- In Dänemark gibt es offenbar eine mutierte Form des Coronavirus
- Es soll sich vor allem unter Nerzen verbreitet haben und auf Menschen übertragen haben
- Bei zwölf Menschen wurde eine Infizierung mit der mutierten Corona-Form nachgewiesen
- In Jütland sind 280.000 Menschen angehalten, in ihrer Region zu bleiben, teilte Ministerpräsidenten Frederiksen mit
Zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung einer mutierten Form des neuartigen Coronavirus sind im Nordwesten Dänemarks scharfe Sicherheitsmaßnahmen angeordnet worden. „Ab heute Nacht sind Bürger in sieben Gemeinden Nord-Jütlands dringend aufgerufen, in ihrer Region zu bleiben, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern“, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Betroffen sind demnach mehr als 280.000 Menschen.
Aus Sorge vor den Folgen für kommende Impfstoffe gegen das Coronavirus werden in Dänemark zudem offenbar alle Nerze getötet, hatte Frederiksen bereits am Mittwoch bekanntgegeben.
Dabei geht es um Millionen von Tieren. Das Fell der Nerze ist unter anderem für Pelzmäntel beliebt. Das Virus sei unter Nerzen mutiert und wurde auf den Menschen übertragen, sagte die Regierungschefin. Das Problem daran sei, dass diese Mutation dafür sorgen könnte, dass ein künftiger Impftoff nicht seine erhoffte Wirkung entfalte. Unterdessen macht den Wissenschaftlern auch eine Mutation mit dem Gen „D614G“ auf dem Spike-Protein des Coronavirus große Sorgen.
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Corona in Dänemark: Mutiertes Coronavirus sprang auf Menschen über
Bei zwölf Menschen im Norden Jütlands sei bereits eine mutierte Version des Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt worden, sagte Frederiksen. Zugleich warnte sie davor, dass die Mutation sich nicht nur auf weitere Teile Dänemarks, sondern auch im Rest der Welt ausbreiten könnte. Die Nerzzüchter werden entschädigt, wie Lebensmittelminister Mogens Jensen sagte.Dänemark ist der weltweit größte Produzent von Nerzfellen. Im Land gibt es derzeit 1139 Zuchtfarmen und etwa 15 bis 17 Millionen Nerze.
Mutiertes Coronavirus bisher bei zwölf Menschen nachgewiesen
„Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet“, sagte Frederiksen am Donnerstag. Es handele sich um eine „wirkliche Absperrung“ der Region. Dänen und ausländische Besucher wurden aufgerufen, dem Gebiet fernzubleiben, in dem Restaurants und Bars ab Samstag geschlossen bleiben sollen. Züge und Busse sollen nicht mehr die Grenzen zu den Regionen überqueren.
Bislang ist das mutierte Virus bei zwölf Menschen in Dänemark festgestellt worden, darunter elf aus Nordjütland. Der fachliche Direktor des dänischen Gesundheitsinstituts SSI, Kåre Mølbak, unterstrich, dass dieses Virus nicht gefährlicher als andere Coronaviren sei. Das Risiko bestehe aber darin, dass es widerstandsfähiger gegenüber Antikörpern sei.
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Corona-Mutation bei Nerzen — Lockdown in Dänemark
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Coronavirus auf 67 Nerzfarmen in Dänemark
Nach Angaben der dänischen Behörden sind bereits auf mehr als 200 Farmen Corona-Fälle festgestellt worden. Auf 67 Farmen wurde der Pelztierbestand bereits getötet. Die Niederlande hatten nach ähnlichen Ausbrüchen von Corona bei Nerzen Anfang Juni beschlossen, alle Pelztiere auf den betroffenen Farmen zu töten. Der Aktion im Sommer waren etwa 1,1 Millionen Nerze zum Opfer gefallen. Auch der Corona-Hotspot Polen gilt als eine Hochburg für die Zucht von Nerzen. Im November werden die Tiere üblicherweise geschlachtet, um ihnen das Fell abzuziehen.
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Bekannt ist im Übrigen, dass sich neben Nerzen auch einige andere Tierarten durch Kontakt mit Menschen mit dem Coronavirus infizieren können (siehe unten). Auch Polen und die Niederlande gelten als Hochburgen der umstrittenen Zucht von Nerzen zur Gewinnung von Pelzen. In beiden Staaten gibt es bislang jedoch keine Hinweise auf Mutationen. In Dänemarks Nachbarland Schweden, das in der Pandemie einen Sonderkurs verfolgt, steigen die Corona-Zahlen unterdessen ebenfalls immer weiter an.
Dokumentierte Corona-Fälle bei Tieren
- Nerze
- Katzen
- Hunde
- Tiger
Schlagwörter
Impfstoff
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