Weiberfasching, gumpiger Donnerstag, glombiger oder schmotziger Doschdig – der Fasnets-Donnerstag hat viele Namen. An vielen Orten ist er das Highlight der Faschingszeit. Am Donnerstag, 16. Februar, geht es in diesem Jahr an einigen Orten in der Region rund um Ulm und Neu-Ulm richtig rund. Was ist wo geboten? Ein kleiner Überblick.
Gompiger Donnerstag in Dietenheim
Mit geschärften Pickeln, schweren Schaufeln und lärmendem Geräte-Wagen machen sich die Dietenheimer am kommenden Gompigen Donnerstag in den Gassen der Narrenhochburg auf die Suche. Auch nach zwei Jahren der Untätigkeit wollen sie es schaffen, binnen einer halben Stunde „Vollzug“ zu vermelden. Und zwar gegen 18.15 Uhr auf dem Marktplatz, wo sie von zehn Zünften und vielen Mäschkerle sehnsüchtig erwartet werden.
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Die sportlichsten unter den Ranzenburger Hexen erklimmen dort über zwei Holzleitern die Rathaus-Fassade. Während sie sich des Schultes bemächtigen, verkündet unten auf der Veranstaltungsbühne schon der Faschingsprinz seine Proklamation. Nach der Machtübernahme und einem närrischen Programm der Maskenträger gehört die Stadt den Fasnets-Gängern.
Ranzenburger Narrenzunft – zwei besondere Locations
Der Vorsitzende der Ranzenburger Narrenzunft, Jürgen Peter, erwartet Gäste auch aus der Region. Die Polizei werde verstärkt Präsenz zeigen, heißt es. Geöffnet haben in dieser Freinacht sämtliche Dietenheimer Wirtschaften. Zwei besondere Locations gibt es darüber hinaus: Blumenhändler Willi Czermak richtet eine kleine, kuschelige Bar zwischen Blühendem, Grün und Gartentöpfen ein. In der nach dem Stadtbach benannten Gießen-Bar bewirtet die Stadtkapelle an einer sage und schreibe 75 Meter langen Bar. Bis in die Morgenstunden kann gefestet werden in dem 20 auf 25 Meter großen, luxuriösen Profi-Zelt, das die Musiker zuvor mit vereinten Kräften aufgebaut und ausgestattet haben.
Weißenhorn: Gumpiger Donnerstag mit Party in der Altstadt
Auch in Weißenhorn werden am Gumpigen Donnerstag wieder tausende Faschingsfreunde einfallen. Nach zweijähriger, pandemiebedinger Abstinenz ist die Vorfreude auf die Party in der Altstadt heuer besonders groß. Um die 5000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet, berichtet Stephan Zeller, Geschäftsführer der Eventagentur Urbanmotion aus Günzburg, die die Riesenfete seit einigen Jahren im Auftrag der Stadt Weißenhorn ausrichtet. Rund 3000 Tickets wurden bislang schon im Vorverkauf an den Mann oder die Frau gebracht; es gibt aber auch eine Abendkasse.
Die Mainstage steht am Kirchplatz, hier wird DJ Spirit auflegen. Es gibt insgesamt sechs Longdrink-, Cocktail- und Bierbars dazu kommen neun Essensstände mit Foodtrucks. „Von süß bis deftig“, erzählt Zeller. Sogar mexikanisches Essen gebe es heuer. Start ist um 19 Uhr, gefeiert wird bis nachts um 2 Uhr.
„Die Leute scheinen richtig heiß drauf zu sein“
Die Interessengemeinschaft Weißenhorner Fasnacht (IWF) lässt am Gumpigen Donnerstag übrigens ihre eigene Party steigen. In der Stadthalle gibt es eine „mega Bar mit DJ-Sound bis in die Morgenstunden“, schreibt die IWF auf ihrer Website. Einlass in die Stadthalle ist immer ab 20 Uhr. Linda Aspenleiter, im Vorstand zuständig für Pressearbeit, empfiehlt, rechtzeitig da zu sein: „Für gewöhnlich ist es immer richtig voll“ – und es darf nur eine begrenzte Anzahl von Menschen in die Halle.
Die Saison läuft bisher richtig gut, erzählt Aspenleiter. „Wir werden bei unseren Veranstaltungen quasi überlaufen.“ Am Kinderball erzielte der IWF heuer einen Rekordumsatz. „Die Leute scheinen richtig heiß drauf zu sein“, sagt Aspenleiter. „Wir sind‘s ja auch.“
Party im Kuhstall in Illerrieden
Der erste Gompige überhaupt steht in Illerrieden an. Organisiert hat die Fasnets-Premiere die Dorndorfer Narrenzunft „Dorarobbfer“. 20 Freiwillige haben dafür den einstigen Kuhstall beim Gasthaus „Hirsch“ zur Bar umgebaut. „Klein, aber fein soll es werden“, sagt Zunftmeisterin Silke Bähr. Los geht es um 15 Uhr mit einem Umzug. Start ist bei der Grundschule. Es geht vorbei am Kindergarten, wo die Vorschüler abgeholt werden, zum Rathaus. Gegen 15.30 Uhr wird dort der Bürgermeister aus seiner Amtsstube gejagt. Danach ist Kinder-Disco. Gegen 18 Uhr startet das närrische Treiben mit DJ „Dee1“ im Hirsch, im Verpflegungszelt und in der „Kuhstall“-Bar.
Narren stürmen die Rathäuser
Die Rathäuser werden natürlich allerorten gestürmt – so ist‘s Brauch, also werden die Bürgermeister „gezwungen“, den Rathausschlüssel an die Narren zu übergeben. Für Maximilan Hartleitner in Balzheim ist es der erste „Rausschmiss“ aus dem Rathaus während der Fasnet. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause bemächtigen sich die Kessler-Hexen dort am Gumpigen Donnerstag wieder der Amtsgeschäfte. Beginn: um 11.11 Uhr.
Extra Busse für die Narren
Dietenheim setzt für Narren Fasnets-Busse ein. Sie verkehren auf unterschiedlichen Linien zu Nachbargemeinden in der Region, auch in Bayern. Letzte Fahrten sind um 1.30 Uhr und um 2.30 Uhr. Das Ticket kostet drei Euro.
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