Die anhaltende Hitzewelle entlang des Mittelmeers führt zu einer drastischen Austrocknung der Wälder, was wiederum zu verheerenden Bränden führt. Die Flammen wüten nicht nur auf Sardinien, Zypern und in Spanien, sondern auch Portugal kämpft gegen die Feuer.
Wo gibt es aktuell Waldbrände in Portugal?
In Portugal beschäftigen zahlreiche Waldbrände die Feuerwehr, den Zivilschutz und weitere Helfer. Jedoch wurden am Dienstag Fortschritte bei der Eindämmung der größten Brände in Odemira im Südwesten, Leiria im Zentrum sowie Cinfães und Mangualde im Norden des Landes verzeichnet, wie die Zeitung "Público" unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. Allein in Odemira wurden die Flammen von knapp 900 Einsatzkräften bekämpft. Dort wurden mehr als 1400 Menschen aus 20 Ortschaften und einem Campingplatz in Sicherheit gebracht. Bis zum Dienstagnachmittag zerstörte das Feuer in Odemira rund 7000 Hektar Land, was etwa 10.000 Fußballfeldern entspricht.
Am Dienstag brachen allein gemäß amtlichen Angaben im ganzen Land 38 neue Brände aus, die jedoch zunächst von geringerem Ausmaß waren. Parallel dazu waren 15 größere Brände weiterhin aktiv, aber laut Aussagen weitgehend unter Kontrolle. Bei den Bränden der vergangenen Tage wurden insgesamt 55 Menschen verletzt, vorwiegend Einsatzkräfte.
Feuerwehr bringt größten Waldbrand vorerst unter Kontrolle
Kleiner Lichtblick inmitten der Verwüstungen: In Portugal haben Feuerwehrleute einen seit fünf Tagen wütenden Waldbrand nahe der bei Touristen beliebten Algarveküste unter Kontrolle gebracht. Sinkende Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit hätten geholfen, teilten die Einsatzkräfte am Mittwoch mit. Tausende Feuerwehrleute blieben aber vorerst mobilisiert. Rund um die Ortschaft Odemira mussten seit Samstag rund 1500 Menschen evakuiert werden. Insgesamt vernichtete das Feuer in den vergangenen Tagen rund 8.400 Hektar Waldfläche.
Höchste Waldbrandstufe an vielen Orten
Bei anhaltenden hohen Temperaturen, die teilweise deutlich über 40 Grad lagen, sowie starken Winden warnte der Wetterdienst IPMA vor einem extremen Waldbrandrisiko der fünften und höchsten Stufe in über der Hälfte des portugiesischen Territoriums, insbesondere im Norden und Zentrum des Landes, einschließlich der Hauptstadt Lissabon. Ab dem kommenden Wochenende wird erwartet, dass das Risiko merklich abnimmt.
Trotz dieser Warnungen schloss das Innenministerium die Möglichkeit der Ausrufung des Notstandes aus. Die Arbeit der Einsatzkräfte erweise sich als äußerst effektiv, und zudem wird ein Rückgang der Temperaturen erwartet, wie es hieß.
Schon etliche Waldbrände 2023 in Portugal
Der wesentliche Risikofaktor bei Waldbrandgefahr ist allerdings anhaltende Trockenheit. Seit Jahresanfang gab es in Portugal nach amtlichen Angaben bereits mehr als 5600 Brände, die insgesamt knapp 25 000 Hektar Natur zerstört haben. Die schlimmsten Brände gab es in den vergangenen Wochen.
Waldbrände in Portugal - Was Urlauber jetzt wissen sollten?
Kann ich meine Reise stornieren, wenn es im Urlaubsland brennt? Was gilt für Pauschal- und Individualtouristen? Diese Fragen stellen sich aktuell auch viele Portugal-Reisende. Antworten gibt es hier in diesem Beitrag über die Brände auf den griechischen Urlaubsinseln Rhodos und Korfu. Hier mussten bereits viele Tausende Reisende evakuiert werden.
(mit Material von AFP und dpa)