Eta 350.000 Südtiroler ab einem Mindestalter von fünf Jahren sollen im Zeitraum vom 20. bis 22. November im Schnellverfahren auf Corona getestet werden. Das berichtet das Nachrichtenportal stol.it. Die Aktion orientiert sich an einem ähnlichen Massentest in der Slowakei mit fast 5 Millionen Teilnehmern. Positive sollen per Antigen-Test identifiziert und unter Quarantäne gestellt werden, um die Neuinfektionen zu reduzieren, so das Ziel. Während die Teilnahme in der Slowakei obligatorisch war, und Zuwiderhandlungen mit häuslicher Isolierung bestraft wurden, übt man in Südtirol unter anderem Druck über den Arbeitsplatz aus. Wer keinen negativen Test vorweisen kann, der darf laut Arbeitsschutzbestimmungen, die auch die Unterstützung der Gewerkschaften genießen, eine Woche lang nicht in der Firma erscheinen. Ein Großteil der 532.000 Südtiroler ist betroffen.
Massentest mit 200 Stationen in Südtirol
Aktuell laufen die Vorbereitungen für den Massentest in Südtirol bereits auf Hochtouren. Rund 200 Teststationen mit 800 Mitarbeitern sind vorgesehen. Sanitätsdirektor Florian Zerzer geht nach Medienberichten davon aus, dass bis zu 10 Prozent der Getesteten positiv sein werden. Sie müssen dann 10 Tage lang in Quarantäne bleiben. Hat die Aktion Erfolg, so kann sich Südtirol früher von der Einstufung als „Rote Zone“ in Italien befreien und einen noch härteren Lockdown vermeiden. Auch im benachbarten Österreich sowie in Tschechien laufen aktuell Planspiele für einen Massentest. Die Teilnahme müsse jedoch freiwillig sein, forderte der grüne Gesundheitsminister Rudolf Anschober laut ORF.
Slowakei zufrieden mit Massentest auf Corona
In der Slowakei ist man mit dem Massentest unterdessen zufrieden, obwohl damit nach Laborangaben nur etwa 92 Prozent der positiven Fälle zu entdecken sind. Rund 50.000 Menschen wurden in dem kleinen Land in Quarantäne geschickt. Laut Aussagen der Regierung flacht sich die Infektionskurve inzwischen ab, und manche Einschränkungen konnten wieder aufgehoben werden. Falsch-positive Ergebnisse sollen bei dem Verfahren statistisch sogar seltener sein als mit einem teuren PCR-Test. Auch bei Airlines sowie in Schulen und Seniorenheimen in Deutschland ruhen viele Hoffnungen auf dem Schnelltest.