- Informieren Sie sich über die an Ihrem genauen Aufenthaltsort in der Türkei geltenden lokalen COVID-19-Vorschriften,
- Halten Sie sich in der Türkei an die Hygienemaßnahmen und lassen Sie sich vor Rückreise unbedingt testen,
- Verfolgen Sie gerade in der Corona-Krise die Webseite der deutschen Vertretungen in der Türkei,
rät das Auswärtige Amt aktuell bei allen Reisen in die Türkei.
Nachdem vergangene Woche bekannt geworden war, dass beim Zählen neuer Corona-Fälle in der Türkei nur die tatsächlich Erkrankten und nicht die positiven Tests erfasst werden, zeichnet sich nun das wahre Ausmaß der Neuinfektionen ab. Rund 10.000 statt der 1400 offiziell genannten sollen es nach Angaben der Internetzeitung „Habertürk“ sein. Dies wurde indirekt aus einem Interview mit Gesundheitsminister Fahrettin Koca geschlossen. Dieser hatte dem Journalisten Muharrem Sarikaya Auskunft über die Datenlage gegeben und dabei gesagt, dass am Tag etwa 100.000 PCR-Tests mit einer Positiv-Quote von etwa 10 Prozent durchgeführt werden. Daraus ergeben sich in der Tat rund 10.000 Fälle am Tag – auch wenn die Regierung das nicht direkt einräumte.
WHO kritisiert die Türkei für manipulierte Corona-Zahlen
Nach Kritik von Beobachtern hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Türkei kürzlich per Twitter aufgefordert, zu einer transparenten Zählweise zurückzukehren. Das Land hatte seine Statistik am 29. Juli geändert, ohne dass es dabei einen deutlichen Rückgang der Zahlen gab. Daraufhin wurde am 4. August die deutsche Reisewarnung für vier Küstenprovinzen in der Türkei aufgehoben. Manche glauben nun, dass die Daten möglicherweise auch zuvor schon manipuliert waren.
Große Zweifel an Neuinfektionen in der Türkei
Insbesondere der türkische Ärzteverband war stets von wesentlich höheren Corona-Zahlen ausgegangen, und die Opposition hatte sogar von einer möglicherweise bis zu 19 mal höheren Werten gesprochen.
Gesamte Türkei ist Risikogebiet – wie steht es mit der Reisewarnung?
Sollten sich die Berichte bestätigen, könnte die bestehende deutsche Reisewarnung für die Türkei schon in den nächsten Tagen wieder ausgeweitet werden. Ohnehin gilt das gesamte Land weiter als Risikogebiet, und es gab lediglich für Antalya, Aydin, Izmir und Mugla eine Ausnahme von der Reisewarnung aufgrund eines besonderen Hygiene-Protokolls in der Hotellerie. Eine Reisewarnung hätte für Verbraucher den Vorteil, dass für die Herbstferien gebuchte Pauschalreisen kostenlos storniert werden können.
RKI und AA überprüfen Risikogebiete mindestens einmal die Woche
Die nächste wöchentliche Routine-Überprüfung von Reisewarnungen und Risikogebieten erfolgt am Mittwoch und wird zwischen 18 und 20 Uhr auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts bekannt gegeben, teilte das Auswärtige Amt auf Anfrage mit. Neueinstufungen können aber auch jederzeit ohne Vorankündigung erfolgen. „Die Entscheidung erfolgt in Abstimmung zwischen Auswärtigem Amt, Bundesgesundheitsministerium und Innenministerium“, teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage mit.
Offiziell angegebene Corona-Zahlen für die Türkei
- Täglich etwa 1500-1600 neue Covid-19-Erkrankungen (zuzüglich der vielen positiven Fälle ohne schwere Symptome)
- Mindestens 1400 Schwerkranke mit aktiver Corona-Infektion
- 58 Tote allein am 9. Oktober gemeldet
- Mindestens 8500 Todesfälle seit Beginn der Pandemie
- Um die 330.000 Erkrankte seit März
- Über 290.000 Geheilte
- Stand: 9. Oktober
- Quelle: Hürriyet
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