Angesichts der sich ausweitenden Pandemie hat Österreich erstmals seine Corona-Ampel für vier Bezirke in drei Bundesländern auf Rot gestellt. Betroffen seien Wels-Stadt in Oberösterreich, Hallein in Salzburg sowie Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land in Tirol, wie nach einem Treffen der zuständigen Expertenkommission berichtet wurde. Für diese Bezirke bestehe ein sehr hohes Risiko, hieß es. Innsbruck-Land und Hallein grenzen an Bayern.
Elsass, Zürich und gesamte Niederlande ab Samstag als Risikogebiete eingestuft
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Elsass, Zürich und gesamte Niederlande ab Samstag als Risikogebiete eingestuft
Berlin

1552 neue Infektionen in Österreich – Corona-Gipfel mit Kurz

In ganz Österreich war die Zahl der registrierten Neuinfektionen binnen eines Tages am Donnerstag auf den Rekordwert von 1552 Fällen gestiegen, fiel dann am Freitag jedoch wieder auf 1163. Für Montag, 19. Oktober, hat Bundeskanzler Sebastian Kurz einen Corona-Gipfel mit den Ländern einberufen. Die Rede ist von einem möglichen „Lockdown light“ in Österreich.
Laut Innenministerium wurden allein in Wien 480 neue Fälle an einem Tag registriert. Die Ampel für die Bundeshauptstadt bleibt aber weiter auf Orange. Im Vergleich zu Deutschland sind die Zahlen in Österreich unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl in etwa doppelt so hoch.
Die Corona-Ampel ist in Österreich seit Anfang September in Betrieb. Mit ihrer Hilfe wird die Infektionslage jede Woche neu bewertet und auf einer Karte farblich dargestellt – in der Regel für jeden Bezirk, entsprechend etwa den deutschen Landkreisen, sowie für das Bundesland Wien. Die Farben reichen von Grün (Risiko: niedrig) über Gelb (mittel) und Orange (hoch) bis Rot (sehr hoch). Kriterien sind Fallzahlen der vergangenen sieben Tage, Nachverfolgbarkeit der Ansteckungen, Auslastung der Krankenhausbetten und Gesamtzahl an Tests. Außerdem wird berücksichtigt, ob eine Region viele Touristen oder Pendler hat.
Die Zahlen seien trotz allem nicht mit dem Frühjahr vergleichbar, weil mehr getestet werde, meinte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) vor Kurzem. Er nannte die Situation dennoch „schwierig“.
Südtirol seit 24. Oktober Risikogebiet – viele Neuinfektionen
Corona Italien Südtirol
Südtirol seit 24. Oktober Risikogebiet – viele Neuinfektionen
Bozen

Corona-Hotspot im Tennengau

Der Tennengau mit seinen 14 Orten im Salzburger Land gilt jetzt als Corona-Hotspot in Österreich. Nach privaten Feiern ist die Zahl der Neuinfektionen rasant gestiegen. Nach Angaben des Landes Salzburg vom Dienstag hat der Bezirk Hallein mit 235 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen die meisten in Österreich. Mehr als 2.000 Personen befinden sich in Salzburg derzeit in Quarantäne oder sind „verkehrsbeschränkt“, allein 500 davon im Tennengau. Der Ort Kuchl wurde von der Außenwelt abgeriegelt.

In Österreich droht ein neuer Lockdown

Österreichs Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) wollte einen zweiten Lockdown nicht ausschließen. „Ich habe keine Glaskugel. Israel hätte sich auch nicht gedacht, dass es dazu kommen wird“, so Schramböck zur Tageszeitung „Kurier“. Unabhängig davon gab es weitere Spekulationen über einen möglichen „Lockdown Light“ in Österreich.

Corona-Zahlen in Österreich mit hoher Inzidenz:

  • Wien: 139
  • Vorarlberg: 101
  • Tirol: 117
  • Steiermark: 45
  • Salzburg: 113
  • Oberösterreich: 82
  • Niederösterreich: 70
  • Kärnten: 46
  • Burgenland: 69
  • Quelle: AGES-Dashboard
  • Stand: 15. Oktober