• Die Corona-Zahlen und die Inzidenz steigen in vielen Ländern in Europa
  • Die Corona-Mutation Delta-Variante breitet sich zeitgleich in Europa immer weiter aus.
  • Spanien wurde nun auch zum Risikogebiet erklärt
  • Welche Länder in Europa gelten als Virusvariantengebiete? Und welche Länder gelten als Hochinzidenzgebiete?
  • Urlaub 2021 – So ist die Lage in beliebten Urlaubsländern
Die Inzidenzwerte steigen in vielen Ländern in Europa, Sorge bereitet vor allem auch die Delta-Variante des Coronavirus – eine Mutation, die zuerst in Indien nachgewiesene wurde. Sie breitet sich aktuell in Deutschland aus und gilt seit einigen Tagen hierzulande erstmals als dominant. Das macht den Virologen zunehmend Sorgen. Sie gilt als ansteckender und die bisher entwickelten Impfstoffe helfen nicht ganz so gut, wie gegen die Alpha-Variante (B117) oder andere Mutationen. Doch wie verbreitet ist die Delta-Variante in Europa?

Portugal und Russland waren Virusvariantengebiete – was gilt aktuell?

Die Bundesregierung hatte Portugal und Russland als Virusvariantengebiete eingestuft, für die besonders strenge Regeln bei der Wiedereinreise nach Deutschland gelten. Die portugiesische Hauptstadt Lissabon war wegen einer starken Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus weitgehend abgeriegelt worden, in Russland sind die Metropolen Moskau und St. Petersburg besonders stark betroffen.
  • Portugal inklusive der autonomen Regionen Madeira und Azoren ist seit 7. Juli zum Hochinzidenzgebiet herabgestuft worden. Zuvor war Portugal sogar als Virusvariantengebiet eingestuft.
  • Russland gilt als Hochinzidenzgebiet seit 7. Juli.
  • Großbritannien und Nordirland inklusive der Isle of Man sowie aller Kanalinseln und aller britischen Überseegebiete sind seit 7. Juli Hochinzidenzgebiet.

Sommer Urlaub 2021: Delta-Variante – Spahn warnt vor sorglosem Sommer

Wegen der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus, die sich weltweit ausbreitet, hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erneut zu Vorsicht im Sommer aufgerufen. Aus einem zu sorglosen Sommer dürfe kein „Sorgenherbst“ werden, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Die Delta-Variante werde über den Sommer auch in Deutschland die Oberhand gewinnen, dies sei eher eine Frage von Wochen als von Monaten. Es mache bei der Ausbreitung aber einen Unterschied, wie hoch die gesamte Zahl der Ansteckungen und die Impfquote seien.
„Es liegt an uns“, sagte Spahn. Im Alltag gehe nun draußen „ziemlich viel“. In Innenräumen, vor allem mit vielen Menschen, sollten weiter Schutzmasken getragen werden. Reisen sei möglich. Bei der Rückkehr aus dem Urlaub sollten Familien aber kostenlose Testangebote nutzen, auch mit Blick auf den Schulbeginn nach den Ferien. Der Minister appellierte an alle Bürger, Impfangebote zu nutzen - auch für wichtige Zweitimpfungen als vollen Schutz gegen Virus-Varianten.

Großbritannien: Inzidenz steigt – Delta-Corona-Variante breitet sich in England aus

In Großbritannien ist die Delta-Variante die dominierende Variante. Die Inzidenz war in den letzten Wochen trotz hoher Impfquoten gestiegen. Experten führen das auf die ansteckendere Delta-Variante zurück. Deswegen hatte Premierminister Boris Johnson den für Mitte Juni geplanten „Tag der Freiheit“ auf dem 19. Juli verschoben. Der Anteil der Variante liegt nach Angaben der Initiative GISAID bei 98,2 Prozent (Stand 9.7.)
Die hochansteckende Delta-Variante treibt die Fallzahlen im Vereinigten Königreich in die Höhe, die Inzidenz für sieben Tage lag zuletzt bei rund 244 pro 100.000 Einwohner. Allerdings steigt die Zahl der Einlieferungen ins Krankenhaus und der Todesfälle deutlich weniger stark als in vorherigen Wellen – ein Erfolg der fortgeschrittenen Impfkampagne.
Mit mehr als 32.500 neuen Corona-Fällen an einem Tag hat Großbritannien am 7. Juli den höchsten Tageswert seit Januar verzeichnet. Das ist auf die Delta-Variante zurückzuführen. Boris Johnson will dennoch am 19. Juli alle Corona-Regeln aufheben.

