Die Energiekrise in Deutschland hält an. Gas, Öl und Strom werden immer teurer, oder bleiben auf einem sehr hohen Niveau. Die Gasversorgung ist wegen der Spannungen mit Russland in Gefahr. Die Bundesregierung hat daher schon den Notfallplan Gas aktiviert.
Hier wollen wir einen Überblick über die Strompreisentwicklung für 2022 geben:
- Prognose 2022: Steigen Strompreise noch mehr?
- Stromversorgung: Was passiert, wenn der Gashahn zugedreht wird?
- Wie wird der Strompreis berechnet?
Strompreis im Juli 2022: Prognose und Entwicklung für das Jahr
Der Strompreis ist im zweiten Halbjahr 2022 leicht zurückgegangen, nachdem im ersten Halbjahr Rekordpreise zu beobachten waren. Im Juli 2022 kostet Strom 38,53 Cent/kWh für Verbraucher. Das ist etwas weniger als noch Anfang des Jahres, als Strom um die 40 Cent/kWh kostete. Im Juli 2021 kostete Strom allerdings 30 Cent/kWh.
Strom kostete im Juli für Weiterverteiler 164,9 % mehr als ein Jahr zuvor, für Sondervertragskunden 88,8 %. Für gewerbliche Anlagen, die häufig tarifgebundene Verträge abschließen, waren die Preise 16,1 % höher als ein Jahr zuvor. Im Vormonatsvergleich stiegen die Preise für elektrischen Strom, über alle Abnehmergruppen betrachtet, im Juni um 4,0 %. Für Abnehmer kleinerer Mengen wie Haushalte und gewerbliche Anlagen sanken die Preise hier sogar leicht, bedingt durch den Wegfall der EEG-Umlage.
Nach Angaben von „Strom Report“ werden die Strompreise 2022 voraussichtlich nicht sinken. Das liegt daran, dass Gas, der aktuell teuerste Energieträger nicht billiger wird. Allerdings schreiben die Experten, dass es möglich ist, dass bei einer Reaktivierung der Kohlekraftwerke die Möglichkeiten bestehen, dass Strompreise wieder etwas sinken.
Strompreis 2022: So ist der Strom zusammengesetzt
Wie das Bundeswirtschaftsministerium erklärt, setzt sich der Strompreis aus folgenden Bestandteilen zusammen:
- Beschaffungspreise 35 %
- Entgelt für die Nutzung des Netzes 21%
- Steuern und Abgaben (z.B. Mehrwertsteuer, CO2-Preis) 39%
Lediglich die Beschaffungspreise sind vom Stromanbieter beeinflussbar.
Strommix in Deutschland: Wie ist die Zusammensetzung von Strom 2022?
In Deutschland setzt sich der Strommix aus unterschiedlichen Quellen zusammen. Ein Teil sind erneuerbar, ein Teil fossil. Im Sommer ist der Anteil der Erneuerbaren immer etwas höher, da mehr aus der Sonne geholt werden kann. Im Winter muss hingegen mehr mit fossilen Energieträgern gearbeitet werden. 2021 setzte sich der Strommix in Deutschland wie folgt zusammen:
- Erneuerbar (Solar, Wind, Biomasse, Wasser): 46 Prozent
- Kohle: 29 Prozent
- Erdgas: 10 Prozent
- Kernenergie: 13 Prozent
In den ersten sechs Monaten von 2022 waren die Erneuerbaren mit 51,6 Prozent die wichtigsten Energieträger im deutschen Strommix. Auch wenn der Gashahn aus Russland zugedreht wird, versichert die Bundesregierung: Die Stromversorgung ist gewährleistet. Zur Not müssen andere Energieträger, wie die Kohle, stärker verwendet werden.
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