöse. Auf diese Grenze hatten sich die Bundesländer und die Bundesregierung Anfang Mai geeinigt. Der 7-Tage-R-Wert gibt an, wie viele von 100.000 Einwohnern sich in den letzten sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert haben. Härtere Maßnahmen wie beispielsweise ein Shutdown werden erst bei einem Wert von 50 ergriffen. Ab diesem Wert wäre Baden-Württemberg verpflichtet, sofort weitreichende Beschränkungen zu verhängen. Sind die Infektionen klar abgrenzbar, z.B. in einem Pflegeheim, gelten die Beschränkungen nur für diese Einrichtung.

RKI-Dashboard: So sehen die Corona-Zahlen für Ulm und Neu-Ulm aus

Laut RKI-Dashboard liegt auch Ulm mit einem 7-Tage-R-Wert von knapp 29 nahe an der Grenze zur Vorwarnstufe. So sehen die Zahlen für Ulm aus (Stand 24.08.20, 0:00 Uhr):
  • Zahl der Infizierten: 408
  • Veränderung zum Vortag: +2
  • Zahl der Toten: 5
  • Veränderung zum Vortag: 0
  • Fälle pro 100.000 Einwohner: 323,0
  • Fälle letzte 7 Tage pro 100.000 Einwohner: 28,5
In Neu-Ulm liegt der Wert bei knapp 28. In seinem Dashboard weist das RKI täglich die Zahl der Neuinfektionen, Toten und Genesenen für Landkreise und Bundesländer aus. So sehen die Zahlen für Neu-Ulm aus.
  • Zahl der Infizierten: 545
  • Veränderung zum Vortag: +3
  • Zahl der Toten: 26
  • Veränderung zum Vortag: 0
  • Fälle pro 100.000 Einwohner: 312,9
  • Fälle letzte 7 Tage pro 100.000 Einwohner: 27,6
In Bayern heißt der Grenzwert, ab dem neue Beschränkungen greifen nicht wie in Baden-Württemberg Vorwarnstufe, sondern Frühwarnwert.

RKI-Zahlen: In ganz Baden-Württemberg steigen die Neuinfektionen

Seit Wochen melden die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg an das Robert Koch-Institut (RKI) steigende Zahlen. Die Zahl der seit Beginn der Corona-Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg hat die Marke von 40.000 Fällen überschritten. Baden-Württemberg steht hinter Nordrhein-Westfalen mit bisher 56.916 Infizierten und Bayern mit bisher 55.061 gemeldeten Fällen an dritter Stelle unter den Bundesländern in Deutschland.
Neben Ulm nähern sich auch andere Städte und Landkreise im Südwesten der kritischen Marke von 35 Infektionen auf 100.000 Einwohner, ab der eine Vorwarnstufe gilt. Im Kreis Biberach liegt der Wert bei gut 20 Infektionen auf 100.000 Einwohner und in Stuttgart bei 20.
Indem die Neuinfektionen einer Woche zusammengezählt werden, werden die Schwankungen der täglichen Neuinfektionszahlen weitgehend ausgeglichen. Das RKI gibt diese auf die vergangenen sieben Tage summierten Fallzahlen in seinem Lagebericht an. Auf diese Weise lassen sich Trends besser erkennen.

Das sind die Fallzahlen des RKI für Baden-Württemberg im Überblick

  • Bisher nachweislich infiziert waren (Stand Samstag, 22.08.2020) 40.173 Menschen in Baden-Württemberg
  • Das sind 142 mehr als am Vortag
  • Die Zahl der Genesenen ist auf 36.100 gestiegen
  • Das sind rund 100 Genesene mehr als am Vortag
  • Die Zahl der Todesfälle an oder mit Corona liegt aktuell bei 1863
  • Pro 100.000 Einwohner gibt es 361,1 Fälle (Freitag: 359,8)
  • Die Einwohnerzahl in BW beträgt: 11.069.533 Menschen
  • Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde am Montag- Stand 24.08.2020 - mit 1,08 angegeben. Er zeigt, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt binnen 7 Tagen ansteckt.

Corona in Bayern: Stadt Rosenheim überschreitet Grenzwert - neue Beschränkungen

Die Stadt Rosenheim hat am Wochenende den 7-Tage-Grenzwert bei den Corona-Infektionen überschritten und reagiert mit Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Der Wert habe am Wochenende bei 53,7 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gelegen, teilte die Stadt am Montag mit. Damit ist nicht nur der Frühwarnwert für Bayern von 35 Neuinfektionen überschritten, sondern auch die von Bund und Ländern vereinbarte Schwelle für verschärfte Beschränkungen des öffentlichen Lebens.

RKI-Dashboard: So sehen die Corona-Zahlen für München aus

Laut Dashboard des RKI liegt auch München mit einem 7-Tage-R-Wert von knapp 28 nahe an der Grenze zur Vorwarnstufe. So sehen die Zahlen für München aus (Stand 24.08.20, 0:00 Uhr):
  • Zahl der Infizierten: 8149
  • Veränderung zum Vortag: +59
  • Zahl der Toten: 223
  • Veränderung zum Vortag: 0
  • Fälle pro 100.000 Einwohner: 553,8
  • Fälle letzte 7 Tage pro 100.000 Einwohner: 27,9
Auch im Kreis Kelheim (29,4), im Kreis Ebersberg (37,3) und im Kreis Ingolstadt (31,4) drohen aufgrund der erhöhten Werte von Neuinfektionen neue Beschränkungen.