Portugal Corona: Delta-Variante bei 80 Prozent – ganzes Land gilt als Hochinzidenzgebiet

Das beliebte Urlaubsland Portugal ist neben Großbritannien der Delta-Hotspot in der EU. Zwar wird Portugal vom RKI nicht mehr als Virusvariantegebiet eingestuft, jedoch als Hochinzidenzgebiet.
Nach Angaben des Magazins „Business Insider“ macht die Variante in Portugal bereits 80 Prozent aller Infektionen mit dem Coronavirus aus. Besonders die Hauptstadt Lissabon ist betroffen. Die Regierung hatte deshalb entschieden, sie an einem Wochenende abzuriegeln.
Die französische Regierung rät wegen der raschen Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus von Reisen Portugal ab. "Diejenigen, die ihren Urlaub noch nicht gebucht haben, sollten Spanien und Portugal als Reiseziele meiden", sagte der französische Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Clément Beaune, dem Fernsehsender France 2 am Donnerstag. Ein Reiseverbot gibt es vorerst aber nicht.
In Lissabon gilt wegen der hohen Zahl an Corona-Infektionen eine strengere Vorschrift: unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 23 und 6 Uhr.

Delta-Variante in Spanien: Corona-Mutation breitet sich aus

Spanien war im Vergleich zu Großbritannien oder Portugal lange Zeit nicht so stark betroffen. Doch das änderte sich. Nach Angaben von GISAID liegt der Anteil der Delta-Variante an den Neuinfektionen aktuell zwar bei 43,7 Prozent (Stand 9.7.).
Die Bundesregierung hat ganz Spanien inklusive den Balearen und den Kanaren als Risikogebiet eingestuft. In Spanien waren die Infektionszahlen in den letzten Wochen drastisch gestiegen.
Die französische Regierung rät wegen der raschen Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus von Reisen nach Spanien ab.

Corona-Zahlen in den Niederlanden explodieren wegen Delta-Variante

In den Niederlanden ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen explosionsartig gestiegen. Am Donnerstag, 08.07, wurden rund 5500 Fälle gemeldet. Das ist die höchste Zahl seit dem 14. Mai, wie das nationale Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM am Donnerstag mitteilte. Vor genau einer Woche waren es noch rund 800 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Die Regierung erwägt neue Maßnahmen, um das Virus einzudämmen.
Der Anstieg der Neuinfektionen wird mit der Verbreitung der Delta-Variante begründet. Noch führte das aber nicht zu mehr Patienten in den Krankenhäusern. Von den Neuinfektionen sind den Angaben zufolge vor allem Jugendliche betroffen. Viele haben sich demnach in Diskotheken und Nachtclubs angesteckt. Der Anteil der Delta-Variante liegt laut GISAID bei 26,2 Prozent.

Delta-Variante in Italien: Anteil der Coronavirus-Variante steigt

Anders als in anderen europäischen Ländern ist die Lage in Italien gut. Die Inzidenz liegt bei knapp über 10. Der Anteil der Delta-Variante liegt nach Angaben von GISAID bei 32,3 Prozent der Neuinfektionen (Stand 9.7.).
Bei der Einreise müssen Deutsche lediglich einen negativen Corona-Test nachweisen können. Auch wenn sich die Delta-Variante in Italien langsam mehr ausbreitet, sind die Regelungen dort vergleichsweise locker. Es gelten Abstandregeln, jedoch keine Maskenpflicht im Freien.

Frankreich Corona: Inzidenz niedrig – Delta-Variante bei unter 10 Prozent

Schlechter als Italien, jedoch besser als Spanien und Portugal steht Frankreich im europäischen Vergleich dar. Die Inzidenz loegt dort (Stand 09.07) bei knapp über 30. Auch der Anteil der Delta-Variante ist nach Angaben von GISAID in europäischen Vergleich gering. Er liegt bei 21,5 Prozent (Stand 09.07)
Frankreich gilt zudem nicht als Risikogebiet. Auch die Einreise aus Deutschland ist mit einem Test möglich.

