In Baden-Württemberg ist die Nachfrage nach Booster-Impfungen gegen das Coronavirus aktuell sehr hoch. Die Auffrischungsimpfung ist bei vielen Menschen begehrt, da sie durch die 3. Impfung einen besseren Schutz gegen eine Infektion mit dem Corona-Virus erwarten können. Auch die neuen Regelungen zur Befreiung von der Testpflicht bei 2G+ für Menschen mit Booster-Impfung erhöht die Attraktivität der erneuten Vakzinierung. Die hohe Nachfrage führt jedoch auch zu Problemen, da sie teilweise auf ein zu niedriges Angebot an Impfterminen stößt. In Baden-Württemberg impfen derzeit Hausärztinnen und Hausärzte sowie Betriebsärztinnen und Betriebsärzte und mobile Impfteams.
Booster-Impfung gegen Corona: Alle Infos zur 3. Impfung in BW
In Baden-Württemberg finden Auffrischungsimpfungen ausschließlich mit mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna statt. Seit dem 30. September 2021 sind die Impfzentren in Baden-Württemberg geschlossen. Deswegen gibt es nun andere Wege, sich - auch ein drittes Mal - Impfen zu lassen. Hausärztinnen und Hausärzte bieten die Booster-Impfung an. Bei ihnen kann wie gewohnt ein Termin bei der Praxis direkt ausgemacht werden. Die Praxen sollen fortan hauptsächlich die Impfungen durchführen.
Coronazahlen in Baden-Württemberg: Impfquote und Inzidenz
Die Zahl der neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus geht in Baden-Württemberg weiter zurück. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montag (Stand: 16.00 Uhr) bei 429,4, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte.
Die Impfquote der vollständig gegen Corona Geimpften beträgt in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts derzeit 76,4 Prozent. Im Vergleich zum Vortag kamen 23 813 Zweitimpfungen und 25 128 Erstimpfungen hinzu. Über eine Auffrischimpfung verfügen bereits 28,6 Prozent der Menschen im Land.
Booster-Impfung: Mobile Impfteams in Baden-Württemberg
Für eine Übergangszeit von drei Monaten gibt es mobile Impfteams in Baden-Württemberg, die die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte unterstützen sollen. Fehlen Impfkapazitäten einer Hausarztpraxis, sodass Pflegeheimen und Altersheimen nicht versorgt werden können, können diese mobilen Impfteams angefordert werden.
Jetzt entstehen laut Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) „viele Impfstützpunkte“. Dafür erstellen die verschiedenen Landkreise laut eines Sprechers des Landkreistages Konzepte. Am Ende soll ein flächendeckendes Netz an Impfstützpunkten entstehen, damit Kommunen nicht auf die mobilen Impfteams des Landes warten müssten, sagt ein Sprecher des Sozialministeriums in Baden-Württemberg laut Deutscher Presse-Agentur. Kommunen könnten eigene Angebote auf die Beine stellen, die das Land dann finanziere. Denn von den 155 mobilen Impfteams, die das Land angekündigt hatte, sind erst die Hälfte im Einsatz.
Baden-Württemberg eröffnet Impfstützpunkte für die Booster-Impfung
Das baden-württembergische Gesundheitsministerium hat am Freitag 31 weitere Impfstützpunkte in den Stadt- und Landkreisen genehmigt. Das Land baue mit Hochdruck die Impfoffensive weiter aus, teilte das Gesundheitsministerium mit. Bis Jahresende sollen demnach noch etwa 3,5 Millionen Menschen mit einem mRNA-Impfstoff versorgt werden. Niedergelassene Ärzte, mobile Impfteams, kommunale Impfstützpunkte sowie das Impfen durch Betriebsärzte seien Teil der Impfallianz des Landes.
Laut Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) haben inzwischen 850.000 Menschen in Baden-Württemberg eine Booster-Impfung erhalten. Das sei eine gute Entwicklung, dennoch reiche das nicht aus. Gleichzeitig appellierte Lucha an die Verantwortung des Bundes, den Ländern ausreichend Impfstoff zur Verfügung zu stellen. „Um es noch einmal zu betonen: Für die Impfstofflieferungen ist ausschließlich der Bund und nicht das Land zuständig. Wir sind selbst einigermaßen erstaunt, dass die Zeiten der begrenzten Impfstoffverfügbarkeit offenbar wieder da sind“, sagte Lucha laut Mitteilung.
Booster-Impfungen gegen Corona: Die wichtigsten Fragen im Überblick
Das sind aktuell die wichtigsten Fragen zur Auffrischungsimpfung in Baden-Württemberg:
- Wer bekommt in Baden-Württemberg eine Booster Corona-Impfung?
- Wie funktioniert die Terminvergabe für die Auffrischungsimpfung in BW?
- Wo kann man sich impfen lassen?
- Was muss man dafür mitbringen?
- Und sollte man vorher einen Antikörpertest machen?
Dritte Impfung BW: Wer bekommt in Baden-Württemberg den Booster gegen Corona?
Bereits seit dem 1. September 2021 können sich Menschen in Baden-Württemberg eine dritte Impfdosis geben lassen - zunächst galt dies aber ausschließlich für vulnerable Gruppen. Zu dieser Gruppe zählte die Landesregierung:
- Menschen über 80 Jahren
- Personen, die in Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe oder weiteren Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder dort leben
- Pflegebedürftige, die zuhause gepflegt werden
- Personen mit einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche oder unter immunsuppressiver Therapie
Mitte September wurde die Gruppe, die sich in Baden-Württemberg ein drittes Mal gegen Corona impfen lassen kann, um Menschen ab 60 Jahren erweitert.
Die Politik hat inzwischen auch diese diese Altersgrenze gestrichen: Aktuell sollen sich all jene Personen, deren letzte Corona-Impfung länger als sechs Monate zurückliegt, eine Auffrischungsimpfung geben lassen können - so haben es die Gesundheitsminister der Länder beschlossen. Hintergrund dieser weiteren Freigabe sind die weiterhin drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen. Auch die Ständige Impfkomission (Stiko) empfiehlt die dritte Impfung inzwischen für alle. Das Problem aber: Noch gibt es zu wenig Impfkapazitäten, sodass viele keinen Termin für die Booster-Impfung bekommen können.
Booster-Impfung nach Johnson&Johnson und AstraZeneca – und was gilt für Corona-Genesene?
Auch jene Menschen sollen sich eine „Booster-Impfung“ verabreichen lassen können, die zuvor mit den Vektorviren-Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson&Johnson geimpft worden waren, bei letzterem bereits nach vier Wochen, bei zweimaliger Impfung mit AstraZeneca muss ebenfalls sechs Monate bis zum Booster gewartet werden. Auch bei Menschen, die einen positiven PCR-Test und Symptome hatten, gilt, dass sie sich erst nach sechs Monaten impfen lassen sollten. Wer keine Symptome hatte, sollte vier Wochen nach der Infektion einen PCR-Test durchführen. Ist dieser negativ, kann eine Impfung vorgenommen werden, allerdings nur eine Dosis.
Booster-Vorteil bei 2G-Plus: Kein Test für Geboosterte
„2G plus“, so lautet die etwas kryptische Abkürzung, mit der etwa im Restaurant, Fitnessstudio oder im Museum negative Tests zum Schutz gegen das Coronavirus auch von Geimpften und Genesenen verlangt werden. Von allen? Keineswegs. Denn wer schon eine Auffrischungsimpfung erhalten hat, ist von dieser Testpflicht befreit. Das gilt auch für diejenigen, deren Impfschutz nicht älter ist als ein halbes Jahr. Und auch für Genesene, die vor nicht mehr als sechs Monaten an Covid-19 erkrankt sind.