Seine politische Karriere bei der SPD begann Thomas Kutschaty bereits 1986. Seitdem hat er sich politisch vor allem in seiner Heimatstadt Essen und dem Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) engagiert. Dabei war Thomas Kutschaty auch immer im Mittelpunkt kontroverser Debatten. 2022 trat er als Spitzenkandidat der SPD bei der Landtagswahl in NRW an.
  • Was weiß man über den Politiker?
  • Wie tickt Thomas Kutschaty privat?
  • Wofür steht er? Was sind seine Ziele?

Thomas Kutschaty: Biografie, Kinder, Ehefrau

  • Name: Thomas Kutschaty
  • Geburtstag: 12. Juni 1968
  • Alter: 53
  • Geburtsort: Essen
  • Eltern: Hermann und Viktoria Kutschaty
  • Studium: Rechtswissenschaft
  • Beruf: Rechtsanwalt (1997-2010) Politiker (heute)
  • Partei: SPD
  • Ehe: Christina Kutschaty (seit 1995)
  • Kinder: Alexander (1996), Johannes (2000), Anna (2007)
  • Instagram: thomaskutschaty
  • Twitter: @ThomasKutschaty
  • Website: www. thomas-kutschaty.de

Thomas Kutschaty privat: Lebenslauf, Herkunft, Familie

Thomas Kutschaty wuchs nördlich der Stadt Essen auf, in Borbeck. Sein Vater musste bereits im Alter von 14 Jahren bei der Bahn arbeiten und seine Mutter war gelernte Kauffrau und arbeitete in einem kleinen Laden. Thomas Kutschaty wuchs als Einzelkind in bescheidenen Verhältnissen auf.
Auf Empfehlung seines Grundschullehrers schickten ihn seine Eltern auf das Gymnasium, wo er 1987 das Abitur mit den Leistungskursen in Mathe und Sozialwissenschaften absolvierte. Seinen Zivildienst leistete Thomas Kutschaty als Fahrdienst im Arbeiter-Samariter-Bund und in der Geschäftsstelle des Umweltschutzes der Stadtverwaltung Essen.
Seine Frau Christina lernte der heute 53-Jährige Anfang der 90er-Jahre bei den Jusos kennen. 1995 heirateten beide standesamtlich, 1996 kirchlich. Thomas Kutschaty hat mit seiner Frau drei Kinder: zwei Söhne im Alter von 26 und 22 Jahren und eine 15-jährige Tochter.

Thomas Kutschaty: Landtagswahl in NRW

Am 22. Mai 2005 wurde Thomas Kutschaty in den Landtag gewählt, musste zunächst aber unter einer CDU-geführten Regierung arbeiten. Die Landtagswahl 2010 gewann die SPD mit Hannelore Kraft als neue Ministerpräsidentin. In der Landesregierung übernahm er bis 2017 das Amt des Justizministers. 2018 wurde er zum neuen Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Landtag gewählt, 2021 zum Vorsitzender der SPD-Landespartei von NRW und zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD.
Bei der Landtagswahl 2022 kandidierte Thomas Kutschaty als SPD-Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten von NRW. Dabei musste er sich gegen den Kandidaten der CDU Hendrik Wüst durchsetzen.
Mit Enttäuschung und verhaltenem Applaus haben Anhänger der nordrhein-westfälischen SPD am Sonntagabend auf den Ausgang der Landtagswahl reagiert. Die Sozialdemokraten von Herausforderer Thomas Kutschaty, stürzten mit einem Minus von 4,6 Punkten auf ein Rekordtief von 26,7 Prozent ab. Am Wahlabend gibt es hier die Ergebnisse und Prognosen.