Österreich: Delta-Variante macht zwei Drittel der Corona-Infektionen aus

In Österreich ist die Delat-Variante zuletzt stärker verbreitet. Mittlerweile macht die Delta-Variante laut GISAID 65,6 Prozent der Corona-Infektionen aus. Die konkreten Fallzahlen sind jedoch niedrig. Denn die Inzidenz liegt bei unter 10 (Stand 09.07.). Österreich gilt aufgrund der niedrigen Infektionszahlen zudem nicht als Risikogebiet.
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich nach einem Treffen mit dem Virologen Christian Drosten über die Delta-Variante geäußert. „Ich glaube nicht, so ist mein Eindruck nach dem Gespräch, dass die Delta-Variante verschwinden wird. Sie wird bleiben“, sagte Kurz. „Wir können heilfroh sein, dass die Impfung gegen alle Varianten schützt, die es gerade gibt.“.

Türkei: Urlaub im Risikogebiet – geringer Anteil der Delta-Variante

Die Türkei gilt anders als viele andere beliebte Urlaubsländer weiterhin als Risikogebiet. Nach Informationen von GISAID ist der Anteil der Delta-Variante allerdings niedrig und soll bei 0 liegen (Stand 09.07.). Wie andere Länder untersucht die Türkei allerdings nicht viele Proben, weshalb unklar ist wie aussagekräftig diese Zahl ist.

Verbreitung der Virusmutation: Delta-Variante in Deutschland dominant

Die Sorge wächst auch hier in Deutschland:Trotz sinkender Coronazahlen in Deutschland gibt es verstärkt Neuinfektionen mit der Delta-Variante des Coronavirus. Der Vize-Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, betonte: „Der beste Schutz – auch vor der Delta-Variante – ist eine vollständige Impfung.“ Die zuerst in Indien aufgetretene Variante breitet sich rasant weiter aus.
Die Delta-Variante dominiert seit Ende Juni auch in Deutschland das Infektionsgeschehen. Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) gehen inzwischen 59 Prozent aller Ansteckungen mit dem Coronavirus in Deutschland auf die Delta-Variante zurück. Der Anteil der zuvor vorherrschenden Alpha-Variante beträgt demnach nur noch 33 Prozent.

Delta-Angst: Welche Optionen haben Reisende?

Noch sieht es nach einem relativ unbeschwerten Reisesommer aus. Doch schneller als erwartet verbreitet sich derzeit die Delta-Variante des Coronavirus in Europa. Und mit ihr die Sorge vor neuen Corona-Einschränkungen für Urlauber. So wurde Portugal kurzerhand zum Virusvariantengebiet erklärt. Die Folge: knallharte 14 Tage Quarantäne nach Heimkehr ohne Ausnahme und Freitesten.
Wer in diesem Jahr eine Auslandsreise gebucht hat, kann sich wegen des weiterhin dynamischen Infektionsgeschehens nicht sicher sein, welche Reisevorschriften am Ende gelten werden. Was tun?

Abwarten und hoffen

Trotz Sorge vor der Delta-Variante ist vorerst keine Verschärfung der Einreiseverordnung geplant. Reisewillige können darauf hoffen, dass sich bis zum Antritt ihres Urlaubs an den zuletzt deutlich gelockerten Reisebestimmungen nichts ändert.
Viele Länder sind keine Risikogebiete mehr. Und die pauschale Reisewarnung für Risikogebiete ist zum 1. Juli entfallen. Reisen auch in diese Länder sind wieder ohne größere Hürden möglich: Für die Heimkehr wird ein negativer Corona-Test, ein Impfnachweis oder ein Genesungsbeleg benötigt, um eine Quarantäne zu vermeiden. Wer mit dem Flugzeug heimkehrt, braucht diesen Nachweis schon beim Abflug.

Eine unangenehme Überraschung mit Folgen

„Worst Case“ ist die plötzliche Einstufung als Virusvariantengebiet. Das Beispiel Portugal hat gezeigt, was Urlaubern dann droht: Erst während der Reise haben die Betroffenen erfahren, dass sie zu Hause 14 Tage in Quarantäne müssen. Mit ungeplanten Folgen: Sie dürfen dann Haus oder Wohnung nicht verlassen. Das kann im Arbeits- und Privatleben viele Probleme bereiten. Auch wenn Arbeitgeber eine Art Entschädigung für den Lohn in dieser Zeit zahlen.
In Europa sind derzeit neben Portugal noch Großbritannien und Russland Virusvariantengebiete. Im Falle von Portugal und Großbritannien steht allerdings bald die Herabstufung zu Hochinzidenzgebieten an, kündigte die Bundesregierung am Donnerstag (1. Juli) an. Und zwar dann, wenn die Anteile der ansteckenderen Delta-Variante vergleichbar mit denen in Deutschland sind.
Doch auch für Hochinzidenzgebiete gilt: Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss nach der Rückkehr nach Deutschland erst einmal zehn Tage in Quarantäne. Und die kann frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Test beendet werden. Mit Blick auf die kommenden Monate besteht also die Unwägbarkeit, ob aus einem Risikogebiet ein Hochrisikogebiet wird und dann doch wieder Quarantäne ansteht. Jedenfalls für Reisende ohne vollen Impfschutz.
Zudem können in einzelnen Ländern neue Virusvarianten auftreten. Dann droht die Einstufung als Virusvariantengebiet mit all ihren Folgen.

