• Aktuell steht eine neue Variante des Coronavirus im Mittelpunkt der Betrachtung - eine indische Mutante
  • In deren Schatten haben sich aber offenbar noch weitere Mutationen ausgebildet
  • Unter anderem soll es einen Ausbruch in Litauen gegeben haben, wie Forscher festgestellt haben
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, haben litauische Forscher erst Anfang April eine schon länger zirkulierende Virusvariante per Zufall entdeckt. Scheiterten aber bei der Suche nach ihrem Ursprung wegen fehlender Hinweise in internationalen Datenbanken. Bei Ihrer Analyse mehrerer PCR-Proben wurde die Mutation E484K nachgewiesen, die eigentlich untypisch für diese Region ist. Diese Variante konnte keinem Land zugeordnet, gilt aber als gefährlich, da sie eine gewisse Resistenz gegen die Impfungen haben soll.


Ursprung der neuen Coronavirus-Variante liegt vermutlich in Kamerun

Teams von Evolutionsbiologen aus Litauen und Schweden machten sich auf die Suche nach dem Ursprung des Virus. Sie entdeckten passende Genomnachweise von Laboren aus Frankreich, der Schweiz, Belgien, Deutschland (Bayern), England, Spanien, den Niederlanden, Irland und Portugal sowie aus den USA. Dabei stellten Wissenschaftler fest, dass ein großer Teil, der in Europa vorgekommenen Fälle auf Reisende zurückzuführen war, die aus Kamerun zurückkehrten. Da Kamerun aber nur 48 Genome in eine internationale Datenbank hochgeladen hatte, fehlte die Variante, die in Litauen jetzt festgestellt wurde. Dass das betreffende Genom in der Datenbank nicht gefunden wurde, war für die Wissenschaftler nicht verwunderlich. Kamerun untersucht weniger als ein Prozent der ins Labor geschickten PCR-Proben auf neue Virusvarianten. Es ist zu vermuten, aber nicht nachweisbar, dass die Linie in Kamerun ihren Ursprung nahm – und sich von dort aus weiterverbreitet.

Corona aktuell: Neue Virus-Mutationen weiter auf dem Vormarsch

Wie das RND weiter schreibt, brachte ein Vorfall die Wissenschaftler ein Stück weiter. Nahe der Grenze zu Kamerun in der Zentralafrikanischen Republik gab es einen größeren Covid-19-Ausbruch. Bei PCR-Analysen vor Ort wurde festgestellt, dass sechs Personen dort die neue Variante trugen. Ein Hinweis – aber auch dort gibt es keine standardisierte Sequenzierung von Virusnachweisen. „Wo die Pandemie derzeit nicht kontrolliert wird, können wir erwarten, dass Varianten auf dem Vormarsch sind“, wird der Studienleiter Gytis Dudas in einem Bericht der Fachzeitschrift „Science“ zitiert.

Mutation aus Indien: Wirken die Impfstoffe gegen das Virus?

Die indische Mutation des Coronavirus mit der Kennzeichnung B.1.617 breitet sich in Großbritannien aus. Auch in Deutschland gibt es erste Fälle, weswegen zwei Hochhäuser in Velbert unter Quarantäne gesetzt wurden. Die Variante gilt als ansteckender.