Kutschaty als Arbeiterkind: Biografie und Sozialdemokratie

Kutschaty erzählt gern von seiner Herkunft, aus der er nach eigener Aussage viele seiner Überzeugungen zieht. In Essen-Borbeck wuchs er in einfachen Verhältnissen auf und war der erste in seiner Familie, der das Abitur machte. Den damaligen SPD-Vorsitzenden Willy Brandt erlebte er zum ersten Mal mit zwölf Jahren in der Essener Gruga-Halle.
Kutschaty selbst bekam sein SPD-Parteibuch im Jahr 1986, war Sprecher der Jungsozialisten und brachte sich schon früh in der Kommunalpolitik ein. Auch während seines späteren Jurastudiums an der Ruhr-Universität in Bochum blieb er dem "Pott" treu. Im Jahr 1997 wurde er als Rechtsanwalt zugelassen. Als direkt gewählter Kandidat zog er im Jahr 2005 erstmals in den Düsseldorfer Landtag ein.
Auf der Bühne und im Landtag wirkt der verheiratete Vater dreier Kinder oft verbissen und teilt gern gegen die Regierungsparteien aus. Stellenweise ist in solchen Reden ein Ruhrgebietsdialekt herauszuhören, etwa wenn er "drübber" statt "drüber" sagt.
In der "Wahlarena" des Westdeutschen Rundfunks, dem Fernsehfünfkampf der Spitzenkandidaten, bietet er dem AfD-Kandidaten Markus Wagner Paroli und erntet dafür lauten Applaus aus dem Publikum. Auch im direkten Fernsehduell mit CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst, den er im Amt beerben will, ist er drei Tage vor der Wahl Kampflustigere, der dem Regierungschef etwa vorwirft, mit seinen Positionen zum Thema Wohnen "weit weg von der Lebensrealität der Menschen" zu sein.
Auf die Bitte, sich selbst mit wenigen Worten zu beschreiben, sagt Kutschaty: "Jemand, der Erfahrung und das Herz am rechten Fleck hat." Außerdem sei er großer Fan der "Jahrhundertperson" Freddie Mercury. Und gut zuhören könne er auch.

Thomas Kutschaty: Kanzlei, SPD, Landtagswahl 2022

Seine Karriere begann Thomas Kutschaty zunächst als Jurist. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, startete er 1995 beim Landgericht Essen. Weitere Stationen während seines Referendariats waren unter anderem:
  • Amtsgericht in Borbeck
  • Staatsanwaltschaft Essen
  • Stadtverwaltung Bochum
  • Verwaltungsgericht Gelsenkirchen
  • Rechtsanwalt in Essen mit eigener Kanzlei
Seine politische Karriere begann Thomas Kutschaty schon früh:
  • 1988-1990 Mitglied im Vorstand der Jungsozialisten Essen
  • Seit 1994 Erster Vorsitzender im SPD-Ortsverein Essen-Borbeck
  • 1999 Stadtrat Essen

Streit um Renesse, Vita und Jens Spahn

2011 kam es zum Streit zwischen dem Essener Richter Jan-Robert Renesse und Thomas Kutschaty. Renesse warf dem damaligen Justizminister vor, er habe seine Absetzung als Landessozialrichter gedeckt. Thomas Kutschaty hingegen, erhob 2012 Klage gegen Renesse wegen Rufschädigung der Sozialgerichtbarkeit. Der Streit endete kurz vor Prozessbeginn 2016 und wurde außergerichtlich beigelegt.
Als Vorsitzender der SPD Essen wurde Thomas Kutschaty vorgeworfen er habe die Bundestagsabgeordnete Petra Hinz zur Aufgabe ihres Mandats genötigt, da sie in ihrem Lebenslauf falsche Angaben gemacht hatte. Von diesen soll Thomas Kutschaty aber gewusst haben. Das bestritt der SPD-Politiker allerdings.
Als im März 2021 der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn entgegen der Meinung des Paul-Ehrlich-Instituts die Aussetzung des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca beschloss, forderte Thomas Kutschaty seine Entlassung.

Thomas Kutschaty: Seine Politik und Ziele

Für den SPD-Politiker stehen Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit ganz oben auf der Liste seines politischen Engagements. Seine Punkte sind:
  • Bezahlbare Mieten
  • Kostenfreie Bildung und Kita-Betreuung
  • Gerechte Umwelt- und Sozialpolitik
  • Sicherung zukünftiger Arbeitsplätze
  • Bessere Arbeitsbedingungen in Altenheimen und Krankenhäusern und eine stabile Versorgung