Umbuchen auf später oder ein anderes Reiseziel

Wird ein Reiseziel vor der Abreise zum Virusvariantengebiet oder Hochrisikogebiet erklärt, haben Pauschalreisende nicht automatisch das Recht auf kostenlose Stornierung. Ob diese Einstufungen nach mehr als einem Jahr Pandemie noch als ein „außergewöhnlicher Umstand“ zu werten sind, ist nicht höchstrichterlich entschieden.
Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Veranstalter zumindest im Falle eines Virusvariantengebietes die Reise von sich aus absagt und das angezahlte Geld erstattet.
„Stuft das RKI ein Land als Virusvariantengebiet ein, beginnen die Reiseveranstalter damit, die Gäste vor Ort zu kontaktieren und bieten ihnen eine vorzeitige Abreise an“, sagt Kerstin Heinen, Sprecherin des Deutschen Reiseverbands (DRV). Die Kosten dafür tragen die Veranstalter. „Danach werden die Gäste kontaktiert, die in nächster Zeit gebucht haben.“ Diesen werde eine kostenfreie Umbuchung auf einen anderen Zeitpunkt oder ein anderes Urlaubsziel angeboten - oder eine gebührenfreie Stornierung.
Die Einstufung als Virusvariantengebiet gilt zunächst für 14 Tage. „Wie lange Reisen ins entsprechende Ziel abgesagt werden, liegt im Ermessen des Reiseveranstalters“, sagt Heinen.
Wer seine Pauschalreise auch dann verschieben will, wenn das Zielland kein Virusvarianten- oder Hochrisikogebiet ist, muss in die Vertragsbedingungen schauen, was das kostet. Mit einem Flextarif ist die Verschiebung oft bis 14 Tage vor Abreise kostenlos möglich.
Individualreisende haben dank kulanter Umbuchungsregeln der Fluggesellschaften die Möglichkeit, ihren Flug ohne Zusatzgebühren umzubuchen. Dies ist bei vielen Airlines wie Lufthansa und Eurowings kurzfristig bis zum Check-in des ursprünglichen Fluges möglich. Eine Erstattung gibt es aber nur, wenn die Airline den Flug selbst streicht. Findet der Flug statt, gibt es kein Geld zurück.

Aus Angst stornieren kann teuer werden

Wer aus Furcht vor der Delta-Variante doch nicht mehr verreisen möchte, muss bei risikoarmen Ländern und einfachen Risikogebieten mit Stornierungsgebühren rechnen. Pauschalurlauber sollten hier die Stornostaffeln der Veranstalter kennen: Sie zeigen auf, bis zu welchem Zeitpunkt vor Reiseantritt welcher Betrag fällig wird.
Im Vorteil sind wieder Pauschalreisende, die von Anfang an einen etwas teureren Flextarif gebucht haben: Sofern die Frist von häufig 14 Tagen vor Reisebeginn noch nicht angebrochen ist, lässt sich die Reise auch ohne Stornogebühren absagen.
Individualreisende müssen prüfen, ob sie bei der Buchung eine kurzfristige Stornierungsoption gewählt haben. Zum Beispiel ein Angebot wie: „Kostenfreie Stornierung bis einen Tag vor Abreise“. Ist das nicht der Fall, fallen in der Regel Stornokosten an.
„Bei individuell gebuchten Unterkünften im Ausland kann ich aus der Einstufung zum Virusvariantengebiet meines Reiselandes durch die Bundesregierung unmittelbar kein Recht zur kostenfreien Stornierung ableiten“, sagt Karolina Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland. Auch dann nicht, wenn eine Reisewarnung für das Land gilt.
Entscheidend sei, ob nach dem national geltenden Recht ein Recht auf Stornierung aufgrund der Corona-Situation besteht und was in den AGB steht. „Das Recht in Portugal beispielsweise sieht keine Stornierungsmöglichkeit aufgrund der Corona-Pandemie vor.“ Es komme allein auf die konkret vereinbarten AGB und Stornobedingungen an.

