- Das Sturmtief „Ignatz“ hat am frühen Donnerstagmorgen seinen Zug über Deutschland begonnen
- „Ignatz“ bringt heftige Böen bis 120 Stundenkilometern, Gewitter und Regen
- In Berlin und Brandenburg bleiben Zoo und Tierpark geschlossen
- So ist die aktuelle Lage
„Ignatz“ - Der erste kräftige Herbststurm des Jahres brachte vielerorts heftige Böen mit sich, teils auch Gewitter und Regen. Im Laufe des Donnerstags rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Streifen über die Mitte bis in den Osten und Nordosten Deutschlands mit schweren Sturmböen und teilweise orkanartigen Böen von bis zu 105 Kilometern pro Stunde. Im Bergland könne es sogar Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern geben.
Den Lagezentren der Polizei lagen zunächst keine größeren Schadensmeldungen vor; vereinzelt habe der Wind Bäume ausgerissen, Schlimmeres sei jedoch nicht passiert, hieß es etwa aus Thüringen und Baden-Württemberg. In Stuttgart wird mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h möglich.
Im niedersächsischen Delmenhorst war am Mittwochabend ein Mann von einem herabstürzenden Ast getroffen, aber nur leicht verletzt worden, wie die Polizei mitteilte.
Ignatz: Unwetterwarnung für Baden-Württemberg
Der Deutsche Wetterdienst DWD erwartet am Donnerstag orkanartige Böen im Bergland sowie Sturmböen in den nördlichen Landesteilen. Vereinzelt könne es zu Gewittern kommen. Im Bergland werden orkanartige Böen bis 110 Kilometern pro Stunde erwartet. Auf dem Feldberg können es bis zu 140 Kilometern pro Stunde werden. Laut dem Deutschen Wetterdienst könne es im Norden von Baden-Württemberg auch einzelne Gewitter mit Böen bis zu 115 Kilometern pro Stunde und Hagel geben. Gegen Abend soll der Wind abschwächen.
Ignatz: Unwetterwarnung für Teile Bayerns
Sturmtief „Ignatz“ ist in Bayern angekommen und verursacht erste Schäden. Im Tagesverlauf soll der Wind noch zunehmen. Die Integrierten Leitstellen in Unterfranken meldeten am Donnerstagmorgen Dutzende Einsätze, meist wegen umgestürzter Bäume, umgefallener Bauzäune oder von Dächern gewehter Dachziegel. Teilweise kam es zu Stromausfällen und gesperrten Zugstrecken. In Würzburg wurde ein Baugerüst an einer Rettungswache des Roten Kreuzes umgeweht. Menschen kamen ersten Informationen zufolge nicht zu Schaden.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet am Donnerstag in Bayern Sturmböen bis zum Nachmittag. Im Laufe des Vormittags soll es zunächst in Franken und Schwaben, später auch in den östlichen Landesteilen, zu Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometern pro Stunde kommen. In Nordbayern und im höheren Bergland könne es auch orkanartige Böen mit bis zu 115 Kilometern pro Stunde geben.
Für das Allgäu und den nördlichen Teil von Franken sagt der DWD zudem örtlich Starkregen voraus. Schwere Sturmböen seien auch hier nicht ausgeschlossen. Am Nachmittag soll sich der Wind deutlich abschwächen. Grund für das Unwetter ist die Kaltfront eines Sturmtiefs, dessen Kern über Skandinavien liegt.
Die Feuerwehr Würzburg rief die Menschen auf, nicht notwendige Aufenthalte im Freien zu vermeiden. In Augsburg blieb der Zoo am Donnerstag wegen des Sturms geschlossen.
Bayern: Umgestürzte Bäume verursachen Probleme im Bahnverkehr
Umgestürzte Bäume verursachen im Zugverkehr in Bayern Beeinträchtigungen und Ausfälle. Probleme gebe es vor allem auf der ICE-Strecke zwischen Würzburg und Nürnberg, sagte eine Sprecherin der Bahn. Züge würden dort umgeleitet, außerdem sei mit Verspätungen zu rechnen. Auf der gleichen Strecke sei auch der Regionalverkehr zwischen Siegelsdorf und Neustadt in Mittelfranken betroffen. Dort müssten die Fahrgäste auf Busse umsteigen, weil die Strecke gesperrt sei.
In München fahren der Sprecherin zufolge keine S-Bahnen der Linie 3 zwischen Pasing und Olching - auch hier seien stattdessen Busse im Einsatz. Einschränkungen im Regionalverkehr gebe es außerdem zwischen Treuchtlingen und Nürnberg sowie zwischen Lichtenfels und Hof. Fahrgäste sollten sich vor Fahrtantritt über die Lage informieren, die sich laufend ändern könne, riet die Sprecherin.
Sturmtief „Ignatz“ - schwere Böen an der Ostseeküste erwartet
Das Tief „Ignatz“ bringt am Donnerstag starke Sturmböen nach Mecklenburg-Vorpommern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet mit Windstärken von 85 bis 110 Kilometern die Stunde - an der Ostseeküste wird es besonders stürmisch. Dazu gibt es immer wieder Schauer und vereinzelt Gewitter. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte von 12 bis 16 Grad.
Sturm Ignatz: Deutsche Bahn warnt vor Zugausfällen
Die Deutsche Bahn warnte wegen Ignatz vor möglichen Zugausfällen oder Verspätungen wegen des Sturms. Allerdings lagen am Morgen noch keine Meldungen über tatsächliche Störungen im Bahnverkehr vor.
Güterzug kollidiert mit Ast - Fernzüge Köln-Koblenz betroffen
Ein Güterzug ist in der Nacht zu Donnerstag in Bad Godesberg mit einem Ast kollidiert, der Fernverkehr Köln-Koblenz war am Morgen beeinträchtigt. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte, war der Ast sturmbedingt linksrheinisch auf das Gleis gestürzt. „Wir müssen rechtsrheinisch umleiten und arbeiten mit Hochdruck daran, die Schäden zu beheben.“ Fernzüge zwischen Köln und Koblenz wurden seit den frühen Morgenstunden umgeleitet und hatten Verspätungen zwischen 20 und 90 Minuten. Die Halte Andernach, Remagen und Bonn Hauptbahnhof entfielen. Bei dem Unfall in Bad Godesberg nahe Bonn habe es keine Verletzten gegeben. Für den Regionalverkehr informierte die Bahn Pendler und Reisende via Twitter über Störungen.
In der Nordhälfte Deutschlands warnte der Wetterdienst vor ostwärts ziehenden Gewittern, bei denen orkanartige Böen mit bis zu 105 Kilometern pro Stunde wehen könnten. „Kurzlebige Tornados“ seien dabei nicht ausgeschlossen, hieß es.
Unwetterwarnung: Sturm und Orkan-Böen in Nordrhein-Westfalen erwartet
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor schweren Sturmböen in Nordrhein-Westfalen. Für Donnerstag, den 21.10., ist der Sturm mit hohen Windgeschwindigkeiten angekündigt. So ist die Sturmlage in NRW.
„Ignatz“ fegt über Berlin - Feuerwehr ruft Ausnahmezustand aus
Die Berliner Feuerwehr hat am Donnerstagmorgen den Ausnahmezustand Wetter ausgerufen. Einsatz-Notrufe werden damit nach Priorität bearbeitet, wo Menschen in Gefahr sind, teilte die Feuerwehr mit. Seit 8.00 Uhr habe es in Berlin insgesamt 49 wetterbedingte Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher. Die Retter waren auch in den Stadtteilen Prenzlauer Berg und Mitte im Einsatz. Dort waren Menschen in ihren Autos unter Bäumen eingeschlossen. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor.
Im Laufe des Donnerstags rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Berlin und Brandenburg mit Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 85 Kilometern pro Stunde. Besonders in der Südhälfte der Länder könne es demnach vereinzelt sogar zu schweren Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde kommen. Außerdem sei örtlich mit schweren Gewittern mit teils orkanartigen Böen zu rechnen.
Wegen des Sturmtiefs „Ignatz“ hatte der DWD bereits am Mittwoch ausdrücklich gewarnt vor herabstürzenden Ästen am Donnerstag und Freitag. Der Wetterdienst empfahl, das Haus am besten nicht zu verlassen. Die Feuerwehr rief noch einmal dazu auf, Balkone und Terrassen frei zu halten und lose Gegenstände zu sichern.
Sturmtief: Zoo und Tierpark Berlin am Donnerstag geschlossen
Der Zoo und der Tierpark Berlin kündigten an, am Donnerstag nicht zu öffnen und die Tiere in Häusern und Stallungen unterbringen. Das Aquarium soll regulär öffnen. „Aus Erfahrung wissen wir, dass solche Unwetterwarnungen keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden sollten“, teilte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem mit. Sollte man von größeren Schäden verschont bleiben, würden Zoo und Tierpark ab dem Freitag wieder regulär öffnen.
Sturm: So wird das Wetter nach Ignatz
Im Laufe des Nachmittags am Donnerstag lässt der Wind den DWD-Angaben zufolge von Westen her wieder nach. Nur im Norden bleibt es bis in den Freitag hinein stürmisch. Dazu regnet es am Freitag in der Nordhälfte und am Alpenrand - ansonsten kommt häufig die Sonne heraus.
Doch es wird kühler in Deutschland. Am Donnerstag liegen die Temperaturen zwischen 13 und 18 Grad, am Freitag meist nur noch zwischen 8 bis 13 Grad. Ähnlich sehe auch der Samstag aus. Zu erwarten sei ein Mix aus Sonne, Wolken und Nebel, erklärte der DWD. Der Sonntag bringt demnach Sonne und 12 bis 17 Grad, spätestens ab Dienstag zieht dann wieder unbeständigeres Wetter heran.
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