Nichts geht mehr: Die Deutsche Bahn hat ihren Betrieb wegen des Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG) am Freitagvormittag "nahezu ganz eingestellt" Reisende in Deutschland müssen sich heute also erneut auf erhebliche Behinderungen und zahlreiche Ausfälle im Bahnverkehr einstellen.
Neben den von Verdi angekündigten Streiks an Flughäfen diese Woche ist also auch im Bahnverkehr mit gravierenden Einschränkungen zu rechnen. Alle Informationen zum Bahn-Streik am Freitag.

Bahn-Streik: Wann genau wird gestreikt?

Bei der Deutschen Bahn und weiteren Bahnen soll am Freitag, den 21.04.2023, gestreikt werden, wie aus Gewerkschaftsreisen bekannt wurde. Der Streik soll Freitagmorgen und -vormittag zwischen 03.00 Uhr und 11.00 Uhr stattfinden.
Der Regional- und S-Bahn-Verkehr werde nach Ende des Ausstands um 11.00 Uhr "sehr schnell" wieder nach Plan fahren, sagte DB-Sprecher Achim Stauß. Beim Fernverkehr werde es aber etwas länger dauern. Hier sollen die Züge ab 13.00 Uhr "nach und nach" wieder fahren; mit Beeinträchtigungen muss aber bis in die frühen Abendstunden gerechnet werden.

Wo soll überall gestreikt werden?

Der Streikaufruf gilt bundesweit, die Streiks sollen sowohl Nah- als auch den Fernverkehr betreffen. Es muss also in ganz Deutschland mit Zugausfällen und Verspätungen gerechnet werden. Betroffen sind Fern-, Regional- und S-Bahn-Züge im ganzen Land.
Die Bahn hat auch wieder Kulanzregelungen zugesagt. So sollen alle Fahrgäste, die ihre für Freitag geplante Reise aufgrund des Warnstreiks verschieben wollen, ihr Ticket bis zum 25. April flexibel nutzen können. Voraussetzung ist, dass sie die Fahrt bis einschließlich 18. April gebucht haben.
Die Streiks am Freitag betreffen ganz Deutschland.
Die Streiks am Freitag betreffen ganz Deutschland.
© Foto: Martin Schutt/dpa

Schwierige Tarifverhandlungen mit der Bahn

Die EVG befindet sich derzeit in Tarifverhandlungen mit der Bahn sowie rund 50 kleineren Bahn- und Verkehrsunternehmen. Die Forderungen: bei einer Laufzeit von einem Jahr Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro als "soziale Komponente". Bereits Ende März hatte die Gewerkschaft zusammen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bundesweit zu einem Großstreik aufgerufen. Dieser betraf neben Bus und Bahn auch Flughäfen und Häfen.
Rund um Ostern sollten keine weiteren Arbeitskämpfe angesetzt werden. Mit einigen kleineren Unternehmen haben seitdem weitere Gespräche stattgefunden, nicht aber mit der Bahn. Der nächste Termin ist hier nach EVG-Angaben der kommende Dienstag. Bei dem Konzern betreffen die Tarifverhandlungen gut 180 000 der etwa 230 000 Beschäftigten.
Die Deutsche Bahn zeigte sich zuletzt offen, den Schlichtervorschlag bei den Verhandlungen für den öffentlichen Dienst als Grundlage für die eigenen Gespräche zu übernehmen. In diesem sind zunächst steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen von 3000 Euro in mehreren Stufen vorgesehen, ab März 2024 soll es dann einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie anschließend ein Lohnplus von 5,5 Prozent geben. Wird dabei keine Erhöhung um 340 Euro erreicht, soll der betreffende Erhöhungsbetrag auf diese Summe gesetzt werden.
(Mit Material von dpa und afp)

Streiks auch an Flughäfen

Auch an mehreren Flughäfen finden ab Donnerstag, den 20.04.2023 Streiks statt: Köln/Bonn, Hamburg, Stuttgart und Düsseldorf.

Wenn wieder gestreikt wird: Das sind ihre Rechte