Was ist die Delta-Variante? Symptome, Impfung und Ursprung der Corona-Mutante

  • Ursprünglicher Name: Indische Variante (erstmal Ende 2020 in Indien nachgewiesen)
  • Wissenschaftlicher Name: B 1.617.2.
  • Symptome: Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen und Fieber
  • Impfung: Mit einer vollständigen Impfung scheint man geschützt zu sein.

Was macht die Delta-Variante so gefährlich?

Die Delta-Variante gilt als ansteckender als die Alpha-Variante (B117) und verdrängt diese immer weiter. Normalerweise geht eine höhere Ansteckungsfähigkeit - ein sogenannter Fitnessvorteil - mit evolutionären Nachteilen einher. Die Variante ist dann ansteckender, aber weniger krankmachend. Bei der Delta-Variante scheint das nicht der Fall zu sein, was die Mutante gefährlicher macht.
Auch die Symptome der Variante, die eher einer Erkältung mit Schnupfen ähneln sollen, macht sie gefährlicher. Denn mit Erkältungssymptomen gehen Menschen unvorsichtiger um.

Ist die Delta-Variante gefährlich für Geimpfte?

In Großbritannien sind mindestens 26 Menschen trotz vollständiger Impfung an der Delat-Variante gestorben. Das berichtet der „Deutschlandfunk“ Virologe Christian Drosten schätzt das Risiko für Geimpfte dennoch klein ein. „Insgesamt ist es nicht so, dass der Eindruck hier besteht, dass diese Delta-Variante jetzt einen so großen Immunescape zeigen würde, dass es ein erhebliches Risiko gäbe, bei vollständiger Impfung jetzt trotzdem zu versterben“, sagte Drosten im NDR-Podcast „Das Coronavirus Update“

Schnellere Zweitimpfung gegen Coronavirus wegen Delta-Variante gefordert

Angesichts der raschen Ausbreitung der Delta-Variante sprechen sich Gesundheitsexperten der Opposition für eine frühere Zweitimpfung aus. Bei mRNA-Corona-Impfstoffen wie Biontech/Pfizer und Moderna solle die Zweitimpfung gegen das Coronavirus bereits nach drei Wochen stattfinden, sagte Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen der „Welt“.

Studie: Vollständige Impfungen essenziell gegen Delta-Variante

Die nun auch in Deutschland vorherrschende Delta-Variante des Coronavirus scheint im Laborversuch Antikörpern von Erstgeimpften und ungeimpften Genesenen teilweise zu entkommen. Darauf liefert eine Studie im Fachblatt „Nature“ weitere Hinweise.
In den Experimenten seien die nach einer Einzeldosis von Biontech/Pifzer und Astrazeneca gebildeten Antikörper kaum in der Lage gewesen, an die in Indien entdeckte Mutante zu binden und sie unschädlich zu machen, berichten Forscher um Olivier Schwartz vom Institut Pasteur in Paris. Eine effiziente Reaktion gegen Delta hätten beide Vakzine erst nach der zweiten Dosis hervorgerufen - bei 95 Prozent der Personen (nach einer Dosis: 10 Prozent).
Auch Antikörper in Blutproben von ungeimpften Genesenen sind laut der Studie im Vergleich zur bisher vorherrschenden Variante Alpha weniger gut in der Lage, an Delta zu binden. Nach Analysen von Proben von Genesenen, die bereits eine Impfung erhalten hatten, schreiben die Forscher, die Ergebnisse deuteten stark darauf hin, dass ein solcher Booster Genesene höchstwahrscheinlich gegen eine Vielzahl zirkulierender Virusstämme schütze, darunter Delta.
Ergebnisse aus derartigen Laborexperimenten können nicht unmittelbar auf den Impfschutz in der Praxis übertragen werden. Das Autorenteam schreibt, die untersuchten Spiegel sogenannter neutralisierender Antikörper würden jedoch als starker Hinweis auf den Immunschutz gegen symptomatische Corona-Infektionen gelten. Das menschliche Immunsystem wehrt sich nicht nur mit Antikörpern gegen Krankheitserreger, es gibt auch noch eine zelluläre Immunität.