Fahrzeuge der Bundeswehr werden regelmäßig nach Tieren benannt. Die Idee dahinter: Auszudrücken, was das Gerät besonders auszeichnet. Der erste Panzer, der nach einem Raubtier benannt wurde, war der Kampfpanzer Leopard. Aktuell häufig im Gespräch ist der Panzer Gepard.
- Was zeichnet den Panzer Gepard aus?
- Was ist zur Bewaffnung bekannt?
- Wie viele dieser Panzer hat die Bundeswehr?
Das ist der Gepard-Panzer der Bundeswehr: Bewaffnung, Gewicht, Bodenziele
Der Gepard ist ein Panzer, der der Flugabwehr dient. Dank seines Radarsystems mit einer Reichweite von 15 Kilometern ist er autonom einsetzbar und allwetterfähig – bei Tag und Nacht. Konzipiert ist das 48-Tonnen-Gerät als Flugabwehrpanzer, der Kampfhubschrauber, Kampfjets und Drohnen vom Himmel holen soll. Auch gegen Ziele am Boden kann er eingesetzt werden - er kann etwa die Ketten von schweren Panzern zerstören. Der Gepard sei ein "mächtiges System", dessen zwei 35-Millimeter-Maschinenkanonen mehr Kampfkraft hätten als etwa ein Schützenpanzer, heißt es aus der Bundeswehr. „Damit kann man den Gegner schon gehörig ärgern.“ Der Gepard kann Ziele in bis zu sechs Kilometern Entfernung ins Visier nehmen. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 65 Stundenkilometern, seine Reichweite bei 550 Kilometern.
Wann wurde der Gepard-Panzer gebaut und ist er noch im Einsatz?
Ursprünglich wurde der Gepard entwickelt, um den beweglichen Panzertruppen der Bundeswehr Schutz vor tieffliegenden Flugzeugen und Kampfhubschraubern zu bieten. Er wurde ab Anfang der 1970er Jahre produziert und auch an die Niederlande und Belgien geliefert. Die Bundeswehr stellte den Panzer vor rund zehn Jahren außer Dienst – durchaus zum Leidwesen der Truppe, wie es heißt. Innerhalb der Nato wird das Flugabwehrsystem weiterhin von Rumänien genutzt.
Gepard-Panzer: Hersteller ist Krauss-Maffei Wegmann
Mit der aktuellen technischen Version könnten moderne Kampfflugzeuge, Raketen, ferngelenkte Flugkörper und Drohnen bekämpft werden, sagt der deutsche Hersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW).
Der Panzer wurde noch in der Zeit des Kalten Kriegs entwickelt. Rund 570 Stück hat der Konzern Krauss-Maffei Wegmann nach eigenen Angaben davon gebaut. Er verfügt über eine mittlere zweistellige Zahl dieser Panzer aus der aufgelösten Heeresflugabwehr der Bundeswehr. Die Rede ist aktuell von rund 50 ausrangierte Gepards, die vor der Lieferung an die Ukraine noch technisch überholt werden müssten.
Gepard-Panzer innen: Wie ist die Standard-Besatzung?
Die Standard-Besatzung eines Gepard besteht aus drei Personen: einem Fahrer, einem Kommandeur und einem Richtschützen, der die Ziele anvisiert. Die Ausbildung des Richtschützen dauert nach Bundeswehrangaben etwa sechs Wochen.
Schwere Waffen für die Ukraine: Panzer Gepard sollen geliefert werden
Nach massivem öffentlichen Druck hat die Bundesregierung am Dienstag, 26.04.2022, die Lieferung von Panzern an die Ukraine zugesagt. Andere Nato-Staaten stellen bereits solche schwere Waffen zur Verfügung, auch Haubitzen oder Panzerabwehrraketen werden in das Kriegsgebiet geliefert.
Anlässlich eines Treffens auf der US-Militärbasis in Ramstein kündigte die Bundesregierung die Lieferung gebrauchter Flugabwehrpanzer des Typs Gepard an die Ukraine an. Zuvor hatte Berlin bereits einen Ringtausch in Aussicht gestellt: Dafür soll der Nato-Verbündete Slowenien in der Sowjetunion entwickelte T-72-Kampfpanzer an Kiew liefern. Im Gegenzug soll die slowenische Armee den Schützenpanzer Marder sowie den Radpanzer Fuchs aus Deutschland bekommen. Zuvor hatte Deutschland bereits unter anderem Flugabwehrraketen an die Ukraine geliefert.