Jetzt geht es in der Region so richtig rund: Die Narren in der Region feiern in diesen Tagen den Höhepunkt der Fasnet. Wir bieten einen Überblick über die Veranstaltungen, die zwischen Weiberfastnacht und Fastnachtsdienstag in Ulm und Region stattfinden.
So richtig rund ging es am Donnerstagvormittag bereits rund um Ehingen: Die Narren haben das Oberstadioner Rathaus gestürmt und die Macht im Dorf an sich gerissen. Die Übergabe des Rathausschlüssels war dabei reine Formsache; Bürgermeister Kevin Wiest beugte sich der Übermacht der Narren und hisste schnell die weiße Fahne.

Weiberfastnacht 2023: Glombiger, Gombiger und Gumpiger

Am Donnerstag, 16.02.2023, wurde wieder Weiberfasnet gefeiert. Traditionell finden Partys und andere Veranstaltungen statt, die nur für Frauen offen sind. Der Brauch kommt daher, dass Frauen in den vergangenen Jahrhunderten fast immer alleine den Haushalt für die ganze Familie schmissen – und sich deshalb einen Tag im Jahr rausnahmen, an dem sie den Männern das Haus überließen. Bis heute schneiden manche Frauen an Weiberfastnacht fremden Männern ihre Krawatten ab. Was an dem Tag in Dietenheim, Weißenhorn und Illerrieden geboten war, lest ihr hier.
Im Südwesten hat die Weiberfasnet je nach Ort viele verschiedene Namen: In Ulm ist Gombiger oder Gumpiger Donnerstag geläufig, in Ehingen dagegen Glombiger Donnerstag (schwäbisch: Doschdig). Weitere übliche Bezeichnungen: Schmotziger Donnerstag, Fettiger Donnerstag, Ausaliga.

Umzüge zur Fasnet 2023

Die Fasnet ist auch die Zeit der großen, bunten Umzüge. Einige haben schon stattgefunden, zum Beispiel in Ulm, Allmendingen und Oberdischingen. Andere finden erst an den Fastnachtstagen statt, zum Beispiel in Ehingen, Dietenheim und Weißenhorn. An vielen Orten finden darüber hinaus Kinderumzüge und Kinderfaschingsveranstaltungen statt, unter anderem in Ehingen, Langenau und Weißenhorn.

Rathaussturm – das gehört zur Fasnet dazu

Endlich mal der Obrigkeit zeigen, wo es lang geht – auch das ist ein alter Fasnetsbrauch. Früher war er sehr viel bedeutender, als Bauern Abgaben zahlen mussten, Adlige und der Klerus regierten und Patrizier die Städte verwalteten. In Ulm wird der Brauch bis heute gepflegt, dort fand der Rathaussturm zur Weiberfasnet am 16. Februar statt. In Blaubeuren steigt das närrische Spektakel einen Tag später.

Fasnet in der Region: Das war am Donnerstag geboten

Ulm

Hechingen und Umgebung

Ehingen und Umgebung

Kreis Göppingen

Kreis Schwäbisch Hall

Unterschiede zwischen Fastnacht und Karneval

Der rheinische Karneval ist vor allem für seine Motivwagen bekannt. Sie fahren bei den Umzügen mit und transportieren dabei nicht nur Narren und Jecken, sondern sind auch mit politischen Parolen und satirischen Figuren von Prominenten geschmückt.
Die Fastnacht und die schwäbisch-alemannische Fasnet ist ebenfalls für Umzüge bekannt, allerdings gibt es keine Motivwagen. Vielmehr wird auf eine originelle Verkleidung Wert gelegt. Zum Teil werden je nach Ort bestimmte Kostüme (auch Häs genannt) von unterschiedlichen Fabelwesen getragen.
So feiert die Region um Ulm herum die Fasnet

Fasnet Alb-Donau-Kreis und Kreis Neu-Ulm So feiert die Region um Ulm herum die Fasnet

Weiterer Unterschied: Während der Karneval eindeutig kirchlich geprägt ist, greifen Fastnacht und Fasnet auch heidnische Kulte wie die Teufelsaustreibung auf.

Ab Mittwoch wird gefastet

Nächste Woche beginnt wieder die Fastenzeit. Grund genug, vorher nochmal so richtig die Sau rauszulassen. Gutes Essen und viel Alkohol gehört für viele auch zur Fasnet.
Moment, heißt es Fasching oder Fasnet? Oder doch Karneval? Und wer hält sich heute überhaupt noch an die Regeln der Fastenzeit?
Die Tage vor Beginn der Fastenzeit werden je nach Region unterschiedlich genannt. In fast allen Karnevals-, Faschings- und Fasnetshochburgen finden inzwischen Umzüge statt. Doch einzelne Bräuche unterscheiden sich zum Teil bis heute von Ort zu Ort. Klar voneinander abgrenzen kann man den kirchlich geprägten Karneval und die südwestdeutsche Fasnet beziehungsweise Fastnacht, in der auch vorchristliche Motive thematisiert werden. Dazu später mehr.
Wer will, kann sich nach der Fasnet auch heute noch an die Fastenregeln halten, muss es aber natürlich schon lange nicht mehr. Kneipen dürfen ohne Beschränkungen Bier ausschänken, genauso dürfen Restaurants zwischen der Fasnet und dem Osterfest Schnitzel